Samstag, Juli 27, 2024

Teil 7: Eintritt verwehrt: Frauen »zu dick« für Martin Hos Club

Eintritt verwehrt:

Zwei Schwestern wurde letzten Mittwoch der Einlass ins “Vie i Pee” im Wiener Prater verwehrt. Der Grund: Sie seien “zu dick”. Es folgte ein Shitstorm für den Club von Martin Ho.

Wien, 20. Juli 2021 | Es hätte ein ausgelassener Abend im Club werden sollen. Gemeinsam mit einer Freundin und einem Freund stellten sich Liza (20) und Vivi S. (18) Mittwochabend zu viert in der Schlange vor dem “Vie I Pee” an.

Beim Türsteher angekommen war für die zwei Schwestern aus Wien aber Endstation. Während ihre Begleiter in den Club hineindurften, blieb ihnen der Eintritt in die Location von Szene-Gastronom und Kurz-Freund Martin Ho aber verwehrt. Nachdem der Türsteher ihnen keinen Grund nennen wollte, fragten sie nach dem Manager.

“Wahnsinnig demütigend”

Der “Krone” schilderte Jessi, die Begleiterin der beiden Schwestern, die demütigenden Momente vor dem Club:

“Nach einer halben Stunde kam ein junger Mann, der sich als Veranstalter vorstellte und teilte mir unter vier Augen mit, dass ich zwar in den Club dürfe, meine Freundinnen aber nicht. Sie wären zu dick.”

So würden Frauen mit etwas mehr auf den Rippen nicht zum Image des Clubs passen, hieß es weiter. Für die jungen Frauen ein Schock und “wahnsinnig demütigend”. “Es nagt noch immer an meinem Selbstbewusstsein”, so Liza gegenüber der “Krone”. Auch ihre Schwester will die Diskriminierung nicht verstehen: „Stärkere Männer dürfen ohne Probleme hinein. Dass es diese Art der Diskriminierung heute noch gibt, ist unvorstellbar.“

Solidaritätswelle im Netz

Im Internet erntet der Club im zweiten Wiener Gemeindebezirk einen Shitstorm für die Aktion. Die Kommentare reichen von “menschenverachtend” bis hin zu “Schämt euch!”. Viele User wundern sich erst gar nicht über die mehr als fragwürdige Einlasspolitik von Martin Hos Clubs.

“Es gibt auch viele Trotteln in der Branche”

Mit einer Einladung für die jungen Frauen meldete sich daraufhin der Kult-Club “U4”: “Und wieder bestätigt sich: In unsere Branche gibts leider auch viele Trotteln”, so die Betreiber auf Twitter. “Falls die feschen Mädls wer kennt, die sollen sich melden, wir laden sie zu uns auf eine Flasche Sekt ein.”

Gegenüber der “Krone” äußerte sich das “Vie I Pee” mit einer Standardantwort: “Derzeit sind nur 75 Prozent Auslastung erlaubt. Wir stehen für Gemeinschaft, gegenseitigen Respekt und Vielfalt.”

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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