Sonntag, Mai 5, 2024

Putin spaltet G20 – Gipfel ohne gemeinsame Erklärung

Gipfel ohne gemeinsame Erklärung

Die G20-Finanzminister beenden ihr Treffen ohne gemeinsame Abschluss-Erklärung. Die Bewertung des brutalen russischen Angriffskrieges fällt zu unterschiedlich aus. Einig ist man sich bei anderen Themen, etwa der Bekämpfung von Nahrungsmittel-Engpässen.

Wien, 16. Juli 2022 | Putins brutaler Krieg gegen die gesamte Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Weltpolitik. Die G20-Finanzminister haben ihren Gipfel in Indonesien ohne ein gemeinsames Abschluss-Kommuniqué beendet. Bei der Bewertung des Ukraine-Krieges gehen die Meinungen der Wirtschaftsmächte auseinander.

Hinsichtlich anderer Themen, wie Nahrungsmittel-Knappheit habe laut Teilnehmern und offiziellen Statements Einigkeit geherrscht, sagte etwa Indonesiens Finanzminister Sri Mulyani Indrawati. Die G20 trafen sich zwei Tage in Nusa Dua auf der beliebten Urlaubsinsel Bali. Ähnliches sagte auch Us-Finanzministerin Janet Yellen.

Gipfel ohne Kommuniqué im Vorfeld erwartet

Etwas konträr zur Tatsache, dass es kein Kommuniqué gibt, hätten sich die Teilnehmerstaaten zum „Geist der Zusammenarbeit und des Multilateralismus“ bekannt.

Bereits vor Abschluss des Treffens hatten Insider damit gerechnet, dass das Treffen ohne gemeinsames Abschluss-Kommuniqué enden wird. Das französische Finanzministerium wurde sehr deutlich: „Die Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit der G20 wird durch den Krieg in der Ukraine, für den eines der G20-Mitglieder die volle Verantwortung trägt, sehr stark behindert“, hieß es aus Paris.

China, Indien und Südafrika sind Russland gegenüber wesentlich zurückhaltender als der Westen. Im April hatte es auch schon in Washington keine gemeinsame Erklärung gegeben. Russlands Finanzminister Anton Siluanow ließ sich offenbar virtuell zuschalten und vor Ort vertreten.

Weitere Themen auf Agenda

Russlands Angriffskrieg und die auch daraus resultierende Hungerkrise waren allerdings nicht die einzigen Themen auf der Agenda in Indonesien. Es ging auch um Finanzstabilität, Pandemie-Bekämpfung, Inflation, Entschuldung ärmerer Länder, Finanzkrisen durch die Klima-Katastrophe oder auch um den Umgang mit Kryptowährungen.

Die G20 bestehen seit 1999 und sind ein informeller Club aus den 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern sowie der EU als eigenen Akteur. Man stimmt sich in globalen Themen ab, in letzter Zeit ist aber immer mehr ein Frontenverlauf zwischen der EU und der USA auf der einen, sowie China, Russland und dem Großteil der Schwellenländer auf der anderen Seite zu sehen.

Der Club besteht aus den folgenden Mitgliedern: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, EU, Frankreich, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Vereinigtes Königreich, USA.

(red)

Titelbild: APA Picturedesk

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9 Kommentare

  1. China, Indien und Südafrika.
    Länder in denen Menschenrechte nicht unbedingt wahr genommen werden.
    Das die zu Putin stehen, darf eigentlich niemand wundern.

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