Montag, April 29, 2024

Wettlauf mit der Zeit: Pakistan droht nächste Mega-Flut

Rettungskräfte in Pakistan haben aus Furcht vor der nächsten Flut Millionen von Menschen evakuiert. Es drohen Wassermassen von fast 20.000 Kubikmetern – pro Sekunde.

Islamabad, 02. September 2022 | In einem verzweifelten Wettlauf mit der Zeit haben Rettungskräfte im Süden Pakistans versucht, Millionen von Menschen vor drohenden Fluten in Sicherheit zu bringen.

Riesige Wassermassen im Anmarsch

Die Provinz Sindh muss sich laut Behörden auf weitere Wassermassen gefasst machen, die den Fluss Indus aus dem Norden des Landes herabströmten. Wassermengen von fast 20.000 Kubikmetern pro Sekunde würden in Kürze große Städte in Sindh erreichen, warnte die Katastrophenschutzbehörde am Freitag.

In Pakistan haben die zerstörerischen Überschwemmungen seit Mitte Juni bereits mehr als 1.200 Menschen das Leben gekostet. Im dem Land mit rund 220 Millionen Einwohnern sind nach Regierungsangaben mehr als 33 Millionen Menschen in drei der vier Provinzen betroffen. Zudem halten die Regenfälle mancherorts an.

Im deutschen Entwicklungsministerium laufen derzeit Vorbereitungen für eine Unterstützung Pakistans im Millionen-Bereich, hieß es am Freitag. Demnach haben Ministeriumsvertreter bereits mit den pakistanischen Regierungsstellen Kontakt aufgenommen, um abzuklären, in welchen Bereichen wie geholfen werden kann.

In dem südasiatischen Land ist Monsunsaison, Niederschläge dieses Ausmaßes gab es allerdings seit Jahrzehnten nicht. UN-Angaben zufolge war der Monsunregen dreimal so stark wie im Durchschnitt vergangener Jahre. Behausungen und Habseligkeiten wurden innerhalb von Minuten von den Fluten mitgerissen. Weil viele Brücken und auch Tausende Kilometer Straßen zerstört oder beschädigt wurden, war die Verteilung von Hilfsgütern schwierig.

Wettlauf mit der Zeit

“Es ist ein Wettlauf mit der Zeit”, beschrieb der Provinzregierungssprecher Murtaza Wahab die Evakuierungsbemühungen. Fernsehaufnahmen zeigten Menschen auf Dächern, die Rettungskräfte versuchten heranzuwinken. Andere wateten auf der Suche nach festem Boden durch hüfthohes Wasser. “Wir versuchen, die Menschen zu erreichen, die ohne Nahrung und Unterkunft noch mitten im Wasser sind”, sagte Rustam Jamali, ein Helfer aus der Stadt Dadu.

Derweil harrten im Norden Pakistans, wo selbst eine Woche nach Ende der letzten Regenfälle noch Orte überschwemmt sind, ebenfalls Tausende ohne Nahrung und Unterkunft aus. “Es ist so, als ob wir Flüchtlinge in unseren eigenen Dörfern sind. Wir können nicht ein paar Hundert Meter weiter nach Hause gehen”, sagte ein Anwohner aus der Gemeinde Swat.

(red/apa)

Titelbild: Husnain ALI / AFP / picturedesk.com

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5 Kommentare

  1. Katastrophe ist zu wenig, es ist eine Apokalypse. Mir fehlen einfach die Worte, noch dazu wenn man das Land kennt. Es ist einfach zu schrecklich.

    Im deutschen Entwicklungsministerium ……
    Hat sich in unserer Regierung schon jemand dazu geäußert?
    Ach ja, habe vergessen, es betrifft uns nicht, zu weit weg und sind….

  2. Unlängst hab ich mir gedacht,- wo kommt das Wasser hin dass bei uns verdunstet. Jetzt weiß ich es. Tragisch. Aber wir sollten mehr SUV produzieren, damit die Städter über Gehsteigkanten fahren können…

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