Donnerstag, April 25, 2024

Stelzer stellt Sanktionen in Frage und will Kohlekraftwerk reaktivieren

Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) stellt die Sanktionen des Westens gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine in Frage. Zudem will er ein oberösterreichisches Kohlekraftwerk wieder anschmeißen.

Linz, 19. August 2022 | Man müsse diese überdenken, falls es im Herbst zu Energieengpässen kommt, sagt er in der “Kleinen Zeitung” (Freitagausgabe). Und er kündigt an, dass analog zur Reaktivierung des Kohlekraftwerks in Mellach in der Steiermark auch geprüft wird, ob ein oberösterreichisches Kraftwerk wieder angeworfen wird.

Stelzer bezeichnet die Sanktionen als grundsätzlich richtig, es sei aber nichts Stein gemeißelt. “Die Sanktionen müssen immer auf eine Frage hin überprüft werden: Dienen sie hauptsächlich der Friedenserreichung oder schaden sie uns in der Mehrheit schon selber? Sanktionen, um den Frieden zu sichern, heißt auch, dass wir einen Preis zahlen. Das ist nichts klinisch Sauberes, es wirkt auf uns zurück, auf die Industrie, die Arbeitsplätze und die Energiekosten. Wir haben jetzt Sommer, niemand muss heizen. Das Thema Energie wird viel spürbarer werden, wenn dann wieder geheizt werden muss. Momentan glaube ich, dass es noch in einer guten Balance ist, aber es sollten bald einmal Fortschritte in Richtung Friedenserreichung gemacht werden”, so Stelzer.

Riedersbach Kohlekraftwerk soll reaktiviert werden

“Bevor es zu einer Situation kommt, dass wir uns selber unser Leben massiv beschädigen, dass der soziale Ausgleich ins Wanken kommt, müssen wir natürlich darüber nachdenken, ob diese oder jene derzeit wirksame Sanktion weiterbetrieben wird oder ob die Treffsicherheit noch verbessert werden muss.”

Der Landeshauptmann kündigt an, dass die Wiederbelebung des stillgelegten Kohlekraftwerks in Riedersbach geprüft werde. “Wir prüfen gerade, wie das gehen könnte. In Riedersbach sind allerdings alle Genehmigungen ausgelaufen, man stünde dort am Beginn wie bei einem neuen Kraftwerk, müsste alle Verfahren neu starten, Mitarbeiter aufbauen. Aber wir prüfen das, weil wir nicht davon ausgehen können, dass alles wie gewohnt weiterläuft. In der Not bin ich für alles, was uns unabhängiger macht.”

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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42 Kommentare

  1. Im ZackZack ist das Interview nur zum Teil wiedergegeben. Im Standard ist das gesamte Interview vom Stelzer.
    Da erklärt er auch seine Gegnerschaft zur Windkraft und meint OÖ setze auf WasserkWasserkraft.
    Windräder seien hässlich. 260 Kleinwasserkraftwerke seien in Betrieb gegangen.
    Die Gewährleistung der Klein WK beträgt 11MW. Das erreicht man mit 3-4 Windrädern.

  2. Die Sanktionen werden bereits quer durch Europa, durch alle Bevölkerungsschichten und alle Parteifraktionen kritisch hinterfragt. Noch trauen sich aber die meisten nicht, offen zu protestieren. Noch hat Brüssel im US-Auftrag die Meinungshoheit und kann Abweichler gestützt auf die Masse der unreflektierten Fähnchenschwinger empfindlich sanktionieren. Aber mit jeder zusätzlichen gewichtigen kritischen Stimme bröckelt der Damm und spätestens, wenn das Sanktionregime die Bevölkerung empfindlich trifft, sobald es kalt wird, bricht der Damm. Das Interessante wird dann die Reaktion der USA sein. Vermutlich werden wir dann wieder wie schon unter Trump zum Feind der USA erklärt werden. Jedenfalls, eine Volksbefragung dürfte man jetzt nicht machen, dann hätte Brüssel schon jetzt verloren. Darum wird ja auch alles versucht, die Kritiker zum Schweigen zu bringen, wie zuletzt Amnesty.

    • … Sie sind von der “Wahrheit” leider so weit weg wie ein einzelner Regentropfen von einem Wasserfall – oder einfach auch nur ein (bezahlter?) Hybrid-Bot… Sorry, etwas diskutanter geht’s hier nicht mehr kommentiert.

