Samstag, April 27, 2024

Taliban-Todeslisten

Das ist ein Unterüberschrift

Laut Medienberichten gehen Taliban-Kämpfer in afghanischen Städten von Haus zu Haus. Sie suchen nach Unterstützern der alten Regierung und westlicher Streitkräfte.

Kabul, 17. August 2021 | Die radikalislamischen Taliban versprachen wiederholt eine “Generalamnestie”, nachdem sie die Macht in Afghanistan übernommen hatten. Doch Medienberichten zufolge ist das Wort der Terroristen wenig wert. Die “Financial Times” berichtet von Misshandlungen ehemaliger Beamter durch Taliban-Kämpfer, die in ihre Häuser eindrangen. Die US-Amerikanische “Sun” erhielt Berichte, nach denen Taliban von Haus zu Haus gingen. Sie suchen gezielt nach Regierungssoldaten, Polizisten, Beamten und Journalisten. In Kandahar soll es zu öffentlichen Hinrichtungen vor tausenden Zusehern im Sportstadion gekommen sein. Darüber hinaus gibt es bestätigte Berichte über Hinrichtungen einzelner Personen, die mit Ausländern zusammengearbeitet hatten. Videos aus Kabul zeigen Verhaftungen durch Taliban-Kämpfer.

Unterdessen versuchen einige Länder, Afghanen, mit denen sie zusammen gearbeitet haben, außer Landes zu bringen. Doch die Taliban kontrollieren die Zugänge zu den Flughäfen. Viele kommen gar nicht bis zu den rettenden Flugzeugen. Andere finden dort keinen Platz. Am Montag wurden Videoaufnahmen öffentlich, die zeigen, wie sich verzweifelte Flüchtlinge an startenden Flugzeugen festhalten und in den Tod stürzen. Es gibt zahlreiche Berichte von systematischen Vergewaltigungen und Zwangsehen mit den siegreichen Taliban-Kämpfern.

Österreich will Geflüchtete an Taliban ausliefern

Von all dem unbeeindruckt möchte die österreichische Regierung an Abschiebungen nach Afghanistan festhalten. Darüber will man auch mit den nun herrschenden Taliban verhandeln. Das teilten Innen- und Außenministerium am Sonntag dem ORF mit. Strafrechtsexperte Frank Höpfel gab gegenüber ZackZack zu bedenken, dass die geplanten Abschiebungen den Tatbestand der fahrlässigen Tötung erfüllen könnten – wenn nämlich Geflüchtete von Österreichs Behörden ihren Mördern ausgeliefert würden.

25 Österreicher befinden sich zur Zeit noch in Afghanistan. Ihr Verbleib ist unklar. Unbekannt ist auch, wie es den Menschen ergeht, die mit dem österreichischen Bundesheer in Afghanistan zusammengearbeitet hatten. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner konnte auf Journalistenfragen nach Plänen zu ihrer Rettung keine Antwort geben – offenbar existieren keine. Neben österreichischen Staatsbürgern befinden sich auch eine unbekannte Zahl an Menschen afghanischer Staatsbürgerschaft mit Aufenthaltsrecht in Österreich in Afghanistan. Der Kontakt zwischen ZackZack und einem in Österreich lebenden Afghanen mit Rot-Weiß-Rot-Card, der versuchte, seine Familie aus Kabul zu holen, riss am Montag ab.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

9 Kommentare

  1. Nebenbei:
    In Afghanistan sorgt man seit 1990 für ein Bevölkerungswachs von 362,629 Prozent. (countrymeter)
    Was wäre wohl in Europa los, wenn man sich in den vergangenen 30 Jahren auch um diesen Prozentsatz vermehrt hätte?
    Man mag es sich gar nicht vorzustellen.

  2. Der links am Foto sieht recht ausgemergelt aus. Unter Tags Panzerschokolade und Nachts ein Opiumpfeiferl?

    • Panzerschokolade ? Schokacola war aber was Andreas 😉 Außerdem erinnert mich der Typ an das Herrchen vom Gargamel …

  3. Außerdem … am Video sieht man, dass so ein Hinterwäldler mit einer Panzerfaust auf einen Menschen zielt … anscheinend kann man diesen Primaten nicht mal den Zweck von verschiedenen Waffen klar machen … aber welcher Gott der einzig zulässige für die restliche Menscheit sein soll, dass hat man ihenen in die Matschbirnen reingetrommelt …

  4. Aha …. Afghanen mit Aufenthaltsrecht in Österreich halten sich in Afghanistan auf … warum nennt das Kind keiner beim richtigen Namen ? Asylwerbende Wirtschaftsflüchtlinge die wegen angeblicher Lebensgefahr nicht nach Afghanistan abgrschoben werden dürfen, fahren freiwillig auf Urlaub in die Heimat um von den Idioten im Schlaraffenland zu erzählen …

  5. Damit ist wohl geklärt, warum sich die Verteidigungsministerin windet wie ein Gartenschlauch. Die Rettung von Menschen in Afghanistan passt einfach nicht zum Spin des Innenministers von den angeblichen Abschiebungen, die er angeblich so fleißig durchführt. In ein Land in das man gar nicht abschieben kann. Weils weder juristisch noch praktisch möglich ist. Ein par Wählerstimmen wirds denen schon eingebracht haben und das ist sowieso das Wichtigste. Ein par ausländerfeindliche, Unzufriedene die dann eben nicht mehr FPÖ sondern Türkis wählen. Weil eine Lösung für Probleme die die Migration mit sich bringt ist das nicht.

      • Ich würd es eher als “Wurschtigkeit” bezeichnen. Die Schwarz/Türkisen sind immer auf Stimmenfang. Egal was sie tun, mit einem Auge schielen sie immer auf die Umfragen. Das ist das Grundübel. So löst man keine Problem. Diesmal fällts wieder besonders auf.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Benkos Luxusvilla in Italien

Denn: ZackZack bist auch DU!