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Mattle: Nehammer auch 2024 ÖVP-Spitzenkandidat – Kritik an Plakolm

Kritik an Plakolm

ÖVP-Tirol-Obmann Anton Mattle wünscht sich Bundeskanzler Karl Nehammer auch bei der nächsten Wahl als Volkspartei-Spitzenkandidat. Weit weniger glücklich zeigte er sich über Parteikollegin und Staatssekretärin Claudia Plakolm.

Innsbruck, 18. August 2022 | Tirols ÖVP-Obmann und Landtagswahl-Spitzenkandidat Anton Mattle stellt sich hinter den stark unter Druck geratenen Bundeskanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann Karl Nehammer. Dieser sei “in der Volkspartei unbestritten”, ein “guter Bundeskanzler” und werde auch der ÖVP-Spitzenkandidat für die nächste Nationalratswahl im Jahr 2024 sein, sagte Mattle im APA-Interview.

Nehammer wurde nur “gelegentlich falsch interpretiert”

Nehammer, der im Sommer mit einer medialen Diskussion über angebliche Ablösegerüchte konfrontiert war, werde nur “gelegentlich falsch interpretiert”, meinte der Tiroler ÖVP-Landesparteiobmann. “Ich höre aus den eigenen Reihen keine Zwischenrufe. Wir haben ein gutes Verhältnis und ich schätze seine Arbeit”, betonte Mattle. Mattle selbst kritisierte im Sommer Nehammer nach dem Auftritt auf dem Tiroler Parteitag, als der Kanzler mit seinem “Alkohol oder Psychopharmaka”-Sager für Schlagzeilen sorgte.

Er hoffe und gehe davon aus, dass auch die türkis-grüne Bundeskoalition bis 2024 halten wird. “Ich würde es mir wünschen. Sie haben noch ein ordentliches Regierungsprogramm vor sich. Es sind Dinge umzusetzen, die Österreich und der Gesellschaft gut tun.”

Kritik an Parteikollegin Plakolm

Nicht einverstanden zeigte sich der Tiroler ÖVP-Obmann mit den Aussagen von ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, die mehr Generationengerechtigkeit eingefordert hatte und meinte, nicht jeder könne wegen der Teuerung Geld vom Staat bekommen und dabei Menschen mit “Luxuspensionen” anführte. Er habe zwar Verständnis, wenn Plakolm den “Fokus auf die Jugend” richte und die Äußerung möge “von ihrer Position aus gerechtfertigt” sein, aber: Es sei “ungeschickt”, wenn die Generationen gegeneinander ausgespielt werden, ließ Mattle Kritik durchblicken. Man müsse dabei einen “gesamtgesellschaftlichen Blick” bewahren.

Will auch bei unter 30 Prozent bleiben

Angesprochen auf die bevorstehende Wahl in Tirol, will Mattle auch bei einem Ergebnis unter 30 Prozent im Amt bleiben: “Jeder, der mich kennt, weiß: Ich bin ganz sicher kein Sesselkleber. Aber auch keiner, der davonläuft.” Er gehe aber davon aus, dass man deutlich über 29 Prozent zu liegen komme. “33 Prozent, 34 Prozent oder, wenn es ganz gut geht, 35 Prozent wären ein toller Erfolg”, meinte Mattle.

(bf/apa)

Titelbild: TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com  EXPA / APA / picturedesk.com   ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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