Eine Welle der Empörung ging nach den gestern von ZackZack veröffentlichten Pöbel-Chats von Thomas Schmid durch die sozialen Netzwerke. FPÖ-Chef Hofer solidiarisierte sich mit dem “Pöbel” und “Tieren”.
Wien, 01. Juni 2021 | Es war das Top-Thema in den Sozialen Netzwerken Österreichs. Der Hastag „Pöbel“ wurde tausende Male auf Twitter geteilt. Die von ZackZack veröffentlichten Chats des ÖBAG-Chefs Thomas Schmid, in denen er, der keinen Diplomatenpass mehr bekommt, schrieb: „Oh Gott, reisen wie der Pöbel“, sorgten für Empörung. Ein Behördenweg gefiel Schmid auch nicht: „Ich hasse euch dass ich da herkommen muss zu diesen Tieren für Strafregister.“
FPÖ-Hofer solidarisiert sich mit “Pöbel” und “Tieren”
Zahlreiche Politiker reagierten auf die veröffentlichten Chats. FPÖ-Chef Norbert Hofer solidarisierte sich in einer Presseaussendung mit dem „Pöbel“ und mit „Tieren“. Er forderte Schmids Abberufung: „Die neuen Chats zeichnen ein wirklich verstörendes Bild des ÖBAG-Vorstands. Thomas Schmid muss sofort zurücktreten. Und wenn nicht freiwillig, muss der Aufsichtsrat nachhelfen.“
Auch das exorbitante Gehalt, das Schmid noch ein weiteres Jahr bezieht sorgt bei Hofer für Kritik: „Thomas Schmid verdient als ÖBAG-Chef zwischen 400.000 und 600.000 Euro pro Jahr. Er kann dieses Amt aufgrund seiner bekannt gewordenen Haltung zu Politik und Gesellschaft nicht ausüben. Wer Menschen als Pöbel und Tiere bezeichnet, sollte dazu bewegt werden, den harten Arbeitsalltag eines Durchschnittsverdieners in Österreich kennen zu lernen.“
Auch grüne Kritik
Die Grüne Abgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic bezeichnete die Chatnachrichten Schmids als widerlich: „Menschen, die andere Menschen als Tiere und Pöbel bezeichnen, sind per se keine Diplomat*innen. Widerlich ist das.“
Menschen, die andere Menschen als Tiere und Pöbel bezeichnen, sind per se keine Diplomat*innen. Widerlich ist das.
— Ewa Ernst-Dziedzic (@dziedzic_ewa) May 31, 2021
Der SPÖ-Vize-Klubchef Jörg Leichtfried kritisierte Schmid ebenfalls über Twitter: „Für die „türkise Familie“ sind scheinbar Menschen, die jeden Tag hart arbeiten Pöbel und Tiere. Benötigt keinen weiteren Kommentar. Spricht für sich selbst.“ SPÖ-Abgeordnete Eva-Maria Holzleitner würde mit Schmid “kein Bier trinken”.
Mit Thomas #Schmid würd ich auch bei offener Gastro kein Bier trinken gehen wollen! Jede neu veröffentlichte Chatnachricht ist fürchterlicher als die davor..#poebel #öbag #OEVPkrise
— Eva-Maria Holzleitner (@eviholz) May 31, 2021
Bitte, was?!? "Pöbel" und "Tiere"?? Was sagen Sie dazu, @sebastiankurz, @volkspartei? https://t.co/pdOeailHLk
— Das Neue Österreich (@neos_eu) May 31, 2021
Auch in der Nicht-Politik-Welt sorgte es für Empörung.
Jemand, der von „reisen wie der Pöbel“, „zu diesen Tieren für Strafregister“, „ab Kairo gibt es Schlauchboote“ schreibt, ist für so eine hohe Spitzenfunktion absolut untragbar und gehört mit sofortiger Wirkung abberufen. #Schmid
— Raffaela (@DieRaffa) May 31, 2021
"Reisen wie der #Pöbel"
"Jetzt soll ich mich auch wie das Fußvolk anstellen?"
Betriebsrat? "Weg damit"
"Das wäre ja ein Skandal. Der schon und ich nicht."
"Andere Ideologien. Fu** that."Besser kann man die ÖVP nicht beschreiben.#beidlgate #oevpkrise #öbag #schmid
— Michael (@Michael03318422) May 31, 2021
Sogar die Tagespresse widmete sich den Pöbel-Chats.
Für sicheren Weg zur Arbeit: Thomas Schmid trägt jetzt Pöbel-Defender 3000 https://t.co/zFyFahYQiD pic.twitter.com/y8sNwweztR
— Die Tagespresse (@DieTagespresse) June 1, 2021
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk