Sonntag, September 8, 2024

Preis-Explosion: Mehl um 127 Prozent teurer als letztes Jahr

Preis-Explosion:

Laut Teuerungs-Check der Arbeiterkammer haben die Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr ordentlich angezogen. Mehl wurde um 127 Prozent teurer, Butter um 76 Prozent.

 

Wien, 15. Juni 2022 | Wer einen Kuchen backen will, der muss tief ins Börsel greifen. Der aktuelle Arbeiterkammer (AK) -Teuerungs-Check hat ergeben, dass das preisgünstigste Mehl im Jahresvergleich um 127 Prozent teurer wurde. Teebutter stieg um saftige 76 Prozent.

“Menschen stöhnen unter hohen Preisen”

AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic meint in einer Aussendung dazu: „Viele Menschen stöhnen unter den hohen Preisen beim Einkaufen. Wer weniger Geld hat, vergleicht die Preise und greift zu günstigeren Produkten.“ Zgubic rechnet vor: Preisgünstigstes Weizenmehl (1 Kilogramm, griffig) kostete im Juni 2021 noch 0,41 Euro, jetzt 0,92 Euro. Billigste Teebutter (1 Kilogramm) gab es im Juni 2021 um 5,67 Euro, nun um 9,96 Euro.

Teuerung trifft vor allem Haushalte mit wenig Einkommen

Zgubic: „Ein großes Problem ist auch, dass zusätzlich zu den starken Teuerungen preiswertere Eigenmarken in den Geschäften teils nicht vorhanden sind und Konsumentinnen und Konsumenten zu noch teureren Produkten greifen müssen. Und wenn die vormals günstigen Produkte nun auch so teuer sind, ist für Menschen mit weniger Einkommen die Belastung höher. Denn im Vergleich zu Besserverdienern geben sie einen wesentlich größeren Teil ihres Einkommens für Produkte aus, die sie zum Leben brauchen. Sie sind durch die Preisexplosionen viel mehr belastet.“

Zwar gibt es Lob für das gestern bekannt gegebene Anti-Teuerungspaket, die Arbeiterkammer fordert aber noch mehr, etwa eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Denn höhere Preise treffen laut AK vor allem Haushalte mit weniger Einkommen. „Zwar profitieren auch alle anderen Haushalte von einer solchen Senkung, aber je mehr Geld zur Verfügung steht, desto kleiner ist der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtausgaben. Haushalte mit geringen Einkommen profitieren von einer Senkung der Umsatzsteuer auf Lebensmittel mehr als doppelt so stark wie Besserverdienende.“

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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