Neuer Corona-Testpass
Ein Ninja-Pass soll ab Montag die durchgeführten Antigen-Tests in Österreichs Schulklassen dokumentieren. Für die Schüler wird er dann als Eintrittskarte in Freibäder, Sportstätten oder Wirtshäuser gelten.
Wien, 12. Mai 2021 | Am 17. Mai kehren die Schüler wieder in den Präsenzunterricht zurück. Die Schulen werden dann auch zur “befugten Stelle”, die Corona-Testnachweise ausstellen kann. Wer am Unterricht teilnehmen will, muss drei Mal in der Woche einen Antigenschnelltest durchführen. Diese Tests sollen dann per Pickerl in einem Pass dokumentiert werden, der 48 Stunden zum Zutritt in Sportvereine, Schwimmbad, Friseur oder Gasthaus berechtigt.
(Quelle: BMBWF)
“Covid-Ninja” im Einsatz
Der Pass kommt in Form eines Papierbogens zum Einsatz und wird für alle Schüler ab zehn Jahren gelten. Verziert wird dieser von einem “Covid-Ninja”, einem orangenen Männchen bewaffnet mit einem Teststäbchen. Nach erfolgtem Test wird das Pickerl entweder vom Schüler selbst oder dem Lehrer aufgeklebt. “Wir machen es einfach, fast spielerisch”, warb Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien für das angelehnte Konzept.
“Eins, Zwei, Drei…Ich bin Corona-frei” – so sieht der neue Testpass aus. (Bild: APA)
Digitale Lösung war nicht umsetzbar
Zwar wäre eine digitale Lösung aller befugten Stellen das Ideal, das sei allerdings in der kurzen Zeit nicht umsetzbar gewesen. Die Ausstellung eines Zertifikats wiederum sei bei bis zu 2,4 Mio. zu dokumentierenden Tests pro Woche nicht administrierbar, nur die Lehrer sollen ein solches bekommen. “Wir wollten hier keine Zettelwirtschaft erzeugen”, so Faßmann.
Auch das Tragen von Masken bleibt nach der Öffnung am Montag weiterhin aufrecht. Bei den Tests kommen weiterhin vor allem die “Nasenbohrer”-Tests zum Einsatz. Allerdings soll hier das System weiter auf etwas komplizierter handhabbare, aber verlässlichere Produkte umgestellt werden. Ab Juni sollen nach den Schulformen für die Über-14-Jährigen auch die 3. und 4. Klassen Volksschulen auf jene Tests, bei denen ein Pipettieren notwendig ist, umgestellt werden.
Wien startet Pilot-Projekt
Gleichzeitig wird in Wien bei einem Pilotprojekt der Einsatz von PCR-Tests weiter erprobt. Erste Versuche an zehn Gymnasien seien vielversprechend verlaufen, berichteten der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei dem gemeinsamen Pressetermin. Nun soll die Logistik auch an anderen Schulformen wie Volksschulen getestet werden. Funktioniert das, ist ab Herbst ein flächendeckender Einsatz geplant.
Optimistisch in die letzten Schulwochen
Für die letzten Schulwochen im Vollbetrieb zeigt man sich optimistisch: Neben den Tests trage auch die steigende Zahl geimpfter Pädagogen zur Sicherheit bei. Faßmann geht von einer Quote zwischen zwei Drittel und drei Viertel aus, Tendenz weiter steigend. Dazu kämen die generell fallenden Infektionszahlen.
An den Schulen selbst sei das Infektionsgeschehen gering. Bei den regelmäßigen Antigentests sinke die Positivrate bei den Lehrern stetig, bei den Schülern liege sie konstant um die 0,08 Prozent. Beim letzten Durchgang der PCR-Schulgurgelstudie habe es unter 7.800 Getesteten lediglich eine Dunkelziffer von 18 Positiven gegeben. In Wien werden laut Wiederkehr in Kindergärten und Schulen konstant rund 250 Infektionen pro Woche registriert.
(mst)
Titelbild: APA Picturedesk