Sonntag, Dezember 8, 2024

Warum arbeitet er nicht als Arzt? – Pogo kontert VdB-Frage

Warum arbeitet er nicht als Arzt?

Warum wird man nach dem Medizin-Studium Politiker anstatt als Arzt zu praktizieren? Eine Frage, die Marco Pogo schon oft gestellt wurde. Auch Alexander Van der Bellen würde die Antwort gerne bei einem gemeinsamen Bier hören. Der Bierpartei-Chef antwortete auf Twitter.

Wien, 12. August 2022 | Im Rahmen seines Salzburg-Besuchs gab Bundespräsident Alexander Van der Bellen der Lokalredaktion der “Krone” ein Interview. Nach Fragen zu Energiekrise, Regierung und die Stimmung gegenüber seiner Person wollten die Redakteure am Ende von ihm wissen: “Würden Sie mit Marco Pogo auf ein Bier gehen? Worüber würden Sie plaudern?”

Warum will man als Mediziner Bundespräsident werden?

Natürlich würde er, antwortete das Staatsoberhaupt. Er schätze Pogo als Musiker, er habe “Ideen und ist witzig”. Trotzdem verstehe er nicht ganz, warum er Bundespräsident werden möchte. Schließlich habe sein Werdegang als studierter Mediziner nichts mit diesem Beruf zu tun. Sollte er also mit Pogo mal auf ein Bier gehen, würde er gerne wissen, “wann er sich entschlossen hat, nicht diesen Beruf auszuüben, sondern den anderen”.

Nur wenige Stunden nach Veröffentlichung des Interviews dürfte es Van der Bellens Kontrahenten in den Fingern gekitzelt haben. Der Bierpartei-Gründer, der diese Frage schon öfters gestellt bekommen hat, holte auf Twitter aus, um ihm diese Frage schon vor einem gemeinsamen Bier zu beantworten.

Pogo kontert: “Habe Arbeitsplätze geschaffen”

“Mein Lebensweg führte mich aus der Medizin in die Musik. Im Jahr 2014 waren letztlich die Arbeitszeiten & Nachtdienste im Krankenhaus mit meinem damaligen Zweitjob Musiker nicht mehr unter einen Hut zu bringen”, erklärt Pogo. So habe er beschlossen fortan hauptberuflich als Musiker zu arbeiten. Weil er es “gern macht” und es ihm “Freude bereitet”.

Pogo sah in der Antwort Van der Bellens wohl einen Versuch des Bundespräsidenten, ihm mangelnde Qualifikation für das Amt zu unterstellen. Der Konter folgte prompt und er begann aufzuzählen, was er als Musiker und Unternehmer bereits erreicht hat.

In seinem Unternehmen seien ein Dutzend Menschen beschäftigt, 50 weitere würden freiberuflich bei ihm arbeiten. “Damit habe ich Arbeitsplätze geschaffen und zahle meine Steuern”, stellt Pogo klar. Zum Thema, etwas anderes zu arbeiten, als man studiert hat, führt der Musiker weiter aus: “Das Leben besteht aus Veränderung – auch mein Berufsleben ist im ständigen Wandel. Als politischer Mensch möchte ich Österreich weiterentwickeln und mich mit Ideen einbringen. Das könnte ich als Bundespräsident, deswegen möchte ich mich der Wahl stellen.”

Zum Abschluss seines öffentlichen Briefs an Van der Bellen, zeigt sich auch er offen für ein gemeinsames Bier. Um dabei dann “über die wirklich relevanten Themen, welche die Menschen in unserem Land beschäftigen”, zu reden.

Auch Van der Bellen war Quereinsteiger

Van der Bellen selbst stieg übrigens im Jahre 1994 als Quereinsteiger in die Politik ein. Der Bundespräsident, damals 50, war zuvor Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre an den Unis Wien und Innsbruck. Er begründete seinen Polit-Einstieg in selbigem “Krone”-Interview mit “Neugier”.

Marco Pogo kenne aufgrund mangelnder Erfahrung im Geschäft den Polit-Komplex zu wenig, war auch der Tenor einiger Passanten, die ZackZack am Dienstag beim Bierpartei-Stand auf der Mariahilfer Straße zu Pogo befragt hat. Seine Antwort in Anspielung auf die jüngsten Polit-Krisen darauf: “Den will ich gar nicht kennen”. Das Video können Sie hier nachsehen.

(mst)

Titelbild: GEORG HOCHMUTH, FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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