Die deutsche Regierung macht sich nun doch ernsthafte Sorgen und verhängt die Gas-Alarmstufe. Wirtschaftsminister Robert Habeck spricht von einer “Gaskrise”. In Österreich wolle man den Engpass dagegen erst einmal weiter beobachten, heißt es aus den zuständigen Ministerien.
“Wir sind in einer Gaskrise”
Die Strategie von Russlands Präsident Wladimir Putin sei es, Unsicherheit zu schüren, die Preise hoch zu treiben und zu spalten, so Habeck. “Wir sind in einer Gaskrise. Gas ist von nun an ein knappes Gut. Die Preise sind jetzt schon hoch, und wir müssen uns auf weitere Anstiege gefasst machen.” Oberste Priorität sei es nun, die Gasspeicher zu füllen. Alternative Anbieter würden gesucht und erneuerbare Energien ausgebaut. Außerdem müsse mehr Gas eingespart werden, so Habeck.
Die Alarmstufe ist die zweite von drei Stufen des Notfallplans Gas. Die Erste ist die Frühwarnstufe, die höchste wäre die Notfallstufe.
In Österreich alles halb so wild?
Österreich plant hingegen laut Klimaministerium vorerst keine Ausrufung der Alarmstufe. Hier gilt vorerst weiter die Frühwarnstufe. Das habe die Bundesregierung nach Beratungen des im Klimaschutzministeriums eingerichtete Krisenstabes beschlossen. Aber Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) schreibt in einer Stellungnahme: “Die Lage wird engmaschig überwacht und stündlich neu bewertet.” Entscheidend seien Gasliefermengen und der Speicheraufbau. Sollte der Speicheraufbau gefährdet sein, “müssen wir Maßnahmen ergreifen”. Russland sei kein verlässliches Gegenüber. Der Speicherstand betrage 42,7 Prozent und auch heute sei die Versorgung sichergestellt.
Die Lage bei der Gasversorgung sei “momentan eines der Hauptthemen, die wir haben”, sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). Man tausche sich dazu laufend in Krisensitzungen aus.
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