    • Der nächste Meilenstein für den Stimmungsschwenk wird wohl die die Wahl in Italien werden. Die Tendenz ist klar und stark durch die Kritik zum Sanktionsregime getrieben. Danach sollte dann alles klar sein.

      • Naja, die rechten Parteichefs sind im letzten halben Jahr oft in der rus Botschaft aus und eingegangen. Es wird vermutet, dass der Sturz der Regierung Draghi mit dem Kreml abgesprochen war. Da ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen, selbst, wenn die Faschisten die Wahl gewinnen werden.

        Und was die Sanktionen betrifft: Der Kreml wird kein Interesse haben uns Energie zu schicken, wenn wir die Sanktionen aufheben. Der Kreml befindet sich mit uns im Krieg. Sobald wir die Sanktionen aufheben, wird dem Kreml klar sein, dass wir über die Energie in die Knie zu zwingen sind und seinerseits einstellen. Ich habe keinen Zweifel, dass der Prozess der Entflechtung unumkehrbar ist (für mindestens die ächsten 30 Jahre).

        • … die ist nicht nur unumkehrbar, sondern bis auf weiteres auch alternativlos. Die Menschheit muss weg von fossilen Energieträgern. Ungeachtet jeden Krieges, jeder nationalen Befindlichkeit. Die aktuelle Situation beschleunigt diesen unverhandelbaren Prozess nur.

          • Ja, was die Umwelt betrifft alternativlos, gebe Ihnen ganz recht. Aber da scheint mir, setzen die Menschen lieber Scheuklappen auf. Womit man nur vorwärts (ins Verderben) schauen kann.

            Mit unumkehrbar meine ich de politischen Prozess, der nun in Gang gekommen ist. Man sieht es an Ungarn. Ungarn macht die Sanktionen kaum mit. Und wo tritt Energieknappheit zuerst auf? In Ungarn. Der Markt und die politischen Prozesse sind eben doch sehr komplex. Und da mag wer auch immer denken, was er will, wo er sich kleine Vorteile schaffen kann. Diese Prozesse sind unumkehrbar, besiegelt. Das wars mit Billigsdorferenergie.

          • … ich pflichte Ihnen insoferne gerne bei, als diese – noch national aufflammenden – politischen Prozesse zur gesamteuropäischen Destabilisierung zwar offenbar erfolgreich in Gang gebracht (evident von langer Hand strategisch versiert vorbereitet) wurden, als unumkehrbar würde ich sie jedoch noch nicht erachten wollen. Der kommende Winter wird die gegenwärtige Situation bis Ende nächsten Halbjahres zwar insgesamt noch etwas verschärfen, aber von einer gemeinsamen europäischen Idee wird sich kein Land definitiv verabschieden wollen und damit auf “Schutzschirme” ggf. zur jeweiligen Konjunkturerhaltung im gegenwärtigen globalen Krisenszenario verzichten.

            Wenn es dem Kriegstreiber aber nicht gelingt, diesen Krieg bis dahin für sein Augenmaß gesichtswahrend zu beenden, wird er in Verhandlungen treten müssen. Er wird es so lange (bis weit über den Winter hinaus ins nächste Jahr) aussitzen wollen, obwohl er es sich (für seine Nation) nicht leisten kann, um sich den Frieden dann teuer abkaufen zu lassen. (Wie auch immer das dann aussehen wird. Selenskyi, sein erklärtes Kriegsziel, wird er jedenfalls politisch nicht stürzen, das gelänge nur mit gedungenen Meuchelmördern in “echter militär. Spezialoperation”…)

            Kein Land – nicht einmal Ungarn – wird sich dem russischen Aggressor wirtschaftlich repressiv ausliefern wollen, sich von der EU entkoppeln. Brexit zeigte auf, in welche Misere das führen kann. Orban kann es sich (noch) leisten, als (pseudodemokratisches) Bollwerk im Südostosten Europas eine multible Doppelstrategie zu fahren, wenn er damit nur “sein” Ungarn kontrollen kann, dass er – ursprünglich in politisch liberaler, sowjetkritischer Gesinnung gewählt – in eine faschistische Autokratie führte. Billige Energielieferungen aus dem Osten hat er sich mit diesen Doppelgleisigkeiten bis auf weiteres gesichert, diplomatisch wird er auf höchster EU-Ebene aber auch gebraucht. Letztlich auch im Migrationsthema…

            Polen emanzipierte sich inzwischen klar von angedrohten Separierungstendenzen.

