Freitag, April 26, 2024

Propagandavideos in ZiB1: Bis dato keine Aufklärung

Der ORF bebilderte einen Beitrag mit zwei Videos aus russischen Propagandakanälen, die etwas ganz anderes als das Berichtete darstellten. Fragen zur Genese beantwortet der Sender nicht.

Der ORF ist in seinen Hauptabendnachrichten – vor mehr als einer Million Zusehern – „russischer Propaganda voll in die Falle“ getappt. So drastisch formuliert es Factchecker Andre Wolf vom Medienwatchblog „mimikama“.

Irreführende Videos und Fake News

Worum geht’s? In einem ZiB1-Beitrag vom Dienstag (15.8.) bebilderte die Redaktion einen Beitrag über Korruption in der Ukraine mit zwei Videos, die nichts mit dem Berichtsthema zu tun haben. Sie stammen vielmehr direkt aus russischen Propagandakanälen, die schon länger mit dem Thema Zwangsmobilisierungen Stimmung gegen die Ukraine machen. Der ZiB1-Beitrag ist von Christian Wehrschütz, der immer wieder wegen seiner Berichterstattung in der Kritik steht.

Das erste der Videos zeigt keine Zwangsrekrutierung auf offener Straße, sondern die Verhaftung eines russischen Geheimdienstagenten in Odessa. Das zweite Video zeigt nicht die vom ORF behauptete Zwangsrekrutierung an einer ukrainischen Universität, sondern stammt von einem ukrainischen Grenzposten. Ein Twitter-User hatte auf die falsche Bebilderung hingewiesen, kurz darauf kamen Faktenchecks von der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform und eben von mimikama.

„Das Verschleiern von Fakten, das Umpacken von Ereignissen in einen neuen, oft irreführenden Kontext, ist keine neue Taktik“, schreibt mimikama zum ORF-Falschbericht. Und weiter: „In der heutigen digitalen Welt haben solche Manipulationen ein nie dagewesenes Potenzial. Ein falsch kontextualisiertes Video kann sich viral verbreiten und Zehntausende, wenn nicht Millionen erreichen, bevor es überhaupt als Fake identifiziert wird.

ORF-Korrespondent Wehrschütz selbst schrieb, es sei sein „erster Fehler in 23 Jahren als Korrespondent“. Er habe Videos „aus seriöser Quelle“ verwendet und diese nicht „zusätzlich überprüft.“

Das erste Mal, dass der vielfach preisgekrönte – zuletzt mit dem Fernsehpreis ROMY und dem Goldenen Ehrenkreuz der Republik –  Wehrschütz prorussische Falschmeldungen verbreitet, war es jedenfalls mit Sicherheit nicht. 2022 berichtete er vom Tod eines Scharfschützen in der Ukraine, die Behauptung war jedoch frei erfunden. Darauf wiesen etwa die Faktenchecker von „Correctiv“ hin.

Zurück zum aktuellen Fall: Wie kann es sein, dass Beiträge über das derzeit wichtigste außenpolitische Thema offenbar ungeprüft auf Sendung gehen? Auf die eindeutigen Faktenchecks hingewiesen, antwortete der ORF zunächst gestern am späten Nachmittag:

„Dem ORF russische Propaganda bzw. russlandfreundliche Berichterstattung zu unterstellen ist absurd und richtet sich von selbst. Die angesprochenen Videos, die auch von einer Vielzahl europäischer TV-Sender gezeigt wurden, hat der ORF über eine verlässliche und vertrauenswürdige Quelle erhalten.“

Und weiter: „Zusätzliche Recherchen lassen bis zum jetzigen Zeitpunkt keinen Zweifel an der Echtheit der Bilder bzw. der darin gezeigten Inhalte aufkommen. Selbstverständlich gilt: Sollten sich die Videos als Teil des „Informations-Krieges“ herausstellen, wird der ORF dies in seinen Nachrichtenformaten benennen und darüber berichten.

Die Fragen von ZackZack beantwortete der ORF nicht. Wenige Stunden später ruderte das Medienhaus zurück und schrieb auf Twitter: „Weiterführende Recherchen des ORF und eine nochmalige Überprüfung haben ergeben, dass die angesprochenen Videos aus der Ukraine nicht den transportierten Inhalten entsprechen, was der ORF außerordentlich bedauert.“

Eine Richtigstellung in den ORF-Nachrichten blieb Donnerstagabend noch aus, eine solche wurde aber in Aussicht gestellt.

