Seit der russischen Invasion ist in Österreichs Städten kein Tag ohne Demonstrationen, Kundgebungen und anderen Solidaritätsbekundungen für die Ukraine vergangen. Seit Sonntagabend erstrahlt mit dem Heldentor das erste Bundesgebäude in den ukrainischen Nationalfarben, Blau und Gelb.
Wien, 28. Februar 2022 | Seit der Invasion Russlands haben sich Tausende Menschen in Österreich auf Demonstrationen solidarisch mit der Ukraine gezeigt. Bereits Donnerstagabend, am Tag der Invasion Russlands, fanden sich in Wien auf dem Minoritenplatz etwa 200 für eine Solidaritätskundgebung ein. In Salzburg organisierte die Katholische Aktion der Erzdiözese eine nächtliche Mahnwache vor der Markuskirche, die mit einem Friedensgebet begann. Seitdem ist kein Tag vergangen, an dem sich nicht Hunderte oder Tausende Menschen in österreichischen Städten versammelt hätten, um gegen den Krieg zu demonstrieren.
Großes Lichtermeer auf dem Wiener Heldenplatz
Nach einer Kundgebung mit etwa 3.000 Menschen auf dem Platz der Menschenrechte in Wien und einem Lichtermeer vor dem Grazer Rathaus am Samstag, kamen am Sonntagabend auf dem Wiener Heldenplatz laut Polizei 7.000 Menschen für ein Lichtermeer zusammen. Die Aktion war von der Initiative #YesWeCare organisiert worden, hinter der der Künstler und Aktivist Daniel Landau steht. Landau hatte zuletzt vor Weihnachten zu einem stillen Lichtermeer entlang der Wiener Ringstraße aufgerufen, in Gedenken an die Corona-Opfer und in Opposition zu den lauten Anti-Corona-Maßnahmen-Demos.
Bin noch immer sehr bewegt!
Danke allen für heute, um 19h in Innsbruck (@RollingSohn🙏) und in Steyr, und um 20h hier, am Heldenplatz in Wien. Weiß zwar nicht genau, wie viele, aber wir waren jedenfalls sehr viele, Danke euch! 🙏 cc @mlcaritas #Ukraine #YesWeCare ❤️ pic.twitter.com/E9WisvU6Si— Daniel Landau (@LandauDaniel) February 27, 2022
Gebäude und Denkmäler erstrahlen in Gelb und Blau
Im Rahmen des Lichtermeers wurde auch das Äußere Burgtor mit den ukrainischen Landesfarben, Blau und Gelb bestrahlt. Das Tor ist das erste Bundesgebäude in Wien, das in Solidarität mit der Ukraine eingefärbt wurde. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) twitterte: „Wir setzen heute ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung.“
Wir setzen heute ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung. Die Bundesregierung bestrahlt – in Absprache mit Bundespräsident @vanderbellen – das Heldentor in Wien mit den Landesfarben der Ukraine blau & gelb. #yeswecare #allesfürdenFrieden pic.twitter.com/AuiZX6DqZl
— Karl Nehammer (@karlnehammer) February 27, 2022
Bundespräsident Alexander Van der Bellen stellte eine Kerze ins Fenster der Präsidentschaftskanzlei und dankte all jenen, die „gegen Präsident Putins kriegerischen und völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine aufstehen“.
Ich danke allen, die gegen Präsident Putins kriegerischen und völkerrechtswidrigen Angriff auf die #Ukraine aufstehen und sich dafür heute und in den vergangenen Tagen friedlich versammelt haben. #StandWithUkraine (vdb) pic.twitter.com/Ln0Qlq0k6R
— A. Van der Bellen (@vanderbellen) February 27, 2022
„Das ist ein unglaublich starkes Symbol der Unterstützung für die Ukraine!“, äußerte sich dazu Olexander Scherba, der ukrainische Ex-Botschafter in Wien, am Montag im Ö1-Mittagsjournal. Das Heldentor soll von nun an täglich von 20 bis 22 Uhr und am Wochenende bis 24 Uhr Blau-Gelb werden.
Donnerstagabend war schon die französische Botschaft am Schwarzenbergplatz in Blau und Gelb erstrahlt. Auch der Klagenfurter Lindwurm und das Befreiungsdenkmal in Innsbruck wurden blau-gelb eingefärbt.
#Wien zeigt sich solidarisch mit den Menschen in der #Ukraine. Unsere Gedanken sind vor allem bei den unschuldigen Zivilistinnen und Zivilisten, die die Hauptleidtragenden sind. #StandWithUkraine @Stadt_Wien /1 pic.twitter.com/RDDKYFxTuA
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) February 25, 2022
Das Wiener Rathaus, das Amt der Kärntner Landesregierung und Schloss Mirabell hatten am Freitag die ukrainische Flagge gehisst. Und aus den Fenstern des Linzer Schlossmuseums strahlen seit Donnerstagabend ebenfalls die ukrainischen Nationalfarben.
(pma)
Titelbild: APA Picturedesk