Umfrage:
Deutliche Verschiebungen gibt es im Vergleich zum Dezember in der neuesten APA/ATV-Umfrage. Die ÖVP verliert stark, FPÖ und MFG gewinnen dazu.
Wien, 28. Februar 2022 | Minus vier Prozentpunkte setzt es in der neusten Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek im Auftrag von APA/ATV für die ÖVP. Nach 27 Prozent in der Dezember-Umfrage landet die Volkspartei zwei Monate später nur mehr bei 23 Prozent und verliert ihren Spitzenplatz an die SPÖ. Die Sozialdemokraten halten mit 25 Prozent ihr Ergebnis aus dem letzten Jahr.
Gewinne gibt es hingegen für die FPÖ, die drei Prozentpunkte zulegt und auf 20 Prozent landet. Die Grünen haben im Vergleich zum Dezember drei Punkte verloren und liegen nun gleichauf mit den NEOS bei 11 Prozent. Die aktuelle Regierung kommt somit auf gerade einmal 34 Prozent. Auf sieben Prozent gesteigert hat sich die MFG, womit die Impfgegner den Einzug in den Nationalrat schaffen würden, wenn jetzt gewählt würde.
NATIONALRATSWAHL | Sonntagsfrage Peter Hajek/ATV/APA
SPÖ: 25%
ÖVP: 23% (-4)
FPÖ: 20% (+3)
GRÜNE: 11% (-3)
NEOS: 11% (+1)
MFG: 7% (+3)
Sonstige: 3%Änderungen zur letzten Umfrage vom 19. Dezember 2021
Verlauf: https://t.co/tlQQv2oBUr#nrw #NRWahl pic.twitter.com/3gyfJ14tER
— Österreich Wählt (@Wahlen_AT) February 27, 2022
Bei einer Bundeskanzler-Direktwahl käme ÖVP-Obmann Karl Nehammer auf 33 Prozent, SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner liegt hier mit 25 Prozent nur knapp vor FPÖ-Obmann Herbert Kickl mit 24 Prozent.
ÖVP-Erholungseffekt verflogen
“Die politische Situation ist in Österreich seit Anbeginn des Jahres stabil, wenngleich der anfängliche Erholungseffekt der ÖVP unter dem neuen Parteichef Karl Nehammer wieder verflogen ist. Diese Entwicklung kann man auch in der Kanzlerfragen nachzeichnen”, kommentierte Hajek gegenüber der APA die Ergebnisse. Dass “mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit” mit einem Einzug der MFG zu rechnen wäre, würde nach Ansicht Hajeks die Regierungsbildung erheblich erschweren. “Neuwahlen würden daher in der jetzigen Situation die politische Stabilität des Landes gefährden.”
Von den derzeit arithmetisch möglichen Koalitionsvarianten findet keine eine klare Mehrheit in der Bevölkerung. Am ehesten bevorzugen die Österreicher derzeit Rot-Grün-Pink. 22 Prozent wünschen sich nach der nächsten Wahl eine Zusammenarbeit von SPÖ, Grünen und NEOS. Eine Koalition ÖVP/SPÖ mit Nehammer als Kanzler wollen 15 Prozent, 11 Prozent wünschen sich ÖVP, FPÖ und MFG in einer Koalition und 9 Prozent eine SPÖ/ÖVP-Koalition mit Rendi-Wagner als Kanzlerin.
Befragt wurden im Zeitraum von 21. Bis 24. Februar 800 Personen telefonisch und online, die Schwankungsbreite beträgt +/- 3,5 Prozentpunkte.
(bf/apa)
Titelbild: APA Picturedesk