Freitag, Mai 10, 2024

Frauen-Helpchat stand monatelang ohne Geld da – Raab-Förderung blieb aus

Raab-Förderung blieb aus

Der Helpchat der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser betreut von Gewalt betroffene Frauen. Das Frauenministerium förderte das Projekt nicht mehr. Dann sollte es doch Geld geben, es brauchte aber Monate, um anzukommen.

Wien, 04. April 2022 | Rund 72.000 Euro für 12 Monate. Das ist die Förderzusage für den Hilfs-Chat für von Gewalt betroffene Frauen, den die Autonomen Österreichischen Frauenhäusern (AÖF) betreiben. Diese Zusage machte das Frauenministerium einen Tag nach einem ZackZack-Bericht im Februar – mündlich. Viel ist es nicht, gebraucht hätte der Verein das Geld jedoch schon Anfang Jänner. Der Verein hatte den Förderantrag bereits im Vorjahr gemacht und mehrmals nachgefragt, doch bis dahin hatte es keine Zusage von Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) gegeben.

Obwohl Raab die Förderung dann im Februar bewilligte, sahen die AÖF über einen weiteren Monat lang kein Geld. Die rund 20 Beraterinnen haben die letzten drei Monate ehrenamtlich weitergearbeitet, die Zahl der Beratungsstunden musste reduziert werden. Jetzt sind die 72.000 Euro endlich auf dem Konto und ein Teil der Beraterinnen kann wieder für einige Stunden angestellt werden. Personalkosten für die letzten drei Monate kann der AÖF nicht nachzahlen, bedauert Maria Rösslhumer von den AÖF. Sie ist jedoch froh, „dass die Beraterinnen sich jetzt nicht mehr so ausgenutzt vorkommen müssen“.

Jetzt plant der AÖF die Beratungsstunden wieder auszuweiten und eventuell auch Beratungen am Vormittag anzubieten. Frauen, die Gewalt erleben, können sich anonym, in mehreren Sprachen und kostenlos im Chat einloggen und beraten lassen. Der Bedarf sei nach wie vor hoch. Man sei sich jedoch bewusst, dass man den Helpchat stärker bewerben müsse, um das Hilfsangebot bekannter zu machen, so Rösslhumer. Dafür habe man jetzt eine eigene Mitarbeiterin eingestellt. Zurzeit ist man außerdem auf der Suche nach einer Mitarbeiterin, die Ukrainisch spricht.

Kostenlose, anonyme Frauenhelpline: 0800 | 222 555

(sm)

Titelbild: APA Picturedesk

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

4 Kommentare

  1. Das ist eine “Frauen”ministerin!
    Diese Frau Raab ist einfach zum Vergessen. Hat die eigentlich eine Rechtfertigung, wofür sie ihr Ministergehalt bezieht?

    Dabei geht es um die Finanzierung von lächerlichen 72.000 Euro, um in sicheren Zufluchtstätten die Betreuung der Betroffenen zu finanzieren. Eine Betreuung für FRAUEN, denen GEWALT angetan wurde.

    Aber diese Finanzierung wird vom FRAUENministerium erst einmal abgelehnt!
    In welcher abgehobenen Welt leben solche ministeriellen Entscheidungsträgerinnen?

  2. Ja,so kennt man sie unsere heilige Familienpartei.

    Eine SCHANDE!!!!!!

    Wird zwar vielen Österreichern egal sein,betrifft sie ja selber nicht,aber es zeigt 1 x mehr,wie übel diese Mischpoche ist!

    • Wieso, die Frauen sollen halt bei ihren Männern bleiben, da gehts ihnen doch eh gut in der “Keimzelle der Gesellschaft”. Solange sie sich daran halten was von ihnen verlangt wird passts doch eh. Und das blaue Auge muss man halt ein bisschen überschminken dann fällts beim sonntäglichen Kirchgang nicht so auf……das ist die ÖVP Familienpolitik..

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: der Pilnacek Laptop!

Denn: ZackZack bist auch DU!