Donnerstag, April 25, 2024

ÖVP-Wien trifft sich zu Klubklausur in Asia Therme

Die ÖVP Wien dürfte nicht nur angesichts der Umfragewerte ins Schwitzen kommen. Denn als Klubklausurort hat man originellerweise eine Asia Therme gewählt. Als ÖVP-Motto wurde “Nahe bei den Menschen. Für Wien” ausgerufen. Man trifft sich in NÖ.

Wien, 09. Juni 2022 | Die Wiener ÖVP wird im Rahmen einer zweitägigen Klubklausur über aktuelle politische Themen beraten. Bei der Tagung, die heute, Donnerstag, Nachmittag in der Asia Therme in Bad Erlach beginnt, wird der Bereich Verkehr genauso erörtert wie Fragen der Integration, die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sowie die Teuerung. Klubchef Markus Wölbitsch übte in einer Pressekonferenz im Vorfeld dabei Kritik an der geplanten Preiserhöhung bei der Fernwärme.

Strategischer Partner für Wien Energie gefordert

Man habe bereits wiederholt vorgeschlagen, dass die Wien Energie einen strategischen Partner erhalten solle, betonte der Klubobmann. Dies sei von der SPÖ stets abgelehnt worden – mit Verweis darauf, dass die Energieversorgung im unmittelbaren Bereich der Stadt bleiben solle. Nun möge die SPÖ dies nutzen und aktiv werden, fordern die Stadt-Türkisen. Man solle nicht nur die Preise nicht erhöhen, sondern auch Gewinne des Unternehmens rückverteilen, verlangte Wölbitsch.

Die ÖVP möchte zu solchen Themen – also zu ausgelagerten Konzernen – künftig auch im Gemeinderat Fragen stellen. Dies ist derzeit nicht möglich. Das sogenannte Interpellationsrecht solle darum auf städtische Unternehmen wie etwa die Wien Energie ausgedehnt werden, um “größtmögliche Transparenz und Kontrolle” zu erreichen, heißt es.

ÖVP-Motto: “Nahe bei den Menschen. Für Wien” – Klausur in NÖ

Die Klubklausur steht unter dem Motto “Nahe bei den Menschen. Für Wien”. Dem entsprechend werden dort auch Forderungen diskutiert, die nach Ansicht der Volkspartei die Bürgerbeteiligung stärken würden. Stadtbewohnerinnen und – bewohner sollen sich etwa in einer “Bürgerfragestunde ” im Gemeinderat oder auch in der Bezirksvertretung direkt im Sitzungssaal mit Fragen an die Regierenden wenden können, empfiehlt die ÖVP.
Auch der Modus der Bestellung der Bezirkschef soll sich ändern, wünscht man. Es wäre legitim, wenn Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorsteher direkt wählbar sein würden. Denn diese seien die Hauptakteure auf Bezirksebene, gibt man zu bedenken. Aktuell ist eine Direktwahl nicht vorgesehen, antreten können bei den Bezirksvertretungswahlen so wie auf Landesebene nur Parteien bzw. Listen.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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26 Kommentare

  1. Nach der Sause in den heißen Quellen möchte ich die ÖVP an die 3er Regel erinnern, falls jemand demnächst Blut spenden möchte.

  2. Ich bin etwas verwundert. Von Kickl abwärts in der FPÖ hieß es “Kurz muss weg”. Jetzt gibt es zuhauf Rufe nach Neuwahlen aus der FPÖ. Es gibt aber keine Rufe: “ÖVP muss weg”.

    Was ist die Strategie, die ÖVP in diesem jämmerlichen Zustand und mit all den schon aufgedeckten und noch aufgedeckt werdenden Skandalen von FPÖ-Seite halten zu wollen? Ist es die Chance, zurück an den Trog oder ist es die gemeinsame Rus-Freundlichkeit, dass Kickl den Wahlspruch “ÖVP muss weg” verhindert?

    Dass die ÖVP auch in Wien ihr Bürgermeisterplebiszit einführen will, müsste bei der FPÖ eigentlch alle Alarmglocken schrillen lassen.

    • Die FPÖ wird nicht Zeit und Geld verschwenden, gegen die ÖVP aufzutreten, denn diese wird sich wie die selbstauflösende Nachricht bei Mission Impossible von sich aus erledigen. Die ursprünglich 200.000 von der FPÖ zu Kurz gewanderten Wählerstimmen gehen jetzt zurück “zum Ursprung” und zu MFG, Flurbereinigung auf die sanfte Art.

