Montag, September 9, 2024

Um Russland zu unterstützen: Putin-Bloggerin ruft zur Energieverschwendung auf

Um Russland zu unterstützen:

Um Geld in die russische Staatskasse zu spülen, stachelte eine russische Influencerin dazu an, in Europa Energie zu verschwenden. In Österreich musste sie zuletzt einen Kurzurlaub wegen Pöbelei beenden.

 

Wien, 7. September 2022 | Yulia S. P. lebt in ihrer eigenen Welt. Die derzeit in Bayern ansässige russische Influencerin mit fast 48.000 Followern auf einem Telegram-Kanal wirkt besessen von der Ukraine und dem Krieg ihres Heimatlandes. Sie spottet gerne gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und westliche Demokratien. Kürzlich forderte sie ihre in der EU lebenden Follower dazu auf, absichtlich Energie zu verschwenden, um so indirekt Russland zu unterstützen.

Kreml-Propaganda nach Lehrbuch

Nicht nur dieser Aktion sondern sondern auch mit Falschinformationen versucht das AfD-Fangirl im Sinne Russlands den brüchigen europäischen Zusammenhalt zu vergiften. So versteckt Yulia S. P. etwa auch ihre Abneigung gegen westliche Demokratien nicht. „In Deutschland gibt es keine freien Wahlen“, behauptet sie etwa auf ihrem Telegram-Kanal, denn „die Ergebnisse sind immer gefälscht“. Hinter dem „Komplott“ stecken laut der Influencerin wie meistens bei russischen Verschwörungserzählungen die USA: „Wer Kanzler wird, wird natürlich von Amerika entschieden“, so ihr Fazit, für das sie allerdings keine Basis liefert. Die Behauptung, in Deutschland gebe es keine Meinungsfreiheit, mutet angesichts ihrer ausschweifenden Propagandatätigkeit mitten in Europa und russischer Repressionen gegen Regimegegner besonders seltsam an.

Österreich-Urlaub gestrichen

Anfang August war die Russin von Bayern nach Österreich gereist, um dort Urlaub zu machen. Weil sie davor in einem Video Ukrainerinnen angepöbelt hatte, strich die Plattform Booking.com alle ihre Buchungen hierzulande. Der Salzburg-Aufenthalt war damit geplatzt. Yulia S. P. kehrte bald darauf nach Deutschland zurück, von wo sie weiter gegen die Ukraine und den Westen hetzt.

Kein Einzelfall

Es ist nicht das erste Mal seit Beginn des Ukrainkriegs, dass Internet-Stars ihre Reichweite nützen, mittels Falschinformationen die öffentliche Meinung zugunsten Russlands zu beeinflussen. Im Mai wurde etwa bekannt, dass ein Moskauer Propagandist versuchte, anerkannte Biologen mit hoher Medienreichweite zu bestechen, Falschinformationen über den Impfstoff von BioNtech-Pfizer zu verbreiten. Durch das Internet geistern unzählige von Putins Netzwerk gestreute Manipulationskrümel. Oft wird das Gift aufgepickt.

(dp)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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