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ZackZack am Morgen – Freitag, 24. Juni

Freitag, 24. Juni

Was am Freitag wichtig ist: Schramböcks Prestige-Projekt “Kaufhaus Österreich” wird eingestellt, Boris Johnson kassiert die nächste Niederlage, deutsche Spitzenpolitiker bereiten die Bevölkerung auf den Gas-Notstand vor, Affenpocken sind auf dem Vormarsch.

Wien, 24. Juni 2022 | Wir beginnen den Nachrichtenüberblick mit einem Ende – und das ist beinahe die positivste Nachricht an diesem Freitagmorgen.

Aus für „Kaufhaus Österreich“

Wien | Das unter der früheren Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) lancierte Pannen-Projekt “Kaufhaus Österreich” wird beendet. Ursprünglich handelte es sich dabei um ein gescheitertes Onlinehändler-Verzeichnis, das heimischen Unternehmen in der Pandemie Geschäfte bringen sollte. Dann wurde die Seite ob ihres Flops in eine Infoplattform für Händler umgemodelt. Das nun zuständige Digital-Staatssekretariat bezeichnet die Gesamtkosten gegenüber der APA mit knapp einer Million Euro.

Schramböck hatte das Projekt mit Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (ÖVP) ursprünglich als eine Art österreichische Antwort auf Onlineriesen wie Amazon präsentiert. Dass der frühere Generalsekretär des Wirtschaftsministeriums, Michael Esterl, die Kosten erst vor wenigen Tagen im ÖVP-Korruptions-Ausschuss mit 1,2 Millionen Euro bezifferte, könne man ebenso “nicht nachvollziehen” wie die 1,8 Millionen Euro, von denen die SPÖ spricht, hieß es auf Nachfrage aus dem Büro von Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP). Die Plattform schließt mit 1. Juli – mit einem Eingeständnis: Das Projekt habe den eigentlichen Nutzen nicht erfüllt.

(apa/red)

Rückschlag für Johnson

London | Die Konservativen des britischen Premierministers Boris Johnson haben bei zwei Nachwahlen schwere Niederlagen erlitten: Die Tories unterlagen am Donnerstag sowohl im Wahlkreis Tiverton and Honiton im Südwesten Englands als auch im Wahlkreis Wakefield in Nordengland bei Nachwahlen für je einen Sitz im britischen Unterhaus. Die Wahlen hatten als Stimmungstest für Johnson gegolten, der wegen der Party-Affäre während des Corona-Lockdowns stark unter Druck steht.

(apa/red)

Gas-Engpass: Deutsche Minister hoch alarmiert

Berlin/Moskau |  Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck hält es für möglich, dass Russland nach dem Wartungsintervall der Gaspipeline Nord Stream 1 gar kein Gas mehr liefert. Auf die entsprechende Frage sagte er im “RTL Nachtjournal” am Donnerstag: “Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich befürchte es nicht.” Deutschlands Finanzminister Christian Lindner meinte im “ZDF”, Gas sollte wegen der aktuellen Knappheiten nicht mehr für die Stromerzeugung verwendet werden.

Bei komplett gefüllten Gasspeichern würde Deutschland ganz ohne Lieferungen aus Russland zweieinhalb Monate auskommen, erklärte der Chef der deutschen Bundesnetzagentur, Klaus Müller, gegenüber dem “ZDF”. Das gelte für einen durchschnittlich kalten Winter. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, dass sich die Gasrechnungen verdreifachten, sagte Habeck gegenüber Medien: “Das ist nicht auszuschließen (…) ja, das ist im Bereich des Möglichen.” Es komme eine Preiswelle auf Deutschland zu, die faktisch nicht mehr abzuwenden sei.

(apa/red)

Affenpocken breiten sich aus – auch bis Tirol

Genf/Innsbruck | Weltweit sind in diesem Jahr inzwischen fast 5000 Affenpocken-Infektionen bei Menschen gemeldet worden. In mehr als 40 Ländern außerhalb Afrikas, in denen Affenpocken bis Mai praktisch unbekannt waren, waren es 3.308 Fälle, wie aus Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC Stand Mittwoch kurz vor Mitternacht MESZ hervorging.

In Tirol gibt es unterdessen einen ersten, konkreten Affenpocken-Verdachtsfall. Die Infektion wurde mit einer Pocken-PCR-Testprobe festgestellt, teilte das Land mit. Die Probe werde nun zur Bestätigung des Befundes durch eine Spezialuntersuchung an die Virologie in Wien übermittelt, hieß es. Und dass man sich vorerst gedulden müsse.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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