Montag, April 29, 2024

Servus TV und oe24.tv für Anschlagsberichterstattung von KommAustria verurteilt

Die KommAustria hat im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Terroranschlag in Wien am 2. November 2020 die beiden Privatfernsehsender Servus TV und oe24.tv – nicht rechtskräftig – verurteilt.

Wien, 16. Dezember 2021 | Die Behörde habe “Verstöße gegen die Bestimmungen zur Achtung der Menschenwürde und zur Wahrung der Sorgfaltspflichten nach dem Audiovisuelle Mediendienste-Gesetz festgestellt”, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.

Tödliche Schüsse gezeigt

Der Grund für die Entscheidung: Laut Behörde wurden in beiden Programmen “unter anderem tödliche Schüsse auf einen Passanten, Bilder eines angeschossenen Polizisten, schwer und schwerst verletzte Personen, von denen eine später verstarb und schließlich die Leiche des Attentäters in einer die Menschenwürde dieser Personen nicht achtenden Form gezeigt”.

Dazu hätten sich beide Programme “während des laufenden Polizeieinsatzes wiederholt und entgegen der Aufrufe der Exekutive nutzergenerierter Video- und sonstiger Bildmaterialien, die Menschen in existenziellen Ausnahmesituationen zeigten”, bedient. Damit sei den anerkannten journalistischen Grundsätzen nicht entsprochen und Nachrichten vor ihrer Verbreitung nicht mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft geprüft worden.

Drei Mal im Hauptabendprogramm Entscheidung verlesen

Die Fernsehsender müssen die jeweils sie betreffende Entscheidung der KommAustria drei Mal im Hauptabendprogramm der beiden Fernsehprogramme verlesen, teilte die Behörde mit. Sie können allerdings innerhalb einer vierwöchigen Frist ab Zustellung der Bescheide Einspruch erheben. Ein Verfahren gegen einen dritten nicht namentlich genannten Privatsender wurde eingestellt.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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26 Kommentare

  1. Trash TV der übelsten Sorte, menschenverachtend, sensationsgeil und unmoralisch. Deshalb abschalten statt einschalten und lieber ein gutes Buch lesen.

  2. Ein Terrorist ist eine verabscheuenswürdige Bestie und kein anerkannter (durch Intelligenz zu einem ebensolchen qualifizierter) Mensch mit dekadent interpretiertbaren s.g. Menschenrechten. Da kann man dem Pöbel schon zeigen, wie man aussieht, wenn man in der Gosse verreckt. Ich ringe nur noch mit mir, wem ich das Recht zugestehen täte, letztinstanzlich zu entscheiden, was ein Freiheitskämpfer und was ein Terrorist ist.

  3. “Damit sei den anerkannten journalistischen Grundsätzen nicht entsprochen und Nachrichten vor ihrer Verbreitung nicht mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft geprüft worden.”

    Na, da müsst man aber viel verurteilen……

    Journalisten haben keine Grundsätze mehr. Sie sind zu Auftrags-Propagandisten verkommen, wie man auch hier in ZZ täglich beobachten kann. Wer Ivermectin als Pferdewurmmittel bezeichnet, der beweist, dass er entweder nicht recherchieren kann oder nicht will. Er beweist auch, dass es ihm keine Probleme bereitet, öffentlich und wissentlich die Unwahrheit zu verkünden……

  4. Jetzt fehlt nur noch das die Republik im Namen von Nehammer die Medien klagt da diese dem Attentäter in u würdiger Weise zeigten .
    Dieeer Typ hatte keine würde soMit konnte er sie nie verlieren

    • Es geht nicht nur um den Attentäter, es geht auch um andere Opfer, etwa den angeschossenen Polizisten. Wobei ich nicht mal dem Attentäter die grundlegendste Menschenwürde abspreche und daher dieses Urteil als eine Errungenschaft gemäßigter Kultur sehe

      • Freut mich dass mit ihnen ein Mitposter Einzug hält für den Ethik nicht bloß ein Begriff einer neuen (verzichtbaren) Modeerscheinung ist.

    • Das ist logisch fragwürdig. Dieser Typ hat keine Würde. Also agieren wir ebenso würdelos, weil der Typ ja keine Würde hat. Dann unterscheidet uns nichts von dem Typen ohne Würde. Wir selbst sind dann Typen ohne Würde.

      Warum haben die Sender das gezeigt? Aus berechnenden Motiven: Die Sensationslust, die Mordlust sollte mit drastischen Bildern bedient werden. Dies soll die Einschaltquoten erhöhen. Höhere Einschaltquoten bringen höhere Reichweiten und also mehr Geld für Werbung und Inserate. Zukünftige Einnahmen wurden über die Bedachtnahme gestellt, was diese Bilder bei Menschen auslösen, bei den Angehörigen, bei den verschreckten Opfern: Das waren ja tausende, die sich in Deckung begeben mussten. Und denen dann die Mordszenen so vor Augen zu führen, das is einfach fahrlässig und geschmacklos und gesundheitsschädigend.

  5. die Leiche des Attentäters in einer die Menschenwürde dieser Personen nicht achtenden Form gezeigt”.????????

    Kann mir wer erklären wie man so einen zeigen muss ??

    Meiner Meinung nach der beste Teil , den Attentäter tot zu wissen/sehen . Heutzutage am besten nur glauben was man selber gesehen hat . Alles andere ist wegen Medien wie ORF , Krone , usw Unglaubwürdig.

    Was kommt als nächster ? Sich bei Terrororganisationen entschuldigen ? KommAustria Euch sollte man vor ein ordentliches Gericht stellen und Zwangspsychiatrieren!!!

    • Selbst ein Attentäter verfügt über Menschenwürde, die zu verletzen laut geltendem Recht illegal ist. Dieses Recht soll für alle gleich gelten, auch Kriminelle werden davon nicht ausgenommen, alles andere wäre ein Schritt in Richtung Willkürstaat

    • Eine fürchterliche Geschichte, aber was das mit obigem Artikel zu tun hat entschließt sich mir nicht

  6. Und was ist mit den Dauerberichterstattungen im ORF mit einen falschen Eindruck von Bildberichten in Intensivstationen, welche ich so nicht unbedingt auch schon bereits traumatisierten Kindern und Kranken zeigen würde und möchte das solche Bilder so gezeigt werden?
    Was mit den Dauerbildern von Testungen mit dem Röhrchen in die Nase?

    • Steht auf einer Ebene mit Opfern von Gewalt. Angeschossene Polizisten vs. Röhrchen in der Nase, gehts noch?
      Ich vermute, Sie haben einen falschen Eindruck unserer gegenwärtigen Realitäten

  7. jegliche öffentliche förderung entziehen und die dort werbenden firmen öffentlich unter druck setzen.

    dreckssender elendige!

    das seriöseste ist dort das wetter.

  8. Wischi waschi. Kommt auch bei uns das Nordkorianische oder Belarus’sche Zensur-System?

    • nicht jedes Urteil mit dem man nicht einverstanden ist bedeutet den Untergang von (bitte einsetzen). Vielmehr ist das ganze Teil einer funktionierenden Demokratie in der man eben nicht alles darf.
      Was auf diesen Sendern zum Zeitpunkt des Anschalgs gezeigt wurde ist auch nur noch grauslich und war auch für die öffentliche Sicherheit nicht dienlich

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