Samstag, Juli 27, 2024

Missbrauchsvorwürfe – Queen entzieht Prinz Andrew militärische Titel

Missbrauchsvorwürfe

Der Sohn von Königin Elizabeth konnte die US-Klage wegen Missbrauchsvorwürfen gegen ihn nicht stoppen. Nun werden ihm alle militärischen Dienstgrade entzogen und er muss sich als Privatperson vor Gericht verteidigen.

London/New York, 14. Jänner 2022 | Es wird eng für Prinz Andrew. Seine Mutter, die britische Königin Elizabeth II. entzog ihrem jüngsten Sohn am Donnerstag alle militärischen Dienstgrade und royale Schirmherrschaften. Auch die Anrede „His Royal Highness“ soll der 61-jährige laut Guardian nicht mehr verwenden dürfen. Andrew werde sich in dem US-Prozess als privater Bürger verteidigen, öffentliche royale Aufgaben werde er weiterhin nicht wahrnehmen. Diese hat er bereits nach dem Aufkommen der Vorwürfe 2019 nicht mehr ausgeübt.

Missbrauch von Minderjährigen

Klägerin Virginia Giuffre wirft Andrew vor, sie als Minderjährige vor rund 20 Jahren mehrmals sexuell missbraucht zu haben. Ein Foto zeigt die 16-jährige Guiffre mit dem Prinzen, der seinen Arm um ihre Hüfte legt. Sie gibt an, zuvor Opfer eines von dem mit Andrew befreundeten US-Multimillionärs Jeffrey Epstein und seiner Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell aufgebauten Missbrauchsrings geworden zu sein. Andrew streitet alle Vorwürfe kategorisch ab, war aber mit Epstein und Maxwell jahrelang eng befreundet. Maxwell wurde vergangene Woche wegen Menschenhandels und Missbrauch von Minderjährigen verurteilt, ihr drohen mehrere Jahrzehnte Haft. Epstein nahm sich nach seiner Inhaftierung das Leben.

Prinz Andrew mit der damals nach eigenen Angaben minderjährigen Guiffre (Bild AFP)

Militärveteranen gegen Andrew

Mehr als 150 britische Militär-Veteranen hatten die Königin am Donnerstag in einem offenen Brief aufgefordert, Prinz Andrew von seinen Rollen im Militär zu entbinden, da er den damit verbundenen hohen Standards an ehrenhaftem Verhalten nicht gerecht geworden sei. „Wäre dies irgendein anderer ranghoher Militäroffizier, wäre es indiskutabel, dass er noch im Amt wäre“, hieß es in dem Schreiben. Wie schnell die Queen darauf reagieren würde, hatten wohl die wenigsten erwartet.

Außergerichtliche Einigung

Eine Millionenzahlung an Giuffre um ein skandalöses Gerichtsverfahren zu verhindern wäre eine letzte Option für den Prinzen, scheint aber unwahrscheinlich.  „Es ist Virginia Giuffre sehr wichtig, dass diese Angelegenheit auf eine Weise gelöst wird, dass sie und die anderen Opfer Gerechtigkeit erfahren“ ließ der Anwalt der jungen Frau via BBC verlautbaren.

(bp)

Titelbild: APA Picturedesk

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