Mittwoch, April 24, 2024

»Ihre Umfragen werden zurückgehen!« – Mitterlehner über Begegnung mit Fellner

Mitterlehner über Begegnung mit Fellner

Nostradamus Fellner? Im „Salon Pilz“ erinnerte sich Mitterlehner an einen Abend im Jahr 2015, an dem ihn „Österreich“-Herausgeber Fellner mit einer Umfragen-Prophezeiung überrascht haben soll. Fellner widerspricht. 

Wien, 28. Juni 2022 | Am 29. Mai 2022 sitzt Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) auf der Bühne bei Peter Pilz. Nach Ex-Kanzler Christian Kern (SPÖ) ist er der zweite Gast im „Salon Pilz“ in der Wiener Kulisse. Im Gespräch kommen Mitterlehner und Pilz auf Umfragen und spekulieren, wer sie für wen „frisiert“ haben könnte.

Nostradamus Fellner?

Plötzlich fällt Mitterlehner etwas ein: „Opernball 2015. Meine Umfragen waren bis zu diesem Zeitpunkt wirklich sehr gut.“ Beim Ball soll es dann zu einem interessanten Zusammentreffen gekommen sein: „Ich geh in einem Gang mit meiner Frau, da waren andere Leute auch noch dabei, und triff (sic) den Herausgeber der Zeitung ‚Österreich‘, Fellner.“ Wolfgang Fellner soll den Vizekanzler dabei über die Zukunft informiert haben: „Fellner sagt, ganz freundlich und alles, zu mir: Ihre Umfragen werden in den nächsten Wochen zurückgehen.“

Mitterlehner erinnert sich an die empörte Reaktion seiner Frau: „Wieso weiß der das? Die sind ja noch gar nicht gemacht!“. Natürlich könne das auch lediglich eine Einschätzung von Fellner gewesen sein.

„Wieso weiß der das“ – Am Opernball wissen jedenfalls weder Mitterlehner noch seine Frau von den später bekannt gewordenen Umfrage-Deals mit Fellner, vom „Beinschab-Tool“ und vom ÖVP-Plan, Mitterlehner mittels passender Umfragen gegen Kurz zum Verlierer abzustempeln.

Die weitere Geschichte ist bekannt: Umfragen sollen offenbar bestellt und finanziert worden sein, sodass Kurz zur Zukunftshoffnung der ÖVP aufsteigen konnte. Im Mai 2022 ist nicht nur Mitterlehner klüger: „Da weißt du dann im Nachhinein, wie Österreich läuft – nicht nur die Zeitung.“ Gegen Fellner, der eine Involvierung in die Inseratenaffäre bestreitet und sich als „Opfer“ sieht, wird ermittelt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

„Nie auf einem Opernball gesprochen“

Konfrontiert mit den Aussagen Mitterlehners betont Fellner zunächst, die ZackZack-Anfrage sei ihm zu „wirr“. Dann antwortet er trotzdem: „Ich habe sicher nie mit Herrn Mitterlehner am Opernball über Umfragen gesprochen, meiner Erinnerung nach habe ich mit ihm überhaupt nie auf einem Opernball gesprochen.“

Er habe außerdem sicher „nie“ im Vorhinein Daten der „Österreich“-Umfragen gekannt. Diese seien ihm immer erst dann vorgelegen, „wenn sie aus dem Computer gekommen sind und an mein Büro übermittelt wurden. Das war – natürlich wegen dem Druckschluss (sic) – immer am Vorabend vor Erscheinen der Zeitung.“

Bis 2017 seien die Umfragen von Gallup, dann von Research Affairs durchgeführt worden. Darüber hinaus könne er sich nur an ein „sehr amikales Gespräch“ mit Mitterlehner kurz nach seinem Antritt als Vizekanzler in seinem Büro erinnern, „wo wir über den von mir ‚erfundenen‘ Spitznamen Django und seine damals sehr guten Umfragewerte gesprochen haben – und wo er gemeint hat, auf Umfragen gibt er nichts, weil die werden sehr rasch wieder nach unten gehen. Das war’s.“

(red)

Titelbild: APA Picturedesk

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22 Kommentare

  1. Eigentlich sollte man ja keine Werbung machen, für den Sender, aber jetzt kommt dann PP und erzählt angeblich was von neuen “Bomben” die platzen werden, gegen die ÖVP.

  2. Wir brauchen Gesetze welche so etwas unterbinden. Sollte einer wie Fellner und Kohorten nachgewiesenermaßen involviert sein gehört zusätzlich zur richterlichen Strafe sofort die Lizenz entzogen und der Verlag liquidiert !! Nicht verkauft oder versteigert sondern liquidiert, denn diese Herrschaften finden Mittel und Wege und sei es über Strohmänner/Frauen das Geschäft weiterführen zu können.

    Leider ist dies in so einem korrupten Staat mit der ÖVP nur ein Wunschdenken.
    Vielleicht in Zukunft wenn diese ganze Bagage hinter Schloss und Riegel sitzt.

    Wie können eigentlich ÖVP-Wähler noch in den Spiegel schauen ?
    Jeder schimpft über die “ROTEN”.
    Ihr vergesst, dass es die Roten waren die den Sozialstaat in Österreich erst möglich gemacht haben und für anständige Löhne sorgten, Arbeitsrecht, Krankengekld etc. .

    ÖVP gibt ja selbst zu die “HURE” der Reichen zu sein.
    Wer von euch ist reich ? Trotzdem wählt ihr die ? Echt krass.

