Mittwoch, April 24, 2024

Einen Tag nach Russen-Drohung: Transnistrien meldet Beschuss aus Ukraine

Die abtrünnige moldauische Region Transnistrien meldete am Mittwoch Beschuss aus der Ukraine. Am Dienstag drohte Russland noch mit einem Einmarsch.

Wien, 27. April 2022 | Das Innenministerium der abtrünnigen prorussischen Region Transnistrien in Moldau meldet Beschuss aus ukrainischem Gebiet. In der Nacht sei ein Ort, in dem es ein großes Munitionslager gebe, beschossen worden. Zudem seien Drohnen aus der Ukraine gesichtet worden. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen.

Russland drohte am Dienstag mit Einmarsch

Die russische Regierung drohte am Dienstag nach Berichten über Anschläge im abgespaltenen Moldauer Landesteil Transnistrien indirekt mit einem Einmarsch in der Region. Russland wolle nach Angaben des russischen Außenministeriums angeblich ein Szenario vermeiden, in dem es gezwungen sei, in Transnistrien zu intervenieren. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA am Dienstag, ohne nähere Details zu nennen.

Das ukrainische Militär hat vor einer Aktivierung russischer Truppen in der selbst ausgerufenen “Republik” gewarnt. “Die Einheiten der russischen Streitkräfte sind in volle Gefechtsbereitschaft versetzt worden”, hieß es in einem am Dienstagabend auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Zudem seien auch die Sicherheitskräfte der moldauischen Separatisten in erhöhte Bereitschaft versetzt worden.

Anschläge auf Sendemasten

Zuvor hatte sich die Regierung in Moskau besorgt über Anschläge auf zwei Sendemasten noch aus Sowjetzeiten in der von der Republik Moldau abgespaltenen Region gezeigt. Im Westen wurden damit Sorgen angefacht, Russland könne wie im Fall der Ukraine mit Verweis auf angebliche Bedrohungen in besetzten Landesteilen einen militärischen Einsatz starten.

In Transnistrien sind seit dem Ende der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre russische Soldaten stationiert. Mit ihrer Unterstützung konnte sich die Region von der Republik Moldau abspalten, nachdem diese Ende 1990 die Sowjetunion verlassen hatte. Von Transnistrien aus könnte Russland auch die nahegelegene ukrainische Hafenstadt Odessa angreifen. Die Republik Moldau hat im Zuge des Ukraine-Kriegs zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen.

Den Vorwand für ein russisches Eingreifen könnte eine angeblich von Rumänien geplante Aggression liefern. So behauptete Sergej Markow, ein russischer Politologe und früherer Berater von Kreml-Diktator Wladimir Putin, in der Montag-Ausgabe der russischen Tageszeitung “Prawda”, Rumänien wolle das Nachbarland Moldau “mithilfe der NATO und unter Mitwirkung der ukrainischen Armee annektieren” und entsprechend auch “Transnistrien angreifen”, um anschließend hart “gegen die russischsprachigen Einwohner” durchzugreifen.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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25 Kommentare

  1. Ich habe eine Parlamentssitzung mit Putin verfolgt. Alle anwesenden Männer trugen ausnahmslos Krawatte !! Unsere schauen aus wie die Sandler…keine Achtung vor ihrem Arbeitgeber..dem VOLK!!

  2. Es wird so oder so eskalieren. Die Sanktionen können und werden nicht fallen gelassen werden und Russland wie auch wir werden so auf Dauer auch nicht weitermachen können. Jede Seite will, dass die andere verliert. Der einzige Weg für Russland ist ein Weltkrieg, solange sie dazu noch imstande sind. Es ist vorüber. Nach der Ukraine und der Moldau sind das Baltikum, Polen und Skandinavien an der Reihe.

  3. V. Putin’s abstruse Geschichten zu seiner “Spezialoperation” in der Ukraine werden zusammenbrechen wie der Glaube an den Endsieg im Führerbunker Ende April 1945. Die Angehörigen welche ihre Söhne, Ehemänner und Väter vermissen werden jeden Tag mehr. Irgendwann wird das Regime diese Stimmen nicht mehr unterdrücken können.

  4. “Rumänien wolle das Nachbarland Moldau “mithilfe der NATO und unter Mitwirkung der ukrainischen Armee annektieren” und entsprechend auch “Transnistrien angreifen”, um anschließend hart “gegen die russischsprachigen Einwohner” durchzugreifen.”
    Denen ist wirklich keine Blödheit zu doof, um sie den folgsamen Deppen nicht zum Fraß vor zu werfen.

    • Hat die Moderation nur den Beitrag gekärchert oder diesen Deppen gleich in den Sumpf zurück befördert?

  5. Das nächste Gschichterl vom irren Zar.
    Der träumt vom Imperium während er auf seine eigenen Leute scheisst.
    Hätte er das viele Geld in seine Wirtschaft gesteckt stünde Russland viel besser da.
    Das passiert wenn Irre an die Macht kommen.

