Donnerstag, März 28, 2024

Erneut Vergewaltigungsvorwürfe gegen Marilyn Manson

Die US-Schauspielerin Evan Rachel Wood („Westworld“) erhebt in einer Dokumentation Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihren Ex-Verlobten, Rocksänger Marilyn Manson.

Los Angeles, 25. Jänner 2022 | Die US-Schauspielerin Evan Rachel Wood hat den Rock-Sänger Marilyn Manson der Vergewaltigung bei einem Musikvideo-Dreh beschuldigt. Wood erhob die Vorwürfe in einer Dokumentation, die am Sonntag auf dem Sundance-Filmfestival in den USA Premiere hatte. Demnach sei eine “simulierte Sexszene” für das Video zur 2007 erschienenen Hitsingle “Heart-Shaped Glasses” abgesprochen gewesen. “Aber sobald die Kameras liefen, fing er an, mich wirklich zu penetrieren”, sagte Wood. “Ich hatte dem nie zugestimmt”, betonte sie.

Wood und Manson führten rund vier Jahre eine Beziehung. Im Jänner 2007 traten sie zum ersten Mal öffentlich auf, 2010 folgte die Verlobung, kurz darauf trennten sich der Musiker und Wood. Sie war damals 18 und er 37 Jahre alt. Laut Manson inspirierte ihn Wood zu seinem Lied „Heart-Shaped Glasses“.

Vergewaltigung während Videodreh

Wood erklärt in dem Film sie sei “unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu einem kommerziellen Sexualakt gezwungen” worden. “Ich wurde quasi vor der Kamera vergewaltigt.” Nach den Aufnahmen fühlte sie Scham und Ekel, der Filmcrew wäre der Vorfall unangenehm gewesen. Dem Dokumentarfilm zufolge setzte Manson – der mit echtem Namen Brian Warner heißt – Wood später unter Druck, Journalisten zu sagen, dass es während der Dreharbeiten zu dem Video keinen echten Sex gegeben habe.

Bereits 2018 machte Wood öffentlich, Opfer von Sexualdelikten geworden zu sein, nannte aber noch keinen Namen. Im Februar letzten Jahres belastete sie dann ihren Ex-Verlobten schwer.

Manson weist Vorwürfe zurück

Mansons Anwalt Howard King wies die Behauptung in einer Erklärung gegenüber AFP zurück. “Von allen falschen Behauptungen, die Evan Rachel Wood über Brian Warner aufgestellt hat, ist ihre fantasievolle Nacherzählung über die Entstehung des Musikvideos ‘Heart-Shaped Glasses’ vor 15 Jahren die dreisteste und am leichtesten zu widerlegen, da es mehrere Zeugen gab”, schrieb er. “Die simulierte Sexszene wurde mehrere Stunden lang gedreht, mit mehreren Einstellungen aus verschiedenen Winkeln und mehreren langen Pausen zwischen den Kameraeinstellungen.” Sein Mandant “hatte am Set keinen Sex mit Evan, und sie weiß, dass das die Wahrheit ist”.

Weitere Opfer

Manson wurde bereits von mehreren Frauen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, darunter auch die “Game of Thrones”-Darstellerin Esme Bianco. Die Polizei von Los Angeles hatte vergangenes Jahr bestätigt, dass sie Anschuldigungen wegen häuslicher Gewalt gegen den Sänger untersuchte. Manson hatte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe von seiner Plattenfirma Loma Vista Recordings und seiner Agentur CAA getrennt. Er nimmt aber weiterhin Musik auf und wirkte vergangenes Jahr auf Kanye Wests Album “Donda” mit.

Die HBO-Dokumentation “Phoenix Rising” schildert die Bemühungen von Wood und anderen Überlebenden sexueller Übergriffe, die Verjährungsfrist für Sexualverbrechen zu verlängern, um Frauen mehr Zeit zu geben, nach einem Missbrauch Gerechtigkeit zu suchen. Das Sundance-Filmfestival, das dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie erneut online stattfindet, läuft noch bis zum 30. Jänner.

(bp/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

4 Kommentare

  1. 1/ Tatbestand wurde gefilmt.
    2/ Sie hat ihn nachher geheiratet.
    3/ Man sollte mit 18 keine Sexszenen drehen, die man später bereut. Vgl. Marianne Faithfull
    Vielleicht eine Entschuldigung: Die damalige Generation war noch nicht facebook affin.

  2. In der Fledermaus soll Party gefeiert werden. Man fantasiert ein Alkoholgelage und “Bring die Eleven mit” für die Party (Eleven (von engl. eleven) meint die 10 bis 15jährigen TänzerInnen, TanzschülerInnen). Das war die Kunst. Historisch galten die KünstlerInnen als “freizügig” wie “freizügige Damen”. Ja, das setzt sich fort. Kunstszene und Missbrauch, das hat Tradition. Wer nicht mitmacht, macht keine Karriere. Nur in Ausnahmefällen tut sich ein Mondfenster auf.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!