            Italien ist wirtschaftlich / finanziell zu angeschlagen und auch europäisch zu eng verflochten (Zölle in Tourismus-, Nahrungsmittel-, Auto-, Maschinenbau-, Textilindustrien wettbewerbsmäßig undenkbar), als dass es auf sprudelnde Brüssel-Subventionen verbindlich im EU-Verbund verzichten könnte. Speziell in Anbetracht horrender Umweltprobleme im Klimawandel, der sich in diesen Breitengraden noch stärker als nördlicher schon auswirkt. Es beginnt faktisch Süd bis Nord auszutrocknen / abzubrennen…

            Unser Land, einige Jährchen in klimatisch noch ein wenig gemäßigteren Gefielden, wird sich nach den nächsten Wahlen hoffentlich (endlich) aus jahrzehntelang politisch rechtskonservativ doppelzüngiger Geiselung freispielen können, damit diese zivil unliebsame Russlandnähe im Banken- und oligopol organisierten Wirtschaftssektor diplomatisch auch in erträglichere, demokratisch transparentere Dimensionen bringen. Vielen mühsam noch unter der Decke gehaltenen diplomatischen Themen (Neutralität abwärts…) werden / würden dann Türen für moderne, zeitgemäße Weiterentwicklungen im west- /mitteleuropäischen Standard weltpolitisch respektiert wieder geöffnet werden…

          • Das stimme ich Großteil vollinhaltlich zu. Bis auf den Punkt der Verhandlungen von rus Seite. Wirtschaftlich scheint mir alles geklärt, so wie Sie es beschreiben. Und die daraus folgenden politischen Konsequenzen, dass es sich eben kein Land leisten kann, einfach die Seiten zu wechseln.

            Mit wem soll RU verhandeln? Mit dem “dekadenten Westen”, den der Kreml zutiefst verachtet? Wenn dann akzeptiert der Kreml nur die USA als Verhandlungspartner. Und die USA machen das in den nächsten zwei Jahren bestimmt nicht, dass sie UA oder EU übergehen. Mit wem soll die EU verhandeln? Mit einem Kreml, der nur vertragsbrüchig ist, kann eine Verhandlung nett sein, aber das Einhalten der Verträge ist von rus Seite unwahrscheinlich. Und über die UA entscheiden? Nein, geht auch nicht. Ich sehe da keinen Spielraum für Verhandlungen. Die wenigsten, denke ich, denn die Entflechtung der Wirtschaften hat bereits begonnen. Und das nicht ohne Grund: Weil niemand eine Chance sieht, dass es eine Übereinkunft noch geben wird können. Nach der rus Drohung mit allem zuzuschlagen, was da ist, wenn die anderen (wir) nicht spuren, wars das.

          • Spannend👍”Mit wem soll RU verhandeln”, diese Frage beschäftigt mich und ich denke, zuerst muss sein MOTIV für Verhandlungen erkannt werden; hier sehe ich nicht in erster Linie sein Augenmerk auf der eigenen Stärkung (dazu ist zu viel passiert, gelingt nicht mehr) sondern sein Interesse an Schwächung der anderen. Fragwürdiger “Gesprächspartner” bei dieser Mission wird in Europa die Türkei sein, die mit unregulierten Flüchtlingsströmen entgegen der Abmachung mit der EU in Hinkunft Erpressungsversuche iSv P starten könnte, ansonsten China, damit Taiwan geschwächt und dieses wichtige Tor in den Westen blockiert wird. Es wird ein innereuropäischer Zerreißkonflikt orchestriert, auf diesen Zug springen die ÖVP mit der rassistischen Debatte, Stelzer mit seiner jüngsten Aussage und das bekannte drexxmedium auf, gesponsert von… wie geht es eigentlich der Raiffeisenbank, Sigi Wolf, Schütz, Sobotka-Marsalek, den Rechtsradikalen innerhalb und außerhalb der Regierung bzw den Thiel-Millionen mit Kurz?

