Samstag, Juli 27, 2024

Schramböck: »Afrika ist ein Land«

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) punktete am Montag nicht gerade mit ihren Geographiekenntnissen. Zweimal bezeichnete sie Afrika als Land. Zur Erinnerung: Afrika ist ein Kontinent mit 54 Staaten.

Wien/Marseille, 15. Februar 2022 | Ende der Woche findet in Brüssel der EU-Afrika-Gipfel statt. Im Vorfeld fand sich Österreichs Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck im französischen Marseille ein, sie kündigte Gespräche mit ihren afrikanischen Amtskollegen aus Ruanda, Kenia und Nigeria noch vor dem Sommer an. Bei der Verkündung der Gespräche lief bei der Ministerin vor der ORF-Kamera allerdings etwas gehörig schief – zweimal.

“Afrika ist nicht nur ein Land aus dem Flüchtlinge kommen”

Denn die Ministerin bezeichnete Afrika gleich doppelt als Land, statt als Kontinent. So meinte Schramböck: „Hier bin ich überzeugt, dass es in Europa Zeit ist, aufzuwachen und hier tätig zu werden. Afrika ist nicht nur ein Land aus dem Flüchtlinge kommen – das ist oft das Bild, das in Europa verbreitet wird – sondern es ist ein Land voller Chancen, voller junger Menschen, die hoch digitalisiert sind.“

Gratis Geo-Nachhilfe

Der Clip mit Schramböcks Geographie-Fauxpas verbreitete sich in den sozialen Netzwerken rasend. NEOS-Abgeordnete Henrike Brandstötter und Autorin von mehreren Büchern mit Afrikabezug, wies Schramböck darauf hin, dass Afrika kein Land sei. Über Twitter schrieb sie: „„Afrika ist ein Land“ Das ist ja peinlich, was Schramböck gleich 2x sagt. Afrika ist ein Kontinent mit 54 anerkannten Staaten, in denen über 1,3 Mrd. Menschen leben. Sie sollte die angekündigte Afrika-Konferenz nicht organisieren. Das endet nur mit diplomatischen Verwicklungen.“

Das Netz hatte freilich seinen Spaß mit dem mutmaßlichen Land-Kontinent-Versprecher der Ministerin. Für Schramböck gab es gratis Geo-Nachhilfe.

In einer später veröffentlichten Aussendung des Wirtschaftsministeriums korrigierte man dann die Ministerin: “Afrika ist ein Kontinent mit viel wirtschaftlichem Potential und Möglichkeiten. Eine vertiefte Zusammenarbeit der Europäischen Union und Afrika ist längst überfällig. Der Kontinent bietet großartige Chancen für europäische Unternehmen, vor allem durch seine digitale und junge Bevölkerung.”

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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