      • Nun, sie hat sich auch “Kurz muss weg” verschrieben. Die ÖVP macht in Kurz-Stil weiter, es wäre aus meiner Sicht logisch, dass nun “ÖVP muss weg” gehämmert wird. Inhaltlich logisch.

        Wenn das mit den Wähler:innenstimmen so kommt, dann hat die FPÖ genau was davon? Mehr Geld für den Club im Nationalrat. Das wars dann auch schon. Nur, wenn die FPÖ hofft, den BK mit ÖVP-Beteiligung zu stellen, macht für mich dieses Schweigen Sinn.

    • Lieber ManFromEarth, sehr interessanter Artikel und Video. Ich wäre gerne für einige Tage (in einer sicheren Kuppel) zu dieser Zeit, in dieser Umgebung, um diese wunderbaren Geschöpfe zu betrachten…
      Es muss immer heller werden!

          • Lieber ManFromEarth, ein hochintelligenter Mann, ein Analytiker. Schon aufgrund seines Alters verfügte er über ein enormes empirisches Wissen und war auch mit vielen Größen seiner Zeit in Kontakt. Seine Faktenbetonung spricht für seinen scharfen, kritischen Verstand…
            Beim Zuhören und lernen von solchen Größen wird es automatisch heller!

          • Lieber ManFromEarth, es wäre wichtig, solche Geistesgrößen und ihre Lehren und Erkenntnisse uns Pöbelianern zu vermitteln. Selbige wieder- oder erst zu entdecken. Ich denke da an eines der größten Genies der Wissenschaftsgeschichte, Sigmund Freud. Seine Theorien und Erkenntnisse werden heute von der Scholastik teils Fehlinterpretiert oder sogar verkannt. Eine bedenkliche Entwicklung…
            Es muss immer heller werden!

          • Ihr Wunsch ist ein ziemlich frommer, derzeit wird der wohl einer bleiben….
            Carl Sagan, Frank Drake, Isaak Asimov….., viele wären zu nennen, leider zu viele für die meisten Menschen.
            Freud war schon out of the Box zu seiner Zeit, rückwirkend betrachtet hat er dann doch einiges zweifelhaftes abgelassen. Er war zb. extrem Sexistisch und betrachtete Frauen nur als “Zusatzmenschen”, auch viele seiner Thesen spiegeln sich in keiner Statistik wieder. (Wenn jeder Junge seinen Vater töten wollte und gleichzeitig mit der Mutter ins Bett gehen, wäre das wohl in der Kriminal und Geburtenstatistik auffällig…)
            Andererseits, er hat den “Dildo” erfunden, wichtige Einrichtung, nur die Begründung dazu wahr ziemlich anmaßend: “das ist um den Weibern ihren Wahn auszutreiben”. Spätestens an diesem Punkt hatte er an Ansehen bei mir eingebüßt….

          • Lieber ManFromEarth, genau Ihre vorgebrachten Einwände und verkürzt aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen habe ich gemeint. Freud ist natürlich mit der heutigen political correctness nicht in Einklang zu bringen. Um einer Bewertung seiner Aussagen und sprachlichen Formulierungen gerecht zu werden, muss man sich in das verklemmt, bigotte und von latentem Sexismus geschwängerte Wien seiner Lebens- u. Schaffenszeit versetzen.
            Ungeachtet der Anfeindung der Scholastik, die seine bahnbrechend neuen Theorien und Erkenntnisse nach sich zogen, ließ selbiger sich nicht beirren und verharrte, unbeirrt weiterforschend in der wissenschaftlichen Diaspora.
            Als 1905 seine Sexualtheorie veröffentlicht wurde, reagierten viele Kollegen schockiert. Der damalige Medizinalrat Wilhelm Weygandt etwa sagte empört: „Freuds Theorien gehen die Wissenschaft nichts an, sie sind vielmehr Angelegenheit der Polizei. Seine Behandlung ist etwas wie eine Massage der Geschlechtsorgane.“ 
            Jedoch wurden Freuds Theorien im moralisch zugeknöpften Bürgertum der Jahrhundertwende auch durchaus positiv aufgenommen. Durch seine kompromisslose Sprache und die Ansicht, Frauen und Männer sollten gleichermaßen über das Thema Sexualität informiert sein, setzte er die Diskussion ‚sexueller Perversionen‘ auf die Tagesordnung. Obwohl sich die Gemüter bis heute an Freuds Theorien über Frauen scheiden, war er doch einer der ersten Mediziner, der das Sexualleben der Frau sehr wichtig nahm. Zu seiner Zeit maß man dem Liebesleben der Frauen so gut wie keine Bedeutung bei. Das Vergnügen am Sex war ein Privileg des Mannes, die Frau sollte ihm dabei nur behilflich sein. Freud war es, der hier erst eine Diskussion anstieß. Daran sieht man, wie falsch doch die heutigen Vorwürfe und Unterstellungen seiner angeblichen Frauenfeindlichkeit sind.