        • Wir können die Russen nicht besiegen, ohne uns mit ihnen in die Luft zu sprengen. Wir können die Russen nicht aushungern, ohne mit ihnen zu verhungern. Wenn du einen Feind nicht besiegen kannst, dann sollst du dich mit ihm verbünden. Das hatten wir vor der US-Intervention vor (Trump – die EU ist der Feind der USA). Und das sollten wir wieder versuchen.
          ps. Den USA ist es egal, ob wir in die Luft fliegen oder verhungern. Wir sind nur der nützliche Idiot.

          • Wir wollen RU nicht besiegen. Wir haben überhaupt keinen Grund noch Willen, Krieg zu führen. Aber wir werden RU links liegen lassen oder rechts, wie man es auch drehen und wenden mag. Mit RU ist keine internationale Politik zu machen. Das hat der Kreml jetzt bewiesen. Und das wars dann. Und niemand braucht glauben, dass bei einem Kriegsende in der UA alles plötzlich Eierkuchen wird. Das wird es nicht.

            Wenn es den USA egal wäre, was mit Europa passiert, würden sie die Sanktionen nicht mittragen und auch keine Waffen liefern, kein Geld bereitstellen etc. Aus vitalem Eigeninteresse sind die USA an einem stabilen Europa interessiert. Und wir sind es auch: aus vitalem Eigeninteresse.

            Ich würde an den Kreml keinen Gedanken mehr verschwenden. Schritt für Schritt wird er in der Bedeutungslosigkeit versinken. Am Ende werden wir zwei, drei oder vier Wirtschaftszonen haben weltweit. Die Globalisierung ist zu Ende. Das ist die Botschaft des rus Kriegs in der UA.

          • Leider und offensichtlich, mit den USA kann man auch keine internationale Politik machen!
            Und Politik heißt win-win Situationen zu schaffen, und da hat auch die EU kläglich versagt.
            Thomas Enders, EADS, Rüstung, bekannt auf Grund der undurchsichtigen der Eurofighter Ankäufe, ist seit 2019 Präsident der “Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik”, eine Berater-Think-Tank für die Deutsche Außenpolitik.
            Ein Schelm, der sich was Böses denkt.

      • … stimmt, auch bedenklich: noch ist das Wahlergebnis aber nicht amtlich, und dieser bedauerlich abzeichnende Schwenk ins linke Faschisten-Eck macht die (versprochenen) Schlussfolgerungen noch nicht wirklich umgesetzt und deshalb auch nicht richtiger… (und dass in I die Kommunisten immer schon eine genuine Macht in Europa waren, macht sie mit den Nationalisten vereinigt nicht weniger gefährlich für einen dauerhaften, krisenlösungsorientierten demokratischen Frieden)

        • Mit den unüberlegten Sanktionen fördern wir den Faschismus und den Rechtsruck. Wir sollten dieser Tendenz rechtzeitig den Druck aus den Segeln nehmen und unseren Kurs überdenken. Oder wir laufen der Entwicklung hilflos hinterher.

          Die unüberlegten Sanktionen isolieren uns zunehmend vom Rest der Weltwirtschaft. 2/3 der Weltwirtschaft trägt die Sanktionen nicht mit und profitiert sogar davon. Es werden neue Allianzen um uns herum gebildet, an denen wir nicht teilhaben. Das Resultat werden ein spürbarer Wohlstandsverlust und dadurch zunehmende soziale Probleme sein. Soziale Probleme sind der ideale Nährboden für extreme politische Entwicklungen, siehe Geschichte. Wollen wir in blinder Loyalität diesen Weg gehen?

          • Eine kurze Antwort: Wir sind EU-Vollmitgliedstaat mit 1 Promille Einwohner:innen von gesamter Weltbevölkerung. Die (geschätzte) Hälfte vom Erdball hat mit diesem Krieg unmittelbar genau nix zu tun. (mittelbar aber allesamt)

  3. Das ewige Spiel der Övp…..
    Gegen Migranten …läuft schon…..
    Gegen Arbeitslose… läuft schon
    Gegen die Sanktionen …wird jetzt eingeleitet…der Mattle folgt schon
    Impfgegner ins Boot holen….kommt vielleicht ( wenns ganz eng wird) auch noch.
    Widerlich.