Eine umfassende Aufklärung ist das ORF-Statement natürlich nicht, die meisten Fragen bleiben weiterhin offen. ZackZack schickte eine Anfrage an den ORF. Wir wollten wissen, warum der ORF in seiner ersten Reaktion die Kritik herunterspielte, wie dieser Fehler passieren konnte, wie Quellen beim ORF grundsätzlich überprüft werden, welche Prüfinstanzen es beim ORF gibt. Außerdem wollten wir wissen, wie der Rundfunk nun mit dem Fall umgehe und welche Folgen er für die eigenen Redaktionen und insbesondere Wehrschütz hat?

Keine Antworten

Sämtliche Fragen wurden von der Presseabteilung ignoriert, daraufhin kam ein vorgefertigtes Statement:

Wir haben nachgefragt, neuerlich um Beantwortung der Anfrage gebeten. Die Antwort kam unmittelbar danach:


Wir schickten Freitagmittag eine weitere Anfrage, an die Pressestelle sowie an Dieter Bornemann, Vorsitzender des Redakteursrats, sowie an die ORF-Generaldirektion. Bis Redaktionsschluss kam keine Antwort zurück.

Auffällige Vergangenheit

Die Probleme rund um Wehrschütz‘ Berichterstattung reichen schon jahrelang zurück: Bereits 2019 wurde Wehrschütz von den ukrainischen Behörden mit einem Einreiseverbot belegt. Dieses wurde erst durch Intervention des österreichischen Außenministeriums wieder fallengelassen. Offizielle Begründung der Ukraine war ein illegaler Grenzübertritt, den Wehrschütz jedoch dementierte. Die Rede war aber auch von „antiukrainischer Propaganda“ des ORF-Korrespondenten.

Dies kam nicht überraschend, denn bereits im Zuge des Euromaidan, der Annexion der Krim und des russischen Überfalls im Donbass in der Vergangenheit fiel Wehrschütz immer wieder mit prorussischen oder antiwestlichen Framings auf, rund um den „ukrainischen Bürgerkrieg“ und „prorussische Rebellen“. Diese Formulierungen entsprachen der russischen Propaganda und hielten und halten einem faktischen Blick kaum Stand.

Auch Jahre später, am 26. Februar 2022, zwei Tage nach der großangelegten russischen Invasion, postete er eine problematische Illustration auf seinem Facebook-Kanal. Es ist eine Szenenfolge aus „Tom & Jerry“, die aufgrund ihrer Beschriftung eine Kriegsschuld der NATO andeutet.

Wehrschütz will sich vorauseilend distanzieren: „Natürlich ist dies keine Rechtfertigung für den Krieg, nur damit das völlig klar war“, überschrieb er den Cartoon. Auf spätere Kritik hin erklärte er, der Cartoon sei „keine Schuldzuweisung“ gewesen. „Die Nato hat Russland aufgeganselt – und dann die Ukraine im Regen stehen lassen“, zitiert ihn der „Standard“.  

Es ist bei weitem nicht der einzige Fall, der Zweifel an Wehrschütz‘ Objektivität aufkommen lässt. In einem Aufsager über die gefundenen Massengräber von Butscha, von der ganzen Welt zu dem Zeitpunkt verurteilt, forderte er eine „seriöse Untersuchung“, wie viele tatsächlich die Opfer von Kriegsverbrechen geworden sind. Beim russischen Angriff auf den Bahnhof Kramatorsk, bei dem mehr als 50 Menschen starben, sprach Wehrschütz von „Grautönen“ und sinngemäß von einem ebenso möglichen Zufallstreffer.

Es gibt viele weitere Beispiele, deren Nachweis aufgrund der Siebentage-Regelung der ORF-Mediathek jedoch oft schwierig ist. Dem Vernehmen nach ist jedenfalls ORF-intern der Unmut über ihn seit Jahren groß. Warum etwa Wehrschütz fast im Alleingang die gesamte Berichterstattung aus der Ukraine bestreitet, können viele nicht nachvollziehen. Auch dies hätten wir gern vom ORF erfahren.  