            Von Frauen wird er kritisiert, als er die Abhandlungen über den “Mythos vom vaginalen Orgasmus” und “Das kastrierte Weib” veröffentlichte. In diesen Studien erklärt Freud, Frauen würden aufgrund ihrer Penislosigkeit an einem „anatomischen Defekt“ leiden. Anfangs wünsche sich das Mädchen, ebenfalls einen Penis zu haben, später verschiebe sich dies zum Wunsch der Frau nach einem Sohn, um den ‚Defekt‘ zu kompensieren. Wenn man sich auf einen wissenschaftlichen Diskurs einlässt, könnte es vielleicht Kritikpunkte geben. Eine oberflächliche Bewertung aufgrund von Überschriften allein ist zu wenig.
            Der Analytiker Erich Fromm war der Meinung, dass Freuds Theorien über die Frau als „kastrierter Mann“ dem allgemein männlichen Bedürfnis der Herrschaft über Frauen entspränge. Dieser Theorie kann ich auch einiges abgewinnen…
            Ab 1906 gründete Freud die Wiener Psychoanalytische Vereinigung (WPV). Vier Jahre später wurde auf einem Kongress in Nürnberg die Internationale Psychoanalytische Vereinigung gegründet.
            Freud beschäftigte sich sein Leben lang intensiv mit der Psychoanalyse und entwickelte seine Theorien stetig weiter. Zu seinen frühen Hauptwerken zählen u. a. “Die Traumdeutung” (1900), “Zur Psychopathologie des Alltagslebens” (1901) und “Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie” (1905). Als der Erste Weltkrieg ausbrach, verfasste er den Essay “Zeitgemäßes über Krieg und Tod”, der sich dem Thema des Völkermords widmet.
            Während des Krieges wurden Freuds analytische Methoden von Militärärzten angewandt, um die seelischen Zusammenbrüche von Frontsoldaten zu lindern.
            Im Laufe der Jahre machten immer mehr Analytiker weltweit die Psychoanalyse zu ihrem Lebenswerk.
            Selbige wurde im 20. Jahrhundert von vielen Wissenschaftlern weiterentwickelt und verzweigte sich in die verschiedensten Richtungen. Das Erkennen des Unbewussten ist nur der Psychoanalyse von Freud zu verdanken. Ohne hier näher ins Detail gehen zu wollen ist Freud für die Psychoanalyse selbiges und noch mehr, als dies Einstein für die Physik war. Seine außerordentliche wissenschaftliche Leistung bleibt unbestritten.
            Ich empfehle Ihnen, lieber ManFromEarth die Traumdeutung zu lesen. Und zwar so zu lesen, als ob Ihnen nicht bekannt wäre, von wem dieses Werk stammt. Sie werden zu einer faszinierenden Erkenntnis gelangen…
            Es muss immer heller werden!

          • Sie haben schon recht, in Ihrem gesetzten Kontext hat das Licht eine andere Farbe, selbstverständlich kann man seine Leistung nicht an einzelnen Episoden messen. wie schon gesagt, in seiner Zeit war er einzigartig. Kenne sein Gesamtwerk nicht, hab nur vor vielen Jahren einzelne Schriften gelesen. Hatte das Privileg in den letzten 6 Jahre mit Psychologen und Psychiatern Kontakt zu haben, ebenso mit vielen Studenten dieser Fachbereiche, Freud ist bei diesen nicht mehr der 1. Maßstab, viele neue Erkenntnisse ergänzen und überlagern sein Schaffen. Wie in vielen anderen Wissenschaften auch, Grundlagen bleiben, das Wissen erweitert sich, mitunter exponentiell…..
            Danke für den Buchtipp!

