Sonntag, Mai 5, 2024

Mächtige Frauen, starke Dialoge – Pop up: Die Popkultur-Kolumne

Pop up: Die Popkultur-Kolumne

„Vikings Valhalla“, der Nachfolger der Neflix-Serie „Vikings“ zeichnet interessante Charaktere und kommt mit weniger exzessiver Gewalt aus als sein Vorgänger.

Stefanie Marek

Wien, 05. März 2022 | Christen gegen Wikinger, Wikinger-Christen gegen Wikinger-Heiden, Fanatiker gegen Vernünftige – es ist kompliziert im Norwegen und England des 11. Jahrhunderts, in dem ein Glaubenskrieg tobt. Mittendrin berühmte Namen wie Leif Eriksson (Sam Corlett) und Harald Sigurdsson (Leo Suter). Mit acht inhaltsgeladenen Folgen geht die Netflix-Serie „Vikings Valhalla“ an den Start und sie ist definitiv einen Blick wert.

Denn „Vikings Valhalla“ macht einiges richtig, was sein erfolgreicher Vorgänger „Vikings“ falsch gemacht hat. Ein großer Pluspunkt: mehrere sehr gut gelungene Frauencharaktere. Da ist etwa Freydis Eriksdotter (Frida Gustavson), Jarl Haakon (Caroline Hernderson) Herrscherin von Kattegat und nicht zuletzt die englische Königin Emma. Keine der Geschichten dieser Frauen ist maßgeblich über ihr Verhältnis zu einem Mann definiert, jede hat ihre eigene Agenda, die man mit Spannung verfolgt. Und auch bei den Männercharakteren fällt es beim Zuschauen leichter, Sympathien zu entwickeln, weil mehr im Fokus steht, als nur Machtstreben und das Bedürfnis ständig jemanden umzulegen.

Bild: Bernard Walsh/Netflix

Damit zum zweiten großen Pluspunkt: Zumindest in der aktuell vorliegenden ersten Staffel verzichtet man auf übertrieben, exzessiv dargestellte Gewalt, die nur um der Gewalt Willen gezeigt wird und ansonsten keine Funktion für die Handlung hat. Keine Vergewaltigungen, keine genüsslichen Folterszenen und trotzdem funktionieren spannende Schlacht- und Kampfszenen. Fans kommen also nicht zu kurz, immerhin sind alle ständig blut- oder schlammverschmiert und viel Kampfgeschrei und rollende Köpfe gibt es auch – eingefangen von sehenswerten Kameraeinstellungen.

Überraschende Plottwists halten das Interesse hoch und die Dialoge sind zumindest in der Originalsprache Englisch teilweise wirklich gut. Was fehlt sind tiefere Einblicke ins Innenleben der Protagonisten, damit sich eine zweite Staffel lohnt. Fazit: Kann man sich durchaus anschauen! Luft nach oben gibt es aber.

Titelbild: Bernard Walsh/Netflix

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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