    • Wir brauchen mehr Migrantinnen. Ich suche dringend eine 24h Pflegerin für meine alte Mutter aber eine mit Ausbildung. Kriegst du nicht.

  4. Österreich hat jahrzehnte lang vom günstigen russischen Gas profitiert, was den Amerikanern stets ein Dorn im Auge war.

    • Ganz Europa hat profitiert. Jetzt, da wir in Zukunft reale Weltmarktpreise bezahlen müssen, können wr zeigen, was wir drauf haben. Nicht nur den USA war es ein Dorn im Auge, RU war es ein Stich ins Herz. Nun, wenn RU meint, dass es den USA in die Hände spielen muss, so werden wir das ertragen müssen.

  5. Vielleicht sollte Stelzer seinem Parteifreund und Ex Landesrat Strugl (jetzt aufgund seiner tollen “Fähigkeiten” Verbundchef – nein, nicht weil es ein sorgenfreier ÖVP Job ist) einmal verklickern, dass es eine Riesensauerei ist, was den Bürgern von den Energiekonzernen zugemutet wird!!!

    Aber dazu fehlt Stelzer der Mumm. Und er muss natürlich auf der offiziellen PR-Welle der ÖVP mitschwimmen. Nur so bleibt man dauerhaft auf gut dotierten Parteiposten!

  6. Wer hätte gedacht, dass wir unter einer tw. grünen Regierung ernsthaft daran denken würden Strom mit Kohlekraftwerken zu erzeugen? Wenn wir schon kreativ weden, dann würde ich vorschlagen, Zwentendorf zu (re-) aktivieren. Das wäre die vorläufig umweltfreundlichste Methode der Energieerzeugung und würde auch die Landschaft nicht so arg verschandeln.

    • die grünInnen als Regierungsmitgleider zu bezeichnen ist ja beinahe mutig, ich nenne sie vielmehr steigbügelhalter am schwürkisen sautrog

    • Zwentendorf ist ein Museum. Und bis das “reaktviert”, also umgebaut und aufgerüstet ist, vergehen auch mindestens 5 Jahre. Das ist ja nicht so wie Licht einschalten. Und das mit den Kohlekraftwerken wird sicher auch ein Rohrkrepierer, denn: Wo nehmen die die Kohle her? In D wurde Kohle schon eingekauft. In Ö nicht. Und jetzt hat D das Problem, dass die Kohle zum Kraftwerk kommen muss. Das geht nur über die Bahn und nur dann, wenn der Personenverkehr eingeschänkt wird. Sprich: Ab September gibt es auf Ds Bahnstrecken eine Priorisierung der Energietransporte (Kohle, LNG, Erdöl nun über die Bahn).

      Und wenn Stelzer so etwas sagt, dann sind das ebensolche Luftschlösser wir Kurz sie auch gebaut hat. Mich würde interessieren, wie er sich seinen Energieeinsatz Kohle in der Umsetzung vorstellt. Das kackt dann nämlich ab. Weil Luftschloss bleibt Luftschloss.

        • Sie stellen sich das echt so einfach vor. Sie schnippen mit dem Finger und morgen gehts los. Auch ein Kohleabbau hat eine Vorlaufzeit von ein paar Jahren. Maschinen + Arbeitskräfte müssen organisiert sein, bevor es los geht. Die Transportkapazitäten müssen gebucht sein etc. Die Anlagen sind auf einen bestimmten Kohletyp optimiert und funzen bei anderen Kohlesorten nicht. Das war meist rus Kohle bislang. So, und dann müsste das Kraftwerk getestet werden, einen Probebetrieb laufen haben, bevor es richtig los gehen kann. Nein. Da gehts nicht um einen Roman, in dem gelten kann: Gesagt = getan.