Appelle an ORF und Medienpolitik

Henrike Brandstötter, Mediensprecherin der NEOS, forderte auf ZackZack-Anfrage vom ORF höhere journalistische Standards ein: „Der ORF nimmt sich sehr ernst, dementsprechend sollten auch sehr hohe journalistische Standards gelten“. Sie sprach von einer „Unternehmenskrise und Vertrauenskrise die hier geschaffen wird und die hier passiert. Vielleicht sollte der ORF seine internen Informationsprozesse hinterfragen.“ Die NEOS-Politikerin erinnerte zudem an die Terrornacht in Wien 2021: „auch da war der ORF dabei und hat journalistische Standards verletzt“

Fritz Hausjell, Direktor von Reporter ohne Grenzen und stellvertretender Institutsvorstand am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien, nimmt den Fall zum Anlass, um auf die Schwächung des seriösen Journalismus in Österreich hinzuweisen: „Der Journalismus in Österreich ist geschwächt, wir haben sehr viel weniger Menschen die im Journalismus arbeiten, denn wir haben eine Medienpolitik erlebt, die systematisch auf eine Schwächung des echten Journalismus hinausgelaufen ist. Deshalb sind wir im Pressefreiheitsindex um einige Stufen heruntergerasselt.“

Durch einen „erheblichen Strukturwandel“ in der Öffentlichkeit, in der PR-Strategien und Propaganda über neue Kanäle immer leichter ihren Weg in die Öffentlichkeit finden, brauche es daher immer dringender eine „Selbstbehauptung des klassischen Journalismus“. Und, so Hausjell: „Es gibt ohnehin genügend Ebenen, die Scheinwelten erzeugen, zum Beispiel PR-Maschinerien, mittelmäßiger Journalismus und Propaganda. Die Fähigkeit der meisten Bürgerinnen, das alles auseinanderzuhalten, ist limitiert.“ Wie man am aktuellen Fall sieht, sind auch Medien nicht vor schwerwiegenden Fehlern gefeit.

Titelbild: Twittervideo Fella_IA_X25

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Weiterführende Links:

https://www.mimikama.org/orf-falle-der-desinformation/

https://www.ukrinform.ua/rubric-factcheck/3749424-avstrijske-tb-u-suzeti-pro-mobilizaciu-ukrainciv-vikoristalo-2-videofejki.html

https://www.derstandard.at/story/2000137009854/christian-wehrschuetz-klagte-schriftsteller-wegen-twitter-vorwurfs-er-verbreite-russische

Florian Bayer
Florian Bayer
Ist freier Journalist in Wien und beschäftigt sich neben Osteuropa auch mit den politischen Abgründen Österreichs. Zu wenige gibt es davon ja nicht.
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67 Kommentare

  1. Zitat Hausjell in diesem Bericht erwähnt:
    “Durch einen „erheblichen Strukturwandel“ in der Öffentlichkeit, in der PR-Strategien und Propaganda über neue Kanäle immer leichter ihren Weg in die Öffentlichkeit finden, brauche es daher immer dringender eine „Selbstbehauptung des klassischen Journalismus“.

    Ich habe diesen nachfolgenden Link schon zweimal hier eingepostet:
    https://www.tabularasamagazin.de/johannes-schuetz-wie-desinformation-funktioniert-am-beispiel-der-wiener-stadtzeitung-falter/

    Herr Haujell hat eimal bei ZZ geschrieben und schon genau zu diesem Thema und bisher aber nicht mehr.
    Wenn er nun hier anstatt endlich auf diesen Bericht zu reagieren nun weiter in Form einer indirekten Zitierung beanstandet, dass es dringend “eine Selbstbehauptung des klassischen Journalismus braucht”, was er aber selber im Fall Bader nicht gemacht hat, aber nur beispielsweise weiter im Fall Pilz sogar das Gegenteil, dann wäre es zumindest jetzt an der Zeit?

    • Wenn du wissen willst, was vom heutigen Falter zu halten ist, schau mal, wie die den Clemens Arvay behandelt haben.
      Es schadet auch keineswegs zu untersuchen, wer am Falteer beteiligt ist.
      Was ich vom Falter halte, schreib ich hier nicht, sonst hab ich morgen deren Anwalt im Haus.

      • @Volks-Trottl für’n Volks-Kanzler aka PV
        Ich bin gespannt, wie lange wir noch darauf warten müssen bis wir erfahren, wer !Sie sind…
        Wir lesen hier nur von dem was Sie !nicht sind, !wer Sie sicher nicht sind, was Sie ablehnen (nicht warum es nicht in Ihr Weltbild passt), dass Sie “richten”, nicht weswegen, sondern nur fremd-gerichtet.
        Sie richten immer nur fremd verfasste Berichte, Meinungen, Inhalte aus. Gerichtete “Informationen” also, die Sie streuen. Richten sich User*innen her, um ggf. von Ihnen so interpretierte Schwächen auszunützen, um dann persönlich diffamierend drüberzufahren – sich als Richter erheben, darüber dann zu richten. Stets immer aus der Richtung der asozialen Nein-Sager-Partie gerichtet.
        Jetzt kann man natürlich hergehen und auf Ihre offensichtlich gestörte Persönlichkeit schließen, indem man zusammenzählt, was Sie denn nicht über sich schreiben – zB in freier Meinungsäusserung formuliert. Über das, was Sie beharrlich über sich verschweigen. Die ungezählten Masken, die Sie sich hier aufsetzen mit verschiedensten Dialekten – multilingual wenn’s sein muss – auch getarnt. Wer oder was macht denn so etwas – und warum wozu? No, da kann man auch Schlüsse daraus ziehen. Eins steht fest: Sie sind nicht hier, um teil-zu-haben, weil’S in Ihrer Persönlichkeitsstruktur ziemlich hergerichtet sind… (da können Sie sich das noch so peinlich herrichten wollen, wie Sie möchten)

