Donnerstag, März 28, 2024

Ukrainisches Militär meldet schwere Gefechte im Osten

Russland gewinnt Gelände in der Region Donbas. Die Ukraine setzt ihre Gegenoffensive im Raum Charkiw fort und hat wohl mehrere Städte und Dörfer zurückerobert.

Kiew/Moskau/Charkiw, 12. Mai 2022 | Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe im Osten des Landes verstärkt und dabei teilweise in der Region Donbas Geländegewinne erzielt. “Der Feind führt seine Angriffsbemühungen in der Operationszone Ost weiter fort mit dem Ziel, die volle Kontrolle über die Gebiete Donezk, Luhansk und Cherson herzustellen und den Landkorridor zur vorübergehend besetzten Krim aufrecht zu erhalten”, so der ukrainische Generalstab am Donnerstag im Lagebericht.

Die russischen Attacken im Donbas zielen demnach auf die Städte Sewerodonezk, Liman, Bachmut, Awdijiwka und Kurachowe sowie das großteils schon von russischen Kräften besetzte Rubischne. Der Feind habe dabei teilweise Erfolg, räumte die ukrainische Militärführung ein. Wenig Veränderungen gibt es dem Lagebericht nach hingegen in Mariupol. Dort würden die im Stahlwerk verschanzten Verteidiger weiterhin bombardiert. Artilleriegefechte werden aus dem Süden der Ukraine gemeldet, sowohl aus dem Gebiet Saporischja als auch Richtung Mykolajiw und Kriwyj Rih.

Gefechte im Süden der Ukraine

Im Süden der Ukraine lieferten sich russische und ukrainische Truppen erneut erbitterte Gefechte. Dabei gaben die Verteidiger den russischen Angreifern “keine Gelegenheit zum Vordringen”, wie die ukrainische Militärführung in der Nacht auf Donnerstag mitteilte. Im Verlauf der Kämpfe seien mindestens 23 russische Soldaten getötet und zwei Panzer zerstört worden, ebenso wie ein Munitionslager, zitierte die Agentur Unian aus der Mitteilung. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Ukraine erobert teils Gebiete zurück

Die ukrainischen Streitkräfte setzen unterdessen laut britischen Angaben ihren Gegenangriff nördlich der Großstadt Charkiw fort. Sie hätten mehrere Städte und Dörfer in Richtung der russischen Grenze zurückerobert, wie das britische Verteidigungsministerium in einem Lagebericht über Twitter mitteilt.

Es gebe Berichte, wonach Russland Einheiten aus dem Gebiet abgezogen habe. Die russischen Truppen müssten demnach wohl zunächst ihre Verluste ersetzen und sich auf das Ostufer des Donez-Flusses zurückziehen.

Russland beklagt angeblichen Beschuss russischer Grenzgebiete

Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, wirft ukrainischen Einheiten unterdessen den Beschuss des Dorfes Soloti nahe der Grenze vor. Dabei seien angeblich ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden. Auch diese Angaben konnten nicht überprüft werden. Die russischen Behörden in der Grenzregion haben der Ukraine wiederholt den Beschuss russischen Territoriums vorgeworfen. Die Regierung in Kiew hat nicht erklärt, dass für solche Angriffe ukrainische Einheiten verantwortlich seien.

(apa/pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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17 Kommentare

  1. Bedenken muss man auch die Situation, dass V. Putin baausser dem Rücken zur Wand stehen könnte, durch die westlichen Waffenlieferungen. Was passiert dann? Eine Option wäre der Einsatz von taktischen Atomwaffen durch Russland, gegen die kein konventionelles Kriegsgerät bestand hat.
    Also vom Ende her gedacht, hat die Ukraine keine Chance diesen Krieg zu gewinnen, ausser V. Putin lässt es zu.
    Wie kann sich die Ukraine also selbstständig aus dieser Zwickmühle befreien. Es hängt offenbar alles davon ab, wie skrupellos V. Putin wirklich ist.

    • Die Ukraine kann nicht mehr verlieren. Das sehe ich ganz anders. Ich sehe nicht, wo die Ukraine noch verlieren könnte. Putin hat das Land besetzt. Und bezahlt jetzt einen wirklich hohen Preis. Weiter geht es für die russische Armee nicht. Das Ausmaß der Zerstörung wird nur größer, aber zu gewinnen gibt es nichts. Die Ukraine ist in keiner Zwickmühle. Sie sind entschlossen, weiterzumachen und die russische Armee in einem Abnützungskrieg zu zermalmen.

      Ich sehe Putin in der Zwickmühle. Zieht er die Armee zurück, steht er als Looser da. Lässt er sie dort, vernichtet er sinnlos russische Soldaten. Denn gewinnen wird er nicht.

      Und wie sich Putin aus dieser Zwickmühle, in die er sich selbst manövriert hat, herauskommen kann, da verschwend ich nicht mal einen halben Gedanken. Das ist seine Geschichte.

