Donnerstag, April 25, 2024

Preis-Explosion: Mehl um 127 Prozent teurer als letztes Jahr

Preis-Explosion:

Laut Teuerungs-Check der Arbeiterkammer haben die Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr ordentlich angezogen. Mehl wurde um 127 Prozent teurer, Butter um 76 Prozent.

 

Wien, 15. Juni 2022 | Wer einen Kuchen backen will, der muss tief ins Börsel greifen. Der aktuelle Arbeiterkammer (AK) -Teuerungs-Check hat ergeben, dass das preisgünstigste Mehl im Jahresvergleich um 127 Prozent teurer wurde. Teebutter stieg um saftige 76 Prozent.

“Menschen stöhnen unter hohen Preisen”

AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic meint in einer Aussendung dazu: „Viele Menschen stöhnen unter den hohen Preisen beim Einkaufen. Wer weniger Geld hat, vergleicht die Preise und greift zu günstigeren Produkten.“ Zgubic rechnet vor: Preisgünstigstes Weizenmehl (1 Kilogramm, griffig) kostete im Juni 2021 noch 0,41 Euro, jetzt 0,92 Euro. Billigste Teebutter (1 Kilogramm) gab es im Juni 2021 um 5,67 Euro, nun um 9,96 Euro.

Teuerung trifft vor allem Haushalte mit wenig Einkommen

Zgubic: „Ein großes Problem ist auch, dass zusätzlich zu den starken Teuerungen preiswertere Eigenmarken in den Geschäften teils nicht vorhanden sind und Konsumentinnen und Konsumenten zu noch teureren Produkten greifen müssen. Und wenn die vormals günstigen Produkte nun auch so teuer sind, ist für Menschen mit weniger Einkommen die Belastung höher. Denn im Vergleich zu Besserverdienern geben sie einen wesentlich größeren Teil ihres Einkommens für Produkte aus, die sie zum Leben brauchen. Sie sind durch die Preisexplosionen viel mehr belastet.“

Zwar gibt es Lob für das gestern bekannt gegebene Anti-Teuerungspaket, die Arbeiterkammer fordert aber noch mehr, etwa eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Denn höhere Preise treffen laut AK vor allem Haushalte mit weniger Einkommen. „Zwar profitieren auch alle anderen Haushalte von einer solchen Senkung, aber je mehr Geld zur Verfügung steht, desto kleiner ist der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtausgaben. Haushalte mit geringen Einkommen profitieren von einer Senkung der Umsatzsteuer auf Lebensmittel mehr als doppelt so stark wie Besserverdienende.“

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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7 Kommentare

  1. In der Pandemie hat der Staat gezeigt, daß er handeln kann, um das Volk vor Schaden zu bewahren. Das sollte er nun auch tun und die negativen Folgen von Spekulation und Preistreiberei vom Volk fern halten.

  2. gnihihih

    mal wählt über 30 jahre konstant rechts-konservativ und jammert dann rum wenn genau diese art der politik einen in den arsch beisst

  3. Warum gibts nicht endlich einen Mindestlohn? Was ist so schwer daran die Menschen ordentlich und leistungsgerecht zu bezahlen?

  4. Wie konnte es nur dazu kommen, dass die Menschen zu wenig Geld haben, um Grundnahrungsmittel zu kaufen?

    Alle Maßnahmen, die gegen die Teuerung (die weiter steigen wird) ergriffen werden, setzen am falschen Hebel an. Wenn die Menschen ordentlich verdienen, dann gibt es diese Probleme nicht. Man hat auf “Lohnzurückhaltung”, gesetzt “Ausbeutungsjobs” durchgehen lassen. Na sowieso fehlt den Menschen das Geld in einem der reichsten Länder der Welt.

    Die Landwirtschaftspreise nähern sich nun dem an, was sie wert sind. Das Problem liegt nicht in den Preisen. Das Problem liegt in der Einkommensverteilung. Dort muss man ansetzen, um sozialen Frieden zu ermöglichen.

      • Kleine vorgeschlagene Erweiterung zu Ihrem Kommentar:
        “Wirtschaftswachstum” wird seit gut 20 Jahren (nicht nur in diesem Lande, sondern in der ganzen restlichen Welt) als “Gewinn an Lebensqualität und -Mehrwert infolge Produktivitätserhöhung” vorgelogen, obwohl das durchschnittliche Reallohneinkommen im Bezug zur Kaufkraft (Inflationsindex aus einem dubios definierten “Warenkorb” errechnet) in der westlichen Welt nachweislich in diesem Zeitraum nicht stieg, auch nicht stagnierte, sondern im Gegenteil sank! (Aktuell weltkrisengeschuldet gar galoppierend…) Ein regionales Wirtschaftswachstum seit 3 Dekaden schon sich nicht aus der Zunahme qualifizierter, gut bezahlter Fachkräfte / Expert:innen auf dem Arbeitsmarkt speist, sondern mit dem Arbeitsanteilzuwachs im Billiglohnsegment manifestiert, in prekären Arbeitsverhältnissen mündend, Leiharbeit, Scheinselbständigkeit, Teilzeitjobs usw, usf. -> arbeitsmarktpolitisch dennoch verlogen aber als konstant hoher “freier Stellenmarkt” publiziert / argumentiert wird… SO sieht “Wirtschaftswachstum im Neoliberalismus” aus, liebe mitlesende Forist:innen! Die gesteigerten Gewinne aus erhöhter Produktivität lukrieren überwiegend steuerflexible Global Players, internationale Mittelständler, Logistiker, IT- und FinTech-Geschäftsmodelle für ~10% der Weltbevölkerung. Die restlichen 90% bezahlen dieses “Wachstum” mit zunehmender Armut, sozialer Repression und damit einhergehender Entrechtung…

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