        • @Dünnschiss-Toni Du wirst es nie erfahren wer ich bin. Und die Bedeutung verleiht meinen Beiträgen – wie allen Beiträgen – die Leserin, die Empfängerin der Botschaft. Also du. Ich kann schreiben was immer, die Bedeutung gibst du dem Geschriebenen. Und wenn du keine Bedeutung siehst, liegst auch an dir als Empfänger. Du aber bist zu feige, eine einfache Antwort zu geben auf eine einfache Frage zum Philosophen Lissmann.
          Peinlich ist auch noch, dass du mich jetzt kopieren willst. Nachdem ich über deine Persönlichkeit geschrieben habe, versuchst du es nun auch. Aber merke: Man kauft immer das Original, nie die Kopie.
          Also: Erst denken, dann schreiben, nie umgekehrt.

          • … ich zog schon meine Schlüsse weiter oben – noch bevor Sie diesen Unsinn (nonanet what else) jetzt hierzu verfassten. Sie müssten’s halt schon sinn erfassend lesen auch, wenn Sie sich schon die Mühe geben, darauf zu antowrten… Ihr “Original”, no, das schien mir nie erstrebenswert… 😉 (bleibe lieber originell mir selbst treu)

        • @ AntonYm
          Was soll Dir ein Niemand wie der mehrfach Nickbenutzer hier antworten?
          Schizos haben es nicht ganz leicht, müssen die doch immer alle anderen die in ihrem Kopf surren um Zustimmung fragen.
          Ein tragischer Fall unsere Luise Putinversteher.

          • @ Pattaya Versuchst wieder eine neue Gastgartengang aufzubauen ? Ja, warum denn nicht. Samui als Capo (CEO) – Dünnschiss-Toni als Vizecapo – baer als Protokollführerin, oje …führerin, da fühlt die sich gleich zu mehr berufen – dann noch die billigeren Mitglieder und Ohneglieder plotti, bastlfani, Danielle und … Seid’s mir nicht bös, wenn ich jemanden übersehen hab. Wünsche gutes Gelingen und ein tolles Gemeinschaftsgefühl. Freundschaft !

        • So ist das mit dir, du weisst vieles nicht. Lies einfach regelmässig meine Posts, da kannst noch viel lernen.

      • @Putinversteher 8:33

        Ja ich habe über die Geschichte von Clemens Arvay gelesen und diesen auch im Servus TV gesehen und hat mir dieser einen ganz ehrlichen und seriösen Eindruck gemacht, was vermutlich auch zu dessem Tod geführt hat?
        Ja unfassbare Storys aber auch weiter keine Einsicht und kein Einlenken dieser für bisher nicht für möglich gehaltenen menschlichen Monstern…

  2. Bis dato kein Artikel von der Kurz Anklage.

    ZZ hat wirklich stark nachgelassen, es macht eigentlich keinen Sinn mehr, hier vorbei zu surfen.

    Für ein geglücktes Leben

  3. Ich kann die Aufregung der Empörungsszene wie üblich nicht nachvollziehen. Der lOkusRF ist jetzt halt einmal links. Auch Putin will die alte Sowjetunion zurück. Immerhin stammen Russenbodenknutscher aus Österreich.
    Liebe Linken. Kapiert halt einmal dass der Rotfunk sowjet-freundlich ist und die Sowjetunion links.

  4. Was ist Krieg?
    Krieg ist, wenn Tausende junger Männer, die sich nicht kennen und die sich daher gar nicht hassen können, einander töten und verletzen, weil
    einige wenige alte Männer, die sich kennen und die sich hassen, das so wollen und bestimmen.
    Das ist Krieg.