    • STS im Jahr 1985

      Im Fernsehen sag’n Politiker, wie schwer es is uns zu regier’n
      Dann siehst, wie in Äthiopien die Kinder wie de Flieg′n krepiern
      I spür zwar und ganz leisen Schock
      Doch mit′n Pivo in der Hand denk i:
      Was soll i ändern an die Probleme von a’m so fremden Land

      Der Chef vom Kreml raucht a Camel und trinkt dazua a Coca Cola
      Der Cowboy in Amerika liebt Krimsekt und frisst Kaviar
      Doch wir wissen, wann die zwei sich streiten, druckt einer auf den Knopf
      Und die Bomb’n fallt mit Sicherheit uns ohne Warnung auf den Kopf

      Was hat sich seither geändert? NICHTS.

  6. Die Russen suchen einen Vorwand um Transnistrien gleich mitannektieren zu können – und die Nato sucht einen Vorwand, um sich endlich in voller Pracht in der Ukraine verteidigen zu können. Das destruktive Trauerspiel wird weitergehen. Einen schnellen Frieden will von den Geoschachspielernl offensichtlich keiner, da es sich ja nur Bauernopfer handelt und die Ideologie darüber steht.

    • So sieht sie aus – die Realität.
      Nachdem es aber, zumindest im deutschen Sprachraum, kein einziges wirklich unabängiges Medium mehr gibt werden die Leute die Gschicht’ “Der Russ will alle fressen” auch weiterhin glauben.

      Das einzige, was bei den maßgeblichen Entscheidern absolut niemanden interessiert,
      ist das Wohlergehen der dortigen Zivilbevölkerung.
      Im Irak wurden etwa 1 Million (unbewaffnete) Zivilisten getötet – Na und?
      Im Jemen starben und sterben dis heute hunderttausende Kinder durch Bomben oder bewußt herbeigeführte Hungersnöte – Na und?

      P.S. Die von Ihnen erwähnte “Ideologie” hat einen Gegenwert von mehreren tausend Milliarden US-Dollar. Es kommt halt nicht so gut wenn man sagt: “Ich bin nur auf die Bodenschätze scharf”.

      • Sie formulieren das sehr treffend. Was mich schockiert ist dass österreichische JournalistInnen da nicht das größere Bild im Geoschach sehen und beschreiben können bzw. wollen.

        Seit jeher benutzen größere Mächte (Russland, USA, Iran, Saudi Arabien, China, usw.) in anderen Regionen ethnische Minderheiten nach dem folgenden Prinzip: man startet von außen über den Geheimdienst (KGB, CIA, usw.) Nationalismusbewegungen innerhalb des Zentralstaates, damit sich diese Region dann von der Zentralregierung losreißt und der Staat zerbricht.

        Das machen alle Seiten und das Gschichtl vom bösen Russn ist lächerlich, alle operieren nach diesem Prinzip.

        Beispiel Irak:
        Die Kurden mögen den Panarabismus nicht, den die Ba’ath Partei von Hussein vertrat und die USA haben Kurdistan als geopolitische Macht benutzt, um arabische Staaten zu stürzen. Dann als es erledigt war haben sie etwa Rojava den NATO Türken ausgeliefert und die Kurden haben sich Syrien und Russland zugewandt. Der Verrat an den Kurden war ein Hauptgrund für das US Scheitern in Syrien. Leider wird das in unseren Medien kaum so berichtet. Weil USA super Hawara, eh schon wissen.

        Beispiel Jugoslawien:
        Nationalistische Bewegungen wurden in den Teilrepubliken finanziert, um Titos Werk in die Bücher der Geschichte zu verbannen. Der Vorwand war, dass die bösen Serben alle unterdrücken (was zum Teil stimmt, aber nicht die komplette Wahrheit ist). Nach dem Fall Jugoslawien und der völkerrechtswidrigen Bombadierung Serbiens 1999 (NATO = Verteidigungsbündnis haha) wurden alle ehemaligen Teilrepubliken in die NATO eingegliedert. Mission accomplished.

        Beispiel Spanien:
        Hier ist es umgekehrt, hier fördert Russland den Nationalismus in Katalonien und dem Baskenland, um die Zentralregierung in Madrid zu stürzen. Was passiert wenn sich die Basken und Katalanen losreißen? Dann sind zwei NATO freie Blöcke mehr mitten in Europa und das wissen die Russen. Beide, Basken und Katalanen, vertreten sozialistische Ansichten und bei Demos in Barcelona sieht man des öfteren russische Flaggen: https://www.newsweek.com/catalan-referendum-russia-media-kremlin-674911
        Auch das wird in unseren Medien nicht sachlich berichtet.

        Beispiel Ukraine:
        Nationalismus wurde seitens der USA massiv gefördert, um Moskaus historischen Einfluss auf Kiew zu verbannen. Nicht dass die USA schuld an diesem Krieg sind, aber Mitverantwortung tragen sie definitiv. Die ethnischen Russen und Ungarn in der Ukraine wurden massiv benachteiligt von Kiew. Man stelle sich vor Österreich würde ein Gesetz erlassen, dass alle Artikel die auf Ungarisch, Slowenisch oder Kroatisch verfasst werden zeitlich auf Deutsch erscheinen müssen. Alle würden schreien “Nazi, Nazi, Nazi!”. Aber in der Ukraine finden das alle super, weil Uncle Sam den orwellschen Doublethink diktiert.

