Samstag, Juli 27, 2024

Illegales Gasthaus in Niederösterreich aufgeflogen

Kein 2G und kein Gewerbe

Bei einer Razzia im Bezirk Neunkirchen hob die Polizei ein illegal betriebenes Gasthaus aus. Viele Gäste hatten keine 2G-Nachweise dabei, es gab zusätzliche Anzeigen wegen ihres Verhaltens bei der Razzia. 

Wien, 12. Februar 2022 | Im niederösterreichischen St. Johann am Steinfelde ist am Freitagabend ein illegal betriebenes Gasthaus aufgeflogen. Polizei und Finanzpolizei stürmten das Gebäude, in dem sich verteilt auf Schankraum und Speisesaal über 100 Gäste befanden. 61 davon hatten keinen gültigen 2G-Nachweis dabei. Darunter auch der verurteilte Neonazi Gottfried Küssel, wie die Polizei “NÖN” und „Kurier“ bestätigte.

Im Lokal arbeiteten laut Polizei mehrere illegal Beschäftigte, die Betreiber konnten weder eine Betriebsanlagengenehmigung noch eine Gewerbeberechtigung vorweisen. Beides braucht man, um in Österreich ein Lokal betreiben zu dürfen.

Berüchtigter Lokalbesitzer ist Maßnahmengegner

Neben Verstößen gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz wurden die Betreiber auch wegen Verdacht der Steuerhinterziehung angezeigt. Sechs Personen dürften in ihrem Ärger über die Razzia gegenüber den Beamten etwas ausfallend geworden sein, berichtete ein Polizeisprecher. Sie bekamen Anzeigen wegen Anstandsverletzung.

Laut Johann Baumschlager von der niederösterreichischen Polizei sei das griechische Restaurant schon längere Zeit offiziell geschlossen. Seit November habe man bei drei Kontrollen jedoch jeweils mehrere Gäste vorgefunden. Diese seien zum Teil polizeibekannt und dem Corona-Leugner-Milieu zuzuordnen, so Baumschlager. Die Reaktion des Lokalbesitzers bei der Razzia sei laut Polizeipressesprecher “wie immer” gewesen: “Er ist nach wie vor ein Maßnahmengegner und sah diese Kontrolle absolut nicht ein.”

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ortete in einer Stellungnahme zu dem konkreten Fall “demokratiegefährdende Parallelgesellschaften”. Die Polizei werde alles unternehmen um deren Bildung entgegenzusteuern. “Der Verfassungsschutz hat die enge Vernetzung der rechtsextremen Szene und der Corona Maßnahmengegner unter genauer Beobachtung”, versicherte Karner.

(sm/apa)

Ergänzt um Stellungnahme von Innenminister Karner um 15.04 Uhr.

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Stefanie Marek

    Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.

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