Samstag, Juli 27, 2024

Novavax: Das steckt im neuen Corona-Impfstoff

Novavax:

Am Montag wird die EMA dem Corona-Impfstoff von Novovax die Zulassung erteilen. Er gilt vielen Impfskeptikern als bevorzugte Alternative. Wie funktioniert er eigentlich?

Amsterdam, 20. Dezember 2021 | Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) erteilt am Montag dem Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Novavax eine bedingte Zulassung. Die hatte Novavax im November beantragt. Sobald die EMA-Experten ihre Empfehlung abgegeben haben, kann die EU-Kommission den Impfstoff formell freigeben.

Deutschlands Gesundheitsminsiter Karl Lauterbach (SPD) sagte gegenüber der “Bild”, er gehe von einer Zulassung am Montag aus. Laut Studien sei der Novavax-Impfstoff allerdings weniger wirksam als die mRNA-impfstoffe von Biontech und Moderna. Getestet wurde hauptsächlich gegen die weitgehend verschwundene Alpha-Variante. Der Impfstoff muss also laut Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, für die Delta- und Omikron-Variante des Coronavirus angepasst werden.

Genmanipulierte Schmetterlings-Viren

Der Impfstoff mit dem Handelsnamen Nuvaxovid enthält keine vermehrungsfähigen Zellen, sondern künstlich hergestellte Spike-Proteine, die jene des Coronavirus simulieren. Mit Hilfe der Spike-Protein, die dem Coronavirus unter dem Elektronenmikorskop sein charakteristisches Aussehen geben, dockt das Virus an einer Wirtszelle an. Die künstlichen Spikes in Nuvaxovid werden hergestellt, indem Zellen eines Nachtfalters (Spodoptera frugiperda) mit einem gentechnisch veränderten Virus infiziert werden, das üblicherweise Mottenlarven befällt. Treffen sie auf eine menschliche Zelle, lernt das Immunsystem, auf sie – und die Spikes des Coronavirus – zu reagieren. In der Forschung werden Impfstoffe, die mit Hilfe gentechnsich veränderter Mikroorganismen oder Zellen hergestellt werden, als rekombinante Protein-Impfstoffe bezeichnet.

Spodoptera frugiperda ist in Amerika, Afrika und Asien als Schädling gefürchtet. Seine Raupen vernichten regelmäßig große Teile der Maisernte in betroffenen Gebieten.

Zahlreiche Impfskeptiker hatten in den vergangenen Monaten erklärt, sich nur mit dem Novovax-Produkt impfen lassen zu wollen. Allerdings enthalten auch mRNA-Impfstoffe keine vermehrungsfähigen Viren, sodass sie laut dem deutschen Robert Koch-Institut in der Anwendung Totimpfstoffen gleichesetzt werden können. Das gilt auch für den Impfstoff von Astra Zeneca. Das dort verwendete Schimpansen-Virus kann sich im menschlichen Körper nicht vermehren.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk/USGS Bee Inventory and Monitoring Lab/ZackZack

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