GECKO:
Die Gesamtstaatliche Krisenkoordination GECKO kritisiert, dass Medikamente, die gegen schwere Corona-Verläufe bei Risikogruppen effektiv sind, in Österreich zu wenig genützt werden.
Wien, 05. August 2022 | Die Krisenkoordination GECKO kritisiert, dass Medikamente, die effektiv gegen schwere Corona-Verläufe bei Risikogruppen helfen, in Österreich zu wenig genützt werden. Namentlich sind das etwa Paxlovid-Tabletten. Dabei sind ausreichend Bestände vorhanden.
“Paxlovid hat eine hohe Wertigkeit in der Therapie von Covid-19. Der klare Nutzen von Paxlovid: Viruslast und Hospitalisierungsrate werden drastisch reduziert”, so der Infektiologe Herwig Kollaritsch am Freitag in einer GECKO-Aussendung.
Paxlovid ist derzeit die einzige zugelassene orale antivirale Therapie gegen schwere Verläufe von Covid-19 und sollte rasch nach Symptombeginn beziehungsweise nach einem positivem Testergebnis eingenommen werden.
Zu wenige wissen, dass Medikamente da sind
Gründe für die fehlende Nachfrage könnten sein, dass die Risikogruppen eher mittelmäßig über die Möglichkeit der Medikamente informiert sind, und auch das veränderte Testverhalten, heißt es in einem aktuellen Report von GECKO und der Fachgruppe Therapieboard des Obersten Sanitätsrates.
Dass die Medikamente vor allem in Wien abgerufen werden, werten die Experten als Hinweis darauf, dass Verfahren für den Medikamentenzugang in den Bundesländern ebenfalls relevant sind. “GECKO hat sich bereits im letzten Bericht vom 25. Juli 2022 dafür ausgesprochen, die Verfahren für den Medikamentenzugang in den Bundesländern zu erleichtern”, erinnerte Generalmajor Rudolf Striedinger als GECKO-Vorsitzender in der Aussendung.
Wiederaufflammen nach Behandlung selten
Die Erkenntnisse gehen aus einem Report hervor, den die Bundesregierung ursprünglich in Auftrag gegeben hatte, um eine wissenschaftliche Einschätzung zu einem sehr seltenen Phänomen nach einer Paxlovid-Behandlung zu haben. Denn es kann kurz nach Ende der Symptome zu deren Wiederaufflammen kommen. Sowohl Geimpfte, Ungeimpfte als auch zuvor Genesene können von dem Effekt betroffen sein.
“Ein Covid-Rebound tritt gewöhnlich zwei bis acht Tage nach dem Abklingen der Ersterkrankung auf. Mit Paxlovid-Tabletten behandelte Personen können also länger als üblich Covid-positiv und damit infektiös bleiben”, informierte Kollaritsch. Dieser Effekt schmälere aber “die Bedeutung des Medikaments in der Covid-Behandlung nicht”, betonte der Experte in der Aussendung.
(apa/red)
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