  5. Der ZiB1-Beitrag von Wherschütz ist für den ORF mehr als peinlich. Der war so unterirdisch, dass sich sofort Unmut regte. Zunächst wegen der Berichterstattung an sich: Am 15.8. hatte die UA ganz schwere rus Bombenangriffe zu verkraften, diese wurden am 15.8 in der ZiB1 mit keinem Wort erwähnt. Als Wegwisch-Thema kam der Wehrschützbeitrag, der einen 4-Tage-alten Bericht zum Anlass nahm, nämlich die Entlassungen, Suspendierungen, Inhfatierungen einer Reihe von Chefs von Rekrutierungsbüros. Gut, ZiB1 ist ihrer Zeit oft hinten nach. Aber an diesem Tag DAS zu bringen, regte trotzdem auf.

    Die ZiB1 ist eigentlich ein Format, das BERICHTEN soll, nicht kommentieren. In dieser ZiB1 vom 15.8.2023 kommentierte Wehrschütz minutenlang als Bericht getarnt über die wegen Korruption Beschuldigten in der Ukraine und formulierte die Korruptionsagenda zur “Zwangsrekrutierungsagenda” um. Der “Bericht” kippte in rus Propaganda mit Bildmaterial, das irritierte. Erst daraufhin haben sich manche die Mühe gemacht, den Wahrheitsgehalt des Wehrschütz-Beitrags zu analysieren. Das Ergebnis ist hier zusammengefasst:
    https://threadreaderapp.com/thread/1691864980574925180.html

    Das löste die nächste Welle der Unverständlichkeiten aus. Wehrschütz hatte tatsächlich einen TikTok-Account, der noch dazu rus Propaganda betreibt, als “vertrauenswürdige Quelle” betrachtet, deren Überprüfung er nicht für wert befand. Diese Quelle gab ewr aber in dem ZiB1-Beitrag gar nicht an, wodurch er zum Plagiator obendrein mutierte.

    Die Reaktion vom Küniglberg war, wie immer vom “Berg”, von oben herab. Quasi alles richtig gemacht. Das ist der Kommunikationsstil, der sich aus dem Selbstverständnis der Größe des Unternehmens speist und nicht aus dem Selbstverständnis für die Bürger:innen da zu sein. Leider.

    Am 18.8.2023 wurde in der ZiB1 die Falschinformation durch Wehrschütz von der Moderatorin richtiggestellt, mit einer Entschuldigung. Wehrschütz hat sich bislang nicht entschuldigt, sondern von seinem “ersten Fehler” in 23 Korrespondentenjahren geschrieben. Dieselbe Moderatorin hatte in der davorirgen

    • Anmoderation folgendes gesagt: “Ukrainische Kämpfer rücken langsam auf rus Gebiet vor.” Dass es sich dabei um ukrainisches Gebiet handelt, das von Russen mörderisch illegal besetzt wurde, sagte sie nicht. Sie bezeichnete die Region Donezk/Saporischja als russisches Gebiet. Diese mangelnde Sensibilsierung zieht sich durch die ZiB1. Da ist es nicht verwunderlich, dass Wehrschütz mit Desinformation durchkommt. Das gilt auch dann, wenn er selbst der rus Desinformation erlegen ist. Aber laut ZiB1 gehören die Oblasten der Ukraine schon RU. In dieser Einbettung ist es nicht mehr verwunderlich, dass die Umdeutung von “Schlag gegen Korruption in Rekrutierungsbüros” zu “Zwangsrekrutierungen in der Ukraine” ohne Probleme umgeschrieben und umgedeutet wird.

      Dass dann dafür auch noch Fake-Videos eingesetzt wurden, ist da nur mehr ein Tüpfelchen auf dem i.

      • Wenn du noch nie einen Fehler gemacht hast, dann liegt das daran, dass du noch nie gearbeitet hast.

        • Oh, das überall gestreute “Fehler” ist das neue “Einzelfall”-Gemurmel. Ich red doch nicht von den vier Fehlern, die in dem kleine Beitrag gemacht wurden. Ich red von dem Setting, das zu diesen “Fehlern” geführt hat. Plagiat kann niemals ein “Fehler” sein, Plagiat ist ein Flächenbetrug. In diesem Setting fehlt die Sensibilität.

  6. Naaajaaaa… böse Zungen behaupten, an der Spitze des Stiftungsrates sitzt ein von der Grünen Alternative nominierter Mensch.
    Wo sind die “unabhängigen” Faktenchecker ?

  7. Sind die 400.000 verstümmelten oder toten ukrainische Soldaten auch Fake-News?
    Oder man kann sich mit USD 10.000 vom Kriegsdienst freikaufen, und wartet das Ende in Zypern am Strand ab.