  2. Zelensky hat auf seinem offiziellen Account ein Foto der ukrainischen Armee mit dem SS Totenkopf gepostet. Danach wurde es gelöscht. Bisher noch kein Kommentar dazu aus Kiew und auch Österreich schweigt.

    In Deutschland hat die Antifa Sticker in Städten verteilt auf denen der SS Totenkopf zu sehen ist mit der Aufschrift “Zelensky – Dummkopf”.

    Quelle BBC: https://9gag.com/gag/amgRDRd

    Für jene in diesem Forum, die sich mit unangenehmen Dingen nicht auseinandersetzen wollen, bitte ignorieren Sie diesen Kommentar und bleiben Sie in Ihrer Bubble.

  3. Ich habe heute festgestellt, dass ich mich mittlerweile an den Krieg in Europa gewöhnt habe. 🤔

      • Hallo baer und Samui! Empfehle euch die aktuelle Glosse von R.Nikowitz – “Lasst mich durch, ich bin ein Intellektueller!” – zu lesen. Finde dass Nikowitz damit die beste Antwort liefert auf die aktuelle Pazifismusdebatte in Deutschland und hierzulande. Genau so empfinde ich es auch, obwohl ich mich stets zu den Pazifisten zählte. Kann ich das jetzt auch noch behaupten? Keine Ahnung..🤔

          • Hab die Debatte auch in Thema verfolgt. Fand fast alle Gegenmeinungen sehr plausibel und den Weibel gruselig. Auch die Schwarzer. Aber vielleicht bin ich schon zu sehr von der österreichischen Querdenkerbewegung traumatisiert. Wenn solche Leute anfangen zu moralisieren sperrt sich gleich alles in mir.

        • Pazifismus durfte man früher vor der Zivildienstkommission nicht sagen, weil Pazifismus den Einsatz von Waffen nicht kategorisch ablehnt. Vor der Zivildienstkommission musste man aber glaubhaft darstellen, dass man niemals eine Waffe in die Hand nehmen würde.

          Ja, ich bin Pazifist:in. Aber ich will nicht unter einem gewaltbereiten, faschistischen System leben. Für den Frieden müssen wir arbeiten. Aber Zeuge Jehovas bin ich aber nicht.

    • „Was für eine Welt könnten wir bauen, wenn wir die Kräfte, die ein Krieg entfesselt, für den Aufbau einsetzten.“
      ―Albert Einstein

  4. Dieses Gemetzel ist sinnlos und menschenverachtend. Genauso sinnlos wie die Verteidigung des Stahlwerks in Mariopol bis zum letzten Mann. Solange die Nato nicht direkt eingreift, wird sich Russland die Gebiete holen, die es haben will, auch wenn es dann etwas länger dauert. Zurückerobern wird ohne Nato auch nicht gehen. Und mit Nato gibt es einen Nuklearkrieg. Also wäre es besser gleich jetzt zu verhandeln und sich die absehbaren weiteren Opfer zu ersparen. Aber das wollen die USA und ihre Marionetten in Kiew und in Brüssel nicht. Und die europäischen Politiker heulen in Angst vor der sozialen Peitsche mit und pilgern pflichbewusst nach Kiew um den Selenskyi dort den Hintern zu küssen. na ja, Politiker eben. Der Lichtblick ist, dass sich zunehmend gewichtige Stimmen – Guterres, Macron, Draghi ec. – erheben, die den Krieg beenden wollen. Mal schauen was den Amis dazu einfällt, um die zum Schweigen zu bringen. Eigentlich sollten wir diesen Politikern den Rücken stärken.

    • Dieses Gemetzel ist sinnlos. Putin kann jederzeit den Rückzug befehlen. Die USA sind nicht in RU eingefallen. Hätten sie das getan, Europa wäre nun auf der Seite Russlands.

      • Europa wollte auf die Seite Russlands, dh. sich annähern und in vernünftigem Rahmen Handel betreiben, aber das hat den USA nicht gepasst. Die Spaltung Europa – Russland stand seit vielen Jahren auf der US-Agenda – das können Sie gerne nachlesen – und aktuell Realität geworden. Und jetzt gilt es die Spaltung abzusichern, deswegen auch kein allzu schneller Friede geschlossen werden darf.

    • Noch immer nicht in Golghata angekommen?
      Übrigens….gibt es Dich irgendwo live?
      In irgendeinem Park oder so.
      Würde gerne mit faulen Eiern vorbei kommen.

      • Vielen Dank, dass Sie meinen Punkt bestätigen.

        Natürlich. Haben Sie morgen Nachmittag Zeit?
        Wir können uns gerne in Graz im Stadtpark treffen.

        Einzige Regel: keine Waffen

        Geben Sie mir Bescheid, dann nehme ich mir Zeit für Sie.

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