Samstag, April 20, 2024

Angst vor Affenpocken: Angriffe auf Affen in Brasilien

Angst vor Affenpocken:

In Brasilien häufen sich Misshandlungen und Vergiftungen von Affen. Der Grund: Viele Menschen sind nicht ausreichend informiert über Ursprung und Verbreitung der Affenpocken.

Sao Paulo, 12. August 2022 | Angesichts des Anstiegs von Affenpocken-Fällen in Brasilien gibt es immer mehr Angriffe auf Affen im südamerikanischen Land. “Wir haben festgestellt, dass die Zahl der Vorfälle zunimmt, in denen Tiere verfolgt, mit Steinen beworfen oder sogar vergiftet werden”, sagte Dener Giovanini, Koordinator des Nationalen Netzwerks zur Bekämpfung des Wildtierhandels (Renctas).

Affen misshandelt und vergiftet

“Das liegt daran, dass in der brasilianischen Gesellschaft Information fehlt”, darüber, dass die Affen nicht Träger des Virus seien und deshalb auch keine Gefahr für den Menschen darstellen würden. Dem Zoo von São José do Rio Preto etwa waren zuletzt eine Reihe von misshandelten und vergifteten Affen gebracht worden, von denen elf starben, wie aus einer Mitteilung der Stadt im Bundesstaat São Paulo hervorging. In einem Video war zu sehen, wie die Tiere litten.

Die pockenähnlichen Symptome der Virusinfektion wurden erstmals 1958 bei Laboraffen beobachtet. Dadurch ist das Virus zu seinem Namen gekommen. Affen sind aber Fehlwirte für das Virus, das eigentlich von Nagetieren verbreitet wird. Weil das Virus auf Affen nicht gut angepasst ist, kann es nur manchmal auf andere Organismen überspringen. Streng genommen sind auch Menschen Fehlwirte, die aktuelle Variante überträgt sich allerdings unter Menschen, als frühere.

WHO will Krankheit umbenennen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf drückte ihre Sorge angesichts der Entwicklung in Brasilien aus. Sie hat bereits Mitte Juni beschlossen, die Krankheit umzubenennen. Generell hieß es von der WHO damals, Krankheiten sollten nicht mehr nach Regionen oder Tieren benannt werden, um Diskriminierung und Stigmatisierung vorzubeugen.

Brasilien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Brasília 2.293 (Stand 8. August) Affenpocken-Fälle registriert. Es wurde dort auch der erste Todesfall außerhalb Afrikas im Zusammenhang mit dem Affenpockenausbruch Ende Juli bestätigt. Der 41-Jährige hatte nach Angaben des Gesundheitsministeriums verschiedene Vorerkrankungen gehabt, Chemotherapien hinter sich und war immungeschwächt.

(pma/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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5 Kommentare

  1. “Das liegt daran, dass in der brasilianischen Gesellschaft Information fehlt”

    ähm
    in at rennen trotz des vorhanden seins von informationen ein haufen trottln rum

  2. Zuerst werden von Medien und Politik Sündenböcke erfunden und dann darf der Mob auf diese los gehen. Schön zu sehen in den letzten 2 Jahren.

    • 😂Habe ich das jetzt richtig gelesen? Sie vergleichen die Coronaleugner, Maßnahmengegner, Schwurbler oder wie immer sie diese Leute auch nennen wollen mit den Affen? Sorry, das ging jetzt aber gehörig daneben….

  3. Traurig und krank.

    Medien schürren Panik und die Leute glauben es. Und dann wundert man sich, dass die Leute mental krank sind und solche grauslichen Sachen machen.

    • Ja, das kommt heraus, wenn man die Wissenschaft geringschätzt. Dann drischt man ohne Sinn und Verstand auf einen vermeintlichen Feind ein.

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