    • Das würdest du auch machen, antatt dich sinnlos niederschiessen oder verkrüppeln zu lassen.
      Solltest du aber doch zu mehr bereit sein, einfach den Flixbus nehmen und sich in Kiew melden. Die nehmen dich.

    • Ja das sind Fake-News. 255.000 tote rus Soldaten und 150.000 Verstütmmelte sind es bereits. Demgegenüber stehen 100.000 tote Ukrainier:innen und 70.000 Verstümmelte.

      Gehts Ihnen jetzt besser?

      • Nein. Im Gegensatz zu dir bin ich bei der Friedensbewegung, während du vom Krieg nicht genug kriegen kannst. Mir tun Verletzte und Tote auf beiden Seiten leid, bei dir ist das anders.

        • Aber wie schon deinem Wahlverwandten uri empfohlen, fahr nach Kiew und melde dich, statt vom Kämmerlein aus den Militär- und Russlandexperten zu simulieren. Einfach mal handeln und tun, statt immer nur am Bildschirm aufhetzen.

  8. Ganz allgemeinst kommentiert, liegt die Wurzel des Übels – speziell im Business “aktueller” politischer Berichterstattung , ob gerichtet oder bestmöglich unparteiisch aufbereitet, sei hier aussen vor gelassen – mMn darin, das in der Krankheit unseres immer kürzer getaktet digitalisierten Zeitgeistes, kaum mehr Zeit-Räume zwischen Empfang und Zuordnung / Interpretion / Falsifizierung – nicht nur beim Publikum – zur Verfügung stehen, diesen “Tsunami” (eine Flut wäre als gute*r Schwimmer*in allgemein gebildet und lebenserfahren sportlich vielleicht noch zu bewältigen) an Information überhaupt bis zum nächsten Ereignis-Her- / Eingang “rational vernünftig” zu verarbeiten / abzugleichen. Brand New Steady on Fire in diesem Business sind natürlich noch viel mehr diese Informations-Beschaffer*innen, -Erstatter*innen selbst erst recht unter (un)gehörigem Zeitdruck, diese im “News-Flash-Framing just-in-time” so exklusiv als möglich zu generieren (dabei selbst erst empfangen müssen, interpretieren, zuordnen, verarbeiten, aufbereiten, weitergeben), dass sie als aktuell, sinnvoll, glaubwürdig, seriös und gesichert dann erst “verkauft” werden können. Bist du mit einer “eiligen” oder wie auch immer “sensationell” geladenen Meldung eine Stunde später erst im Proadcast dran, ist’s schon wieder ein alter bereits zerfledderter Hut, millionenfach diversest interpretiert, gespiegelt, verunstaltet, missbraucht, analysiert, was auch immer…

    • Ja, es isch furchtbar, die Zeit-Räume und der Tsunami u. v. m., einfach furchtbar.

        • Bisch des scho du, Dünnschiss-Toni? Weil des Satzl hat jo koa oanzigs Fremdwort. Könntest wenigstens Esel auf Lateinisch oder Griechisch (aber nur alt-gr.) schreiben. Oder Frenchösisch: trop bon – trop con

  9. Für all die, die so gerne über die ach so bösen Schwurbler herziehen – dann schaut Euch z.B. dieses Video an
    https://www.youtube.com/watch?v=Xnw2Abqmu64
    Und fall ihr noch mehr Infos von wirklichen unabhängigen Journalisten sehen wollt, dann empfehle ich jedem schaut euch
    “redacted” auf YT oder Rumble an. Dann seht ihr wirkliche unabhängige Journalisten bei der Arbeit und an der Front. Und nicht so ORF Pupser, die den Oberen nach dem Mund reden. Redacted ist auch life jeweils Mo-Do. ab 22:00 bzw. 04:00 Estern Time.
    Die Sendung wird sowohl auf YT wie auch auf Rumble gezeigt, da einige Themen von YT zensiert wird. Falls es jemanden interessiert.
    Ach ja, die kommende Woche ist leider keine Life-Übertragung, das die Moderatoren, Nathalie und Clayton Morris auf Urlaub sind. Also erst wieder ab dem 28.8. Aber es gibt genügend Material auf den Kanälen – man sollte halt etwas E

    • Mhm.. Nur an dem Eingangsvideo ist die Festnahme eines rus Spions zu sehen. Und nicht wie in dem Video behauptet, eine “Zwangsrekrutierung”. Das ist eine Videoaufnahme des FSB vom letzten Jahr. Man kann es recherchieren, wenn man will. Und demselben Frame ist Wehrschütz aufgesessen. Dass RU diese Frames zu offiziellen Videos macht, ist unbestritten. Nur, was osll das schon heißen.