        • Geh-nau: Die Grünen kommen (jetzt) durch die Regierungstüre, drücken einfach auf den “Knopf” und husch-wusch sind kriegsbedingt börsengetriggerter Energie-Engpass, Rekordinflation, Armutszunahme versus Rekordgewinne, desaströse Klimawandel-folgen (Agrar-Nahrungsmittelproduktion, Wassermangel und Wasserkraft-Energie aufrgund Dürreperioden, Wald- und Flächenbrände verunmöglichen CO2 Aufnahme), dazu steigender CO2 Ausstoss mit fossilen Energieträgern, fehlende Infrastruktur für Solar- und Windenergie Gewinnung, fehlende Bahn-Transport-Infrastruktur, usw. einfach so “ausgeschaltet”… (und die bisherigen Verhinderer und Blockierer im Old-Economy-Business, die schwarz-konservativen ewig Gestrigen, vergangenheitsbehafteten Blaunen in den einschlägigen Mafia-Netzwerken können unbeschwert weiterstänkern…)

          • So isses. Wenn wir bereit sind, als Gesellschaft, 50 bis 60% weniger Energie zu verbrauchen, dann würde das die Abhängigkeit beenden und dem Klima gut tun. Die einzge Chance ist, den Verbrauch runterzudrücken. Und wir alle wissen, dass wir als Gesellschaft nicht dazu bereit sind. Ja, auch Arbeitsplätze würden massiv betroffen sein, Komfort dahin. Etc.

            Is halt viel einfacher auf irgendwen draufzuklopfen.

          • … und jetzt wird’s ein wenig frustierend: Wenn wir jetzt(!) das so in Rekordzeit eintüten, wird sich das in 100-200 Jahren dann erst spürbar auswirken…
            (und wir kommentieren hier theoretisierend mehr oder weniger diskutant welt- und realitätsfremd egozentrisch über persönliche, ideologische Befindlichkeiten und Kalamitäten… eigentlich ist das einfach nur mehr lächerlich -> dachte ich mir gestern übrigens auch, als ich bis in die Nacht hinein mit meinen Kamerad:innen im zivilen Katastrophen-Einsatz war…)

          • Ja, den ersten Kipppunkt haben wir bereits überschritten. Die Jet-Streams reißen ab. Ab jetzt wird vieles unkalkulierbar. Das hört sich harmlos an, ist aber in der Tat grauenhafte Auswirkung. Alle Daten, die bisher eingegeben wurden, sind mit den Kippunkten nichtig. Man kann aus ihnen keine Prognose mehr ableiten. Aus den bisherigen rechnete man mit WIndstärken von 100kmh und es wurden 220kmh. Mit entsprechenden Verwüstungen. Unkalkulierbar, niemand konnte gewarnt werden. Ein Orkan beginnt mit 140kmh und ist die höchste Windstärke. Wir werden ganz neue Kategorien brauchen. Der ächste mögliche Kipppunkt ist der Golfstrom. Je mehr Kipppungkte fallen, umso weniger Lebensmöglichkeiten für uns Menschen auf diesem Planeten. Düster.

            Ich bewundere Sie, dass Sie nach einem Einsatz eine solche Energie aufbringen für hier! Chapeau!

          • Eine Frage: Der Krieg, den Sie ja bis zum Ende durchfighten würden oder wollen, dieser Krieg ist der gut oder schlecht für das Klima ? Bzw. die Auswirkungen dieses Krieges, bremsen die oder fördern die den Klimawandel `? Oder ist das auch egal, Hauptsache ……

          • … Hauptsache “zukunftsorientierte Allianzen” erteilen grenzdebil reaktionären Kräften auf dieser Welt einen Exempel statuierenden Rüffel – naturgemäß mit entsprechend kriegsbedingten Kolateralschäden – für die zukunftsvergessen gewissenlose, ideologisch strategisch geplante Vorgehensweise einer Quertreiberei und Sabotage dringend notwendigem, global akkordiert ökologischen / ökonomischen Denkens / Weltwirtschaftens… (-> es ist GLOBAL 5 NACH 12! -> auch im blutenden, im wahrsten Sinn des Wortes lodernden Flächenbrand Russlands)

      • War eine gute Doku im ORF über das Museum Zwentendorf.
        Aussage: Dieses AKW in Betrieb zu nehmen ist so gut wie unmöglich.

        • Absolut. Man denke nur an die Überprüfung aller Betonschichten, um keinen Strahlungsaustritt zu garantieren. Das allein dauert schon zwei Jahre minimum.

      • Da muss ich widersprechen. Kohle gibt es am Weltmarkt mehr als genug. Ich habe vor einem Jahr in australische und reduziert in chinesische Kohleaktien investiert. Bin hoch zufrieden mit der Entwicklung. Die Australier kommen gar nicht mehr nach mit der Produktion.

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