Samstag, Juli 27, 2024

Preis für günstige Nahrungsmittel explodierte

In den letzten vier Jahren stiegen die Preise für günstige Lebensmittel dramatisch. Zu diesem Schluss kommt der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Bei Toastbrot und Nudeln gab es Preissteigerungen von fast 70 Prozent. Zwischen Diskonter und Supermarkt gibt es kaum mehr Unterschied.

Wien, 19. September 2022 | Im Lebensmittelhandel haben sich vor allem Produkte aus dem Niedrigpreissegment in den vergangenen vier Jahren überdurchschnittlich stark verteuert. Zu diesem Schluss kommt der Verein für Konsumenteninformation (VKI) nach Prüfung der Preise der vier Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel (Spar, Billa, Hofer und Lidl). Der preisliche Unterschied zwischen Diskontern und Supermärkten schwinde, Preisvergleiche seien wichtiger denn je.

Im Jahr 2018 sei der Abstand zwischen Diskontern und Supermärkten noch bei 6 Prozent gelegen, heuer habe er sich auf 3 Prozent halbiert, stellt der VKI fest. Im Vergleich zu Juli 2018 sind im August 2022 “Preiseinstiegsprodukte” um 22 bis 27 Prozent teurer geworden. Markenprodukte haben sich um 22 bis 24 Prozent und damit etwas weniger, aber auch deutlich über der allgemeinen Inflationsrate verteuert. Den geringsten Preisanstieg gab es bei Bio-Waren mit 15 bis 17 Prozent. Das entspricht ziemlich genau dem allgemeinen Anstieg der Verbraucherpreise (VPI) von rund 16 Prozent in diesem Zeitraum.

Preis für pflanzliche Öle mehr als verdoppelt

“Auffällig waren die erheblichen Preissprünge einzelner Artikel im Niedrigpreissegment”, schreibt der VKI. Der Preis für pflanzliche Öle habe sich in den vier Jahren mindestens verdoppelt, in einem Fall sei er um 144 Prozent gestiegen. Aber auch bei Mischbrot, Toastbrot, Mehl oder Nudeln habe es häufig Preissteigerungen von 50 bis 70 Prozent gegeben. Das gelte auch für diverse Tiefkühlprodukte oder Extrawurst.

Markenartikel hätten sich zwar im Schnitt ähnlich stark verteuert, es habe aber nur selten extreme Preissprünge über 50 Prozent gegeben. Eigen- und Handelsmarken der Konzerne verteuerten sich “tendenziell” mehr als Markenartikel.

“Wer derzeit möglichst günstig einkaufen möchte, muss in jedem Fall ausgiebig Preise vergleichen”, rät Christian Kornherr, Leiter des Bereichs Untersuchung im VKI.

(bf/apa)

Titelbild: HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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