Dienstag, April 16, 2024

Klimastreiker fordern Energiegrundsicherung

Das ist eine Unterüberschrift

Am Freitag ruft Fridays for Future wieder zum weltweiten Klimastreik auf. In Österreich fordern Aktivisten, dass jeder Mensch einen Grundanspruch auf Energie haben soll. 

St. Andrä am Zicksee, 20. September 2022 | Am Freitag wird wieder weltweit für den Klimaschutz demonstriert. Auch in sieben österreichischen Städten organisiert Fridays for Future (FFF) Proteste. Die Aktivistinnen fordern den Ausbau erneuerbarer Energien, ein Klimaschutzgesetz und eine Energiegrundsicherung.

Modelle einer solche Energiegrundsicherung gibt es bereits, in Österreich haben nicht nur die Armutskonferenz, sondern auch die NGO Attac ein solches Modell vorgelegt. Bei einer Energiegrundsicherung solle für Menschen, “die nichts haben”, wie es Martin Schenk von der Armutskonferenz formuliert, ein bestimmter Anteil an Energie kostenlos sein. Der Preis solle zuerst nur moderat ansteigen, um auch das untere Einkommensdrittel zu entlasten. Am meisten sollen die reichsten 20 Prozent zahlen müssen.

Die Reichsten verbrauchen am meisten Energie

Etwa zwei Drittel des Energieverbrauchs kommen nach wie vor aus importierten fossilen Ressourcen, erläuterte Daniel Huppmann, Klima- und Energieforscher vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA). “Es liegt an den politischen Entscheidungsträgern, Strukturen so zu ändern, dass ein klimafreundliches Leben möglich und einfach ist”, meinte er bei einer FFF-Pressekonferenz am Dienstag, die im ausgetrockneten Zicksee stattfand.

Martin Schenk von der Armutskonferenz wies dort zusätzlich darauf hin, dass die reichsten Menschen auch die meiste Energie verbrauchten und das meiste CO2 verursachten, während die ärmsten Menschen am stärksten von den Auswirkungen der Energie- und der Klimakrise betroffen seien.

FFF: “Pure Krisenignoranz” von Nehammer

FFF fordert jedenfalls eine “Energiewende für alle”, denn “nichts bekämpft Energiearmut so nachhaltig wie erneuerbare Energie, nichts macht uns unabhängiger von brutalen Autokraten”, so Aktivistin Klara König, die sich damit auf die Energieabhängigkeit von Russland und dessen Angriffskrieg in der Ukraine bezog. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wirft die Organisation “pure Krisenignoranz” vor. Dessen Partei und die Vorgängerregierungen hätten jahrelang Klimaschutzmaßnahmen blockiert und Österreich energieabhängig von Russland gemacht.

Die ÖVP solle ihre “Blockadehaltung zum Klimaschutzgesetz” aufgeben. Auch der grüne Koalitionspartner solle endlich handeln. Dieser hätte bereits zu viel Zeit verstreichen lassen. Die Forderung: Die Klimaschutzmaßnahmen im Regierungsprogramm müssten jetzt umgesetzt werden.

In Wien wird am Freitag ab 13 Uhr demonstriert. Weitere Demonstrationen finden in Graz, Salzburg, Linz, St. Pölten, Klagenfurt und Innsbruck statt.

(sm)

Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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9 Kommentare

  1. Man darf die Leute ruhig beim Namen nennen die seit vielen Jahren wirksame Umwelt und Klimaschutzmaßnahmen verhindern….unter anderem hat sich hier die ÖVP mehr als bemüht das zu tun.

  2. Ein ganz neuer Sozialansatