In ganz Österreich fordert Gesundheitspersonal die Politik auf, etwas gegen die Überbelastung und den Personalmangel in Gesundheitsberufen zu tun. Die Initiative “Offensive Gesundheit” hat dafür eine Bürgerinitiative gestartet.
Wien, 24. Februar 2022 | Das Gesundheitspersonal hat sich Donnerstagmittag neuerlich zu Protesten vor Spitälern und Gesundheitseinrichtungen versammelt. Sie kritisieren unter anderem die personelle Unterbesetzung in Gesundheitsberufen, durch die bereits jetzt nicht mehr gewährleistet ist, dass Patienten immer bestmöglich versorgt werden. Grundsätzlich geht es um die wachsende Überbelastung durch die anhaltende Corona-Krise und den Reformbedarf vielerorts im Gesundheitswesen.
Zum Protest aufgerufen hat die “Offensive Gesundheit”, ein Zusammenschluss der Arbeiter- und Ärztekammer sowie der Gewerkschaften im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich. Die Initiative fordert, dass die Politik unter dem Motto „Mehr von uns. Besser für alle“ handelt.
Motto „Fünf nach 12“
Die Aktionen fanden Donnerstagmittag neuerlich unter dem Motto “Es ist fünf nach 12” in ganz Österreich vor Spitälern und Gesundheitseinrichtungen statt, die größte vor dem AKH in Wien.
Schon im vergangenen November hatten die Beschäftigten in einer ähnlichen Aktion unter dem gleichen Motto eine Ausbildungsreform, faire Löhne und mehr Personal verlangt. Und weil sie sich von der Politik nicht ausreichend gehört fühlen, haben Vertreter der “Offensive Gesundheit” im Dezember dann eine sogenannte “Gefährdungsanzeige” zur Überlastung des Gesundheits- und Pflegesystems an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) übergeben. Darin wurde gewarnt, dass “eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr garantiert werden kann.”
Nationalrat soll Maßnahmen ergreifen
Mit einer parlamentarischen Bürgerinitiative wird der Nationalrat ersucht, umgehend Maßnahmen zu beschließen, um die akute Krise im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege endlich zu beenden. “Es ist 5 nach 12. Leere Betten in Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie überlange Wartezeiten auf Leistungen mobiler Pflege und Betreuung zeigen die Versorgungskrise aufgrund der akuten Personalnot auf”, hieß es von der “Offensive Gesundheit”.
Mehr finanzielle Mittel gefordert
Man fordert auch umgehend mehr finanzielle Mittel für das Gesundheitswesen und den Ausbau der Langzeitpflege sowie die Besetzung vakanter Stellen und eine zusätzliche Aufstockung des Personals. Außerdem werden mehr Ausbildungsplätze und die Einbeziehung der Pflege in die Schwerarbeiterregelung verlangt. „Gesundheit muss etwas wert sein“, heißt es im Positionspapier der Initiative.
Auf der Internetseite der „Offensive Gesundheit“ kann man ab sofort das entsprechende Formular herunterladen und mit seiner Unterschrift die Bürgerinitiative unterstützen. In einem zweiten Schritt, sobald die Bürgerinitiative mit diesen ersten Unterstützungen beim Parlament eingereicht wurde, werde die Unterschrift dann auch digital möglich sein.
(apa/pma)
Titelbild: APA Picturedesk