Das ist ein Unterüberschrift
Die USA steigen aus russischen Energieträgern aus. Ein besseres Verhältnis zu Venezuela könnte die Folge sein. Das UK zieht nach, die EU nicht.
Washington, 09. März 2022 | Zum ersten Mal wird der russische Energiesektor Ziel westlicher Sanktionen. US-Präsident Joe Biden kündigte am Dienstag einen sofortigen Lieferstopp für russisches Erdöl, Erdgas und Kohle in die USA an. Bemühungen um einen gemeinsamen Schritt mit der EU sind offenbar gescheitert. Die USA sind als Abnehmer für russische Energieträger deutlich weniger wichtig als die EU. Etwa acht Prozent des US-Verbrauchs stammen aus Russland. In der EU sind es rund 40 Prozent.
Das Vereinigte Königreich zieht nach, genehmigt sich aber eine längere Übergangsphase. Das UK wolle bis Ende des Jahres aus russischer Energie aussteigen, wie es aus informierten Kreisen hieß. Eine offizielle Bestätigung gab es noch nicht.
EU zögert, Venezuela verhandelt
Die EU-Kommission kündigte an, den Verbrauch von russischem Erdgas bis Jahresende um zwei Drittel reduzieren zu wollen. Pläne für einen vollständigen Ausstieg sind deutlich langfristiger. “Vor 2030” wolle die Union laut einem Positionspapier von russischen Energieträgern unabhängig sein. Von einer konkreten Umsetzung dieses Plans is die EU aber noch weit entfernt.
Venezuela – das Land mit den größten Ölvorkommen der Welt produziert wegen Misswirtschaft und US-Sanktionen kaum noch Öl – machte den USA jüngst Avancen, um sich als alternativer Lieferant anzubieten. Venezuela ließ am Dienstag zwei US-Bürger frei. Zuvor hatte eine US-Delegation das Land besucht, um über die Lockerung von Sanktionen zu verhandeln.
(tw)
Titelbild: APA Picturedesk