Lachen im Netz
Die neue Generalsekretärin der ÖVP, Laura Sachslehner, beanstandete, dass mit Steuergeld sorgsam umgegangen werden müsse. Die Aufgabe der Volkspartei sei es, da genau hinzuschauen. Das Netz liegt vor Lachen am Boden.
Wien, 10. Februar 2022 | Es dreht sich beim neuesten Lieblingsthema von ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner ausnahmsweise einmal nicht um Graffitis. Sachslehner setzt sich nun für einen sorgsamen Umgang mit Steuergeld ein. Die Generalsekretärin meint allerdings nicht 150.000 Euro-Studien des Finanzministeriums, die der Frage nachgehen, welches Tier Sebastian Kurz ist, sondern eine Ausstellung.
Sachslehner stellte im Wiener Gemeinderat eine Anfrage an den Wiener Vize-Bürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS). Im Zentrum steht die im Herbst stattgefundene Ausstellung “Muslim* Contemporary” an der Akademie der bildenden Künste.
Geballte Faust Zeichen von “Extremismus” und “Kampfbereitschaft”
Sachslehner ortete dabei ein “Naheverhältnis zum politischen Islam” und stellte die Förderwürdigkeit des Projekts in Frage. Zudem kritisierte sie in ihrer Anfrage unter anderem ein Gruppenfoto, in dem einige Frauen ihre Faust in die Luft strecken.
“Laut einem Bericht der Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU-nahe Stiftung, Anm.) über linksextreme Symbolik, steht die geballte Faust für ‘Kampf- und Gewaltbereitschaft'”, heißt es in der Anfrage. Über 50 Kulturinstitutionen und Kunstschaffende reagierten mit einem offenen Brief: Sachslehners Anfrage sei ein ÖVP-Angriff auf die Kunstfreiheit.
“Sorgsamer Umgang mit Steuergeld” – Lachen im Netz
Ein “w24”-Interview mit Sachslehner sorgt nun für Heiterkeit im Netz. Angesicht des vielkritisierten Umgangs der Volkspartei mit Steuergeld (Beinschab-Studien), 210 Millionen Euro Medienbudget und Kaufhaus-Flop Österreich, sorgen diese Interview-Zeilen der ÖVP-Generalsekretärin bei zahlreichen Nutzern für Schmunzeln: „Steuergeld ist Steuergeld und mit dem muss sorgsam umgegangen werden. Und es ist unsere Aufgabe als Volkspartei da genau hinzuschauen und auch kritisch zu hinterfragen, wie dieses Steuergeld eingesetzt wird.“
Der Gagschreiber von Laura ist unbezahlbar. 😂 pic.twitter.com/tcb2ScM4je
— Rinaldo Mogyorosy (@RMogyorosy) February 9, 2022
Das Interview zog etliche Reaktionen nach sich. So meinte etwa Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos auf Twitter: “Wer das in der früh sieht kommt den ganzen Tag nicht mehr aus dem lachen…”. Großes, scherzhaftes Lob gab es von den Nutzern für den “Gagschreiber” Sachslehners: “Der Gagschreiber von Laura ist unbezahlbar.”
Ich warte noch immer auf den Tag an dem irgend einer dieser Figuren erklärt, dass seit Antritt der Kurz Partie die gesamte ÖVP eine Comedy Truppe wurde und nur sehen wollte wie weit man als Satire Partei so kommt.
— Thomas Hörburger (@ThomasHorburger) February 9, 2022
Die Frau Laura Sachslehner meint m.E. wohl, die ÖVP schaut genau hin, ob nicht Steuergeld für die Partei verwendet werden kann. Das geht im Kunstbereich nicht aber bei Inseraten, Meinungsumfragen, Postenbesetzungen, ÖGK, Steuernachlässen hat es bestens geklappt
— Herby (@MungHerbert) February 10, 2022
Ich kann nicht mehr. pic.twitter.com/2uOYjMY0Tv
— Philipp Brokes (@philbrokes) February 10, 2022
(bf)
Titelbild: screenshot/w24/twitter