          • Lieber ManFromEarth, eine Episode aus Freud,s Medizinstudium. Sein “Lehrherr” Meynert ging mit seinen Schülern (u.a. auch Freud) durch die “Irrenabteilung” des alten AKH und gab sein antiquiertes (aus heutiger Sicht) Fachwissen von sich. Als einen der Wenigen befragte er auch Freud, zumeist bei psychischen Störungen von männlichen Patienten. Freud erkannte schon frühzeitig oftmals hysterische Symptome selbiger. Daraufhin wurde er regelmäßig von Meynert vor versammelter Mannschaft verächtlich gemacht und verspottet-wo doch die medizinische Fachwelt eindeutig belegt, dass Hysterie eine typische und nur dem Weiblichen zuordenbare Störung sei. Freud ließ sich nicht beirren und wich trotz aller Anfeindungen und Widerstände, nicht von seiner Entdeckung und seiner Meinung ab.
            Als sein Lehrer Meynert auf dem Sterbebett lag, ließ er Freud zu sich kommen und bestätigte seine Theorie. Er selber diagnostizierte bei sich typisch hysterische Symptome. Freud entgegnete ihm, dass er auch das bei Meynert frühzeitig erkannt hatte. Man unterhielt sich dann, ob dies das letzte Feld sei, in dem sich der Mann dem “Weibe” überlegen fühlen könne und deshalb wissenschaftlich abgelehnt werde.
            Freud hat auch hier im Sinne der Frauen gewirkt. Leider bestätigt mir Ihre Mitteilung, meine in meinem Eingangspost gemachte Befürchtung. Eine bedenkliche Entwicklung, wenn sich Wissenschaft politischen Entwicklungen anzugleichen sucht…
            Es muss immer heller werden!

          • Wie immer haben Sie dahingehend die größere Expertise, meine kratzt da nur an der Oberfläche.
            Diese Anekdote kannte ich nicht, wie es derer wahrscheinlich viele gibt.
            Mit der Angleichung an die Politischen Strömungen haben Sie wohl auch recht, Betrachtungsweisen bleiben subjektiv, auch wenn man versucht viele Blickwinkel einzunehmen.
            Wünsche noch eine erbauende gute Nacht!

          • Lieber ManFromEarth, glauben Sie mir, mit jedem Tag wird mir bewusster, dass ich nichts weiß. Bis auf eine gewisse Basiskenntnis in den Bereichen, die ich Ihnen bereits einmal geschildert habe. Ich bin genötigt, jeden Tag zu lernen, um nicht vollständig zu verblöden. Am meisten Vorsicht mit Aussagen lasse ich in Bereichen walten, wo ich völlig “nackt” bin. Da muss ich dann wieder die Volksschulbank drücken. Tue selbiges jedoch mit großem Eifer und Sie unterstützen mich dabei dankenswerterweise.
            Ich wünsche Ihnen auch eine erholsame gute Nacht, mein Tag beginnt…
            Auf dass es heute wieder ein Stück heller werden möge!

          • Ihre Erkenntnis teile ich, leider ist mein Tag derzeit so gefüllt das zusätzliches lernen fast nicht Platz hat. Unser Austausch ist fruchtbar, besonders in Bereichen die mir wiederum nicht zugänglich sind…, Danke dafür.
            😴

          • Liebe Summa summarum, hatte von ca. 30 Jahren die Ehre, selbigen in London persönlich kurz sprechen zu dürfen. Ein unvergessliches Erlebnis, keine Starallüren, absolut authentisch und liebenswert. Bowie war nicht nur ein fantastischer Künstler, der sich immer wieder neu erfand, er war auch ein feinsinniger, vielseitig interessierter Mensch. Möge es ihm gutgehen, da wo er jetzt ist…
            Es muss immer heller werden!

  3. Verkehr in der Therme … bei uns gibt’s nie so spannende Themenstellungen.

    Hihi … vielleicht die Raika oder das Lagerhaus als strategischer Partner.
    Zum Glück: Mei Wien is ned deppat!

  4. Eine tiefschwarze Gemeinde oder meiner Meinung nach, der niederösterreichische Sumpf – wie der Vater, so der Sohn. Eine Hand wäscht die Andere. Eine Google-Recherche wert !!

  5. die wiener övp ist sowas von lost.
    das ergebnis der letzten wien-wahl ist ausschliesslich auf den damals noch vorhandenen basti-boom zurückzuführen.
    ohne derartige “hilfe” kommen die auf keine 10 %

    und das ist gut so.

    • Keine Sorge, die passen schon auf , dass sich dort kein Gsindl aufhält.
      Außerdem kümmern sie sich dort ja ausführlich um den Verkehr 😉

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