    • Weil die Saubauern bedient werden, damit sie nicht auf Artgerechte Haltung umstellen müssen.
      Diese Drecksbauern werden dann noch von der AMA unterstützt, natürlich eh wurscht weil alle ÖVP sind
      Ach …. wann werden auch die Bauern munter- ich bin kein Unterstützer mehr von Lidl, Hofer, Penny, Billa.
      Ich kaufe euer “Fleisch” nicht mehr…
      Uberlegt euch was

  3. Ich gehe einmal davon aus, dass Herr Mitterlehner hier nichts zu flunkern hatte und konnte man Herrn Fellner ja schon des öfteren bei fragwürdigen Äusserungen ertappen, ich denke da nur ein seinem Gespräch mit dem ehemaligen Innenminister Sobotka bezüglich “Gegengeschäfte”

    So ist das doch Herrn Fellner seine Art seine Macht über solche zweideutige Aussagen an weitere Mächtige auszuspielen. Dass es einmal zum Whistlblowing von Frau Beinsschab kommen würde, hätte dieser wohl damals so auch nie für möglich gehalten?

    Bin deshalb auch schon sehr gespannt, was die WKSTA hier bereits alles ermitteln konnte, zumal man hier schon lange nichts mehr gehört hat?

  4. Der umtriebige Fellner hat die österreichische Medienlandschaft amerikanisiert. Weg von der seriösen Berichterstattung. Informationsvermittlung als Show. Das erkannte der BastiBoy und seine Group sofort und pumpte Millionen unseres Pöbelsteuergeldes auf die Konten von Fellner. Bei diesem Agieren ist der Wahrheitsgehalt von Informationen zweitrangig und flexibel…
    Es muss viel heller werden!

    • Lieber Beobachter, angenommen, es war umgekehrt? BastiBoy hatte durch seine Reisen als Außenminister relativ guten Einblick, wie manche Staaten step by step die Abschaffung der Pressefreiheit durchziehen, seine Freunde in Slowenien, Ungarn, die Liebe zur Diktatur… Es ist anzunehmen, dass er die äußerst fragwürdigen Wahlkampfmethoden von Trump zum Vorbild genommen hat, seine eigenen Interessen mit Hilfe einer willfährigen Presse – koste es was es wolle – durchzusetzen. Fellner bekannt als “anlassig” für alles, was Geld und Quote bringt, war hier weder Initiator, noch ein Opfer im klassischen Sinne, sondern ein guter Kooperationspartner. Da haben sich zwei gefunden, die von einander profitieren. Ich denke, BastiBoy und seine Gang haben schon damals die Trump-Methoden zu kopieren versucht, ist tlw gelungen, in anderen Fällen spektakulär gescheitert. Seine Freundschaft zu diesem Clan, die besondere Auszeichnung des damaligen amerikanischen Botschafters und das Netzwerk rund um Thiel sind Puzzle-Steine, die im Nachhinein ein Gesamtbild ergeben, und da lacht uns eben Fellner ins Gesicht…

      • Liebe Summa summarum, auch diese Sichtweise ist nicht von der Hand zu weisen. Aber Fellner hat schon lange vor dem Machtantritt der Bastianer an der Ausrichtung und den Methoden der Informationsgestaltung, sowie Vermittlung selbiger a la USA gearbeitet und sich auf diversen Informationsreisen wertvolle Inputs geholt. In seiner Tätigkeit kann man ihm eine Professionalität und den Mut zu Neuem ja nicht absprechen. Mit der weiteren politischen Entwicklung in Österreich haben sich dann Zwei getroffen die sofort erkannt haben, dass eine Zusammenarbeit eine winwin Situation für deren Interessen bedeutet. Gelackmeierte sind ja eh nur wir Pöbelianer und das in jeder Hinsicht…
        Es muss viel heller werden!

        • Lieber Beobachter, neue Infos für mich hinsichtlich seiner beruflichen Strategie… ein für ihn leichtes Unterfangen, wenn man via Regierung den Steuerzahler ausnehmen kann wie eine Weihnachtsgans. Kenne einen Fall aus seiner Arbeitnehmer-feindlichen Vorgehensweise: Jahrelang Mitarbeiter, dann schwere Erkrankung, mit allen Mitteln wollte er ihn loswerden und hätte es durch Zermürbungstaktik auch geschafft, wenn dieser nicht zufällig Betriebsrat gewesen wäre…

        • Der herr f ist sehr clever.
          Er lösst es sich vom schwer verdienten steuergeld der pöbeltiere gutgehen, das ihm der bastiboy hinten hineinschob

      • Dem bastiboy fehlt der verstand zu einblicken, der braucht einflüsterer, die er zigfach mit unserem steuergeld löhnt und die der herr koarl tw weiterbeschäftigt.
        Denn der herr koarl ist ja auch nicht die hellste kerze auf der torte.

  5. Wolfgang Fellner hat größtes Potential!

    Mit der Einstellung seines inflationären Printmedien Bauch-Ladens könnte er der Umwelt und der österreichischen Medienlandschaft einen großen Gefallen tun!

    • Sie schreiben in ihrem Blogbeitrag, dass es gut wäre noch ein paar weitere Handys zu finden.
      Aber diese soll man ja sogar zahlreich gefunden haben.
      Dass es hier zu keinem Volltreffer gekommen ist, kann man sich auf Grund des bisher schon Bekanntgewordenen gar nicht vorstellen. Die Frage ist daher eher wohl wie lange es noch dauern wird, bis wir hier noch mehr erfahren werden können?

    • Wenn man mich gefragt hätte, ich halte ihn für eine ogfeanzte krätzn.
      Ihn mit tieren zu vergleichen, ist eine beleidigung für jedes tier, denn welches tier lügt und ist korrupt.
      Und welches tier ist ein intrigant?

  6. Wenn man hört, mit welch sanfter Kreide-Stimme einer sprechen kann, da möchte man am liebsten gleich ein Wochenende als Luxusgeisel mit dem netten Herrn verbringen!

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