        Ich sage nur: Bücher, Bücher, Bücher.

        Propaganda gibt es auf allen Seiten, deswegen muss man den notwendigen Abstand dazu nehmen, um es nüchtern zu betrachten.

        Irakische zivile Todesopfer sind genau so schlimm wie ukrainische, aber dort war es “Kollateralschaden”, jetzt ist es ein “Genozid”. Ich verurteile die Invasion Russlands ebenfalls, nur muss ich leider sagen dass Moskau beim Vorwurf der Doppelmoral recht hat.

        • Europa müsste sich neutral verhalten, wenn da nicht die NATO wäre… Ich befürchte, dass sich Europa in den Krieg ziehen lässt. Scholz ist eine der letzten Bastionen, wenn er fällt, gibt es vermutlich kein Zurück. Wir bräuchten wirkliche Staatsmänner von einem Format eines Kreisky, doch unsere türkis-grüne Lemmingtruppe mitsamt der Opposition sind nicht in der Lage, auch nur eine Statistenrolle in der Weltpolitik zu übernehmen. Eskaliert die Situation, wird Europa und somit auch Österreich zum Schlachtfeld.

          Wir sollten klar artikulieren, dass wir weder für Russland noch für die Ukraine, aber auch nicht für die USA sind! Europa sollte sich endlich als eine Weltmacht etablieren und sich für die Menschen, die in Europa leben, einsetzen. Der eingeschlagene Weg dient nicht den Interessen der Bürger sondern der Rüstungsindustrie und anderen angehenden Kriegsgewinnlern.

          • Säufst du eigentlich schon am frühen Nachmittag, oder woher kommen solche Wortmeldungen?

          • “Ich befürchte, dass sich Europa in den Krieg ziehen lässt.”
            Sobald Putin ein Natoland bombardiert, hat sich Europa “hineinziehen” lassen. Leider ist das nicht ausgeschlossen, der Wahnsinnige ist völlig unzurechnungsfähig.
            “Wir sollten klar artikulieren, dass wir weder für Russland noch für die Ukraine, aber auch nicht für die USA sind!”
            Was soll das helfen? Ihr könnt vorsorglich eine Unterwerfungserklärung hinterlegen, das hilft vielleicht.

          • Ich stimme Ihnen in vielen Punkten zu.

            In einem Punkt sehe ich ein Problem: wie definiert man Europa und welcher Ideologie folgt es?

            Ideal wäre es wenn sich Europa wie Sie sagen frei von Washington und Moskau etablieren kann und endlich seinen Eigeninteressen nachgehen kann statt von der CIA und dem KGB ferngesteuert zu werden. Doch das Blockdenken wird gefühlt stärker denn je. Es fühlt sich an wie ein neuer Kalter Krieg.

            Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass es weiterhin innereuropäischen Imperalismus gibt. Deshalb wird etwa Irland niemals der NATO beitreten, da es de facto immer noch von Großbritannien besetzt wird.

            Die Sowjetunion hat die IRA mit Waffen beliefert und Lybien ebenso. Quelle: https://www.independent.ie/irish-news/soviet-arms-smuggled-to-official-ira-spy-files-reveal-26138564.html

            Nur sind diese Fakten den meisten in der Zivilbevölkerung unbekannt, weil sie nicht auf Mimikama faktengecheckt wurden und der ORF darüber schweigt.

          • Deswegen sage ich immer “lesen statt fernsehen”.

            Wie gesagt sozialistische Paramilitärs innerhalb Europas wie die IRA, ETA, FLNC, usw. haben alle offiziell bzw. inoffiziell mit den Russen und auch sozialistischen Arabern (PFLP) zusammengearbeitet, nur sagt uns das in unserem supertollen Westen niemand. Ein wichtiger Ort war und ist ja auch Kuba.

            Wir werden gefüttert mit Halbwahrheiten und manipuliert durch Emotionen. Man muss das alles mit der notwendigen Distanz sehen, sonst ist man nichts weiter als ein Bauernopfer im geopolitschen Schachfeld.

            Ich empfehle Ihnen das Buch “Die Kunst des Krieges” von Sun Tzu. Wenn Sie das lesen, verstehen Sie umso besser wie das alles abläuft.

            Quelle für die ETA: https://english.elpais.com/elpais/2012/05/23/inenglish/1337774808_283339.html

      • “Nachdem es aber, zumindest im deutschen Sprachraum, kein einziges wirklich unabängiges Medium mehr gibt ….”

        So einen Blödsinn schreiben.
        Mögen sie sicher mehr das “das Zutische ein Medien-System wie in RoaZland”, wahrscheinlich auch mit Krawatte!?

    • Transnistrien gehört schon den Russen.
      Wieder mal ein völlig schwachsinniges Postings von Dir.
      Denk mal nach vorm schreiben….auch wenns schwer fällt.

    • Das muss doch wirklich quietschen wenn du seinen Dummfug in deine Tastatur hämmerst.

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