      Usw. Das ist: Lüge als System.

  10. Ich würde den Christian Wehrschütz so einstufen, dass er bei Manipulationen nicht bereit ist mitzumachen.
    Ob es da nun Jemand gibt, welcher ihn deshalb versucht jetzt loszuhaben?

    • Wenn er nicht bereit ist, Manipulationen mitzumachen, dann ist er selber manipuliert und deswegen untragbar als Journalist. Weder ein Manipulator noch ein Manipulierter kann OBJEKTIV berichten. Das aber ist journalistische Aufgabe, das aber rechtfertigt einen besonderen Schutzstatus. Und dafür hat ein Journalist auch, verdammt noch mal, Reflexionsarbeit zu leisten.

      Dass man ihn weghaben will, steht außer Streit. Und es gibt gute Gründe dafür. Alle rus Agenten müssen aus unserem Geschäftsleben raus. Alle. Ausnahmslos.

      • Zitat:
        “Wenn er nicht bereit ist, Manipulationen mitzumachen, dann ist er selber manipuliert und deshalb untragbar als Journalist”

        Bitte lesen sie nochmals was sie hier geschrieben haben?

        Was ist mit den ukrainishen Agenten in unserem postneutralem Österreich? – Dürfen diese weiter drinnen oder besser da bleiben?

        Was sagen aber Sie dann zu diesem Bericht über Herr Hausjell:
        https://www.tabularasamagazin.de/johannes-schuetz-wie-desinformation-funktioniert-am-beispiel-der-wiener-stadtzeitung-falter/

        • Sie haben wirklich nicht verstanden, worum es geht. Und schon drehen Sie die Sache aufs nächste Tableau. Das alles hat mit Wehrschütz schon wieder nichts zu tun. Sie können einfach nicht bei der Sache bleiben. Sie versuchen aus allem einen FPÖ-Spin zu drehen. Und da spiel ich nicht mit.

          • Ich kann ihnen da leider nicht folgen.
            Wie sie mich einschätzen, müssen sie hier an gemachten Erfahrungen vermutlich traumatisiert sein, welche aber mit mir und meiner Motivation und Einstellung absolut nichts zu tun haben.
            Wir haben gekaufte Medien und tun (weiter) nicht wirklich etwas dagegen.
            Ein Herr Hausjell als Vertreter von Reporter ohne Grenzen macht auf Grund der vorliegenden Information mir aber den Eindruck, dass er nur sehr selektiv hier in seiner vertraunensvollen Funktion tätig ist und das geht zumindest aus meiner Sicht gar nicht. Deshalb könnte er das aber schon lange klarstellen und müsste das meiner Meinung nach auch tun, wenn er seine Reputation nicht damit verlieren will?
            Hier scheinen sie aber ihre sonst so kritische Brille einfach abgesetzt zu haben, was es dann sehr schwierig macht, ihre Aussagen über Herrn Wehrschütz neutral bewerten zu können?

          • @plot
            Bitte sei nicht so streng mit dem Forum Irrlicht.
            Er kann nicht anders……

    • @ Dealer Eines ist ganz sicher: Christian Wehrschütz hat mehr Mut und Eier als ein abgehalfteter WZ-Journalist namens Bayer und die ganze ZZ-Redaktion jemals im Leben haben werden. Seit vielen Jahren begibt er sich in Kriegsgebiete, in lebensbedrohliche Situationen um zu berichten. Und wenn ihm manchmal ein Fehler passiert, was soll denn das.

      • Selber Offizier mit so viel Erfahrung und spricht viele Sprachen perfekt. Einen solchen Mann wird man nicht ersetzen können und hätte sich das deshalb vermutlich auch vorher überlegen müssen, als man ihn derart aufwertete (Auch damals habe ich meine Meinung extra dazu eingepostet) und damals eben keinen solchen Mann wie vermutlich auch nach seinem Abgang über lange Zeit mehr haben wird können. Aber war er auch sogar bereit sein Leben mehrfach zu risikieren…

        • @DD Da hab jetzt sogar ich einmal etwas nicht gewusst, betr. die Vergangenheit von Wehrschütz vor dem ORF.
          Gleichzeitig sieht man an diesem Beispiel, wie du alles ausnützt um aufzuhetzen. Du sagst nicht, das hat der P nicht gewusst, nein, du sagst, dass ich es verschweige, als ob du wüsstest, was ich über den Wehrschütz weiss. Dir geht es oft nur ums Aufhetzen und Spalten. Das ist verwerflich und zeugt von niederem Charakter.
          Und so nebenbei: Wenn der ORF so Leute mit rechter oder FPÖ-Vergangenheit beschäftigt, wäre das doch ein prima Grund, für die Abschaffung der Zwangsgebühren einzutreten. Oder willst du mit deinem Geld so rechtsrechte Journalisten ernähren?

  11. Jetzt kriechen wieder die Verschwörungs-Schwurbler aus den Löchern. Hat der ORF halt auch mal was Falsches eingeblendet, kann ja wohl passieren, aber jetzt wittern die Schwurbler gleich einen Grossangriff des KGB auf österr. Fernsehen.
    Ganz stark dabei natürlich die selbsernannten Faktenchecker, die alles checken ausser Fakten. Wen’s interessiert, was das für Typen sind, muss nur im Netz nachforschen, wer die sind und wer sie bezahlt.
    Und wer dann immer noch glaubt, dass der ORF vom Kreml infiltriert ist, kann ja für die Abschaffung der Zwangsgebühren eintreten. Der Bayer hat wohl auch zuwenig Schreibaufträge, was aber bei dem Niveau nicht wirklich verwundert.

    • So lange hat man ihn nun werken lassen und ständig noch ausdrücklich gelobt und sogar mit Preisen verehrt und nun ganz plötzlich soll er nicht mehr so funktionieren wie man anscheinend will (Freier Journalismus?)und muss nun weg?

  12. All jene die sich intellektuell vom ORF ernähren und diesen Kasperlsender rauf und runterloben, bemerken sowas ja gar nicht. Und da der Kommentator noch im Dienst ist, stört es auch niemanden. Was ich allerdings nach wie vor bedaure ist der Rückzug von Thomas Walach von ZackZack. Mit seinem Abgang ging es auch hier bergab.

  13. Wieso können wir im NEUTRALEN Österreich nicht NEUTRAL berichten? Das bedeutet russische und ukrainische Quellen, israelische und palästinensische Quellen, armenische und aserbaidschanische Quellen, etc.

    Nein, nur NATO Propaganda ist gute Propaganda…

    Hier ein gutes Video der US Regierung:
    https://www.youtube.com/watch?v=VA4e0NqyYMw

    ALLES ist Propaganda, auch wenn es “gute” Propaganda ist.

    • Wahrscheinlich hat der Propagandist Bayer wie die Annalena Angst, dass die Leute auch in der Ukraine kriegsmüde werden. Noch sind ja Waffen in den Lagerbeständen, die man verkaufen muss. Egal wieviele Tote und Verkrüppelte es noch kosten wird.

      • 400,000 junge ukrainische Soldaten sind gefallen, eine ganze Generation! Die restlichen Soldaten müssen die Investitionen von Blackrock in der Ukraine verteidigen. So geht die Verteidigung der Demokratie :-(((

        • Und wer bewegt nun zu welchem Preis Putin, welcher die mindestens doppelte Anzahl (egal welche “Zahlen” Sie hier anführen) in den sicheren Tod in diesem Angriffskrieg schickte, zum völkerechtlich akzeptablen “Frieden”?? Weiss da die RU-Propaganda auch eine sinnvolle Antwort dazu, oder haben’S das nur irgendwo sinnlos volley übernommen?

    • Neutral berichten gibt es im Journalismus nicht. Die militärische Neutralität ist Verfassungsgesetz. Journalisten sind der Objektivität verpflichtet. Auch das per Journalsmusgesetz. Objektivität un dNeutralität ist nicht dasselbe. Objektiv ist, wenn zwei Seiten einer Medaille berichtet werden. Rein deskriptiv. Das hat Wehrschütz nicht zuwege gebracht. Die militärische Neutralität hat damit gar nichts zu tun.
      Auch im Kalten Krieg war Österreich ausschließlich militärisch neutral.

  14. Ich glaub an keine Zufälle mehr…. Ebensowenig an “Hopperlas”.

    Was für eine unfassbare Dreistigkeit!
    Was für eine unfassbar große Zahl an elendiglich rückratlosen Duckmäusern im medialen Sektor!
    Immer schön die Goschn halten….des hamma scho gern! Was sagt denn Armin Wolf dazu?

    Bitte die Infos unbedingt in die Sammelklage aufnehmen, die derzeit gegen diegeplanten Propaganda Gebühren des ORF vorbereitet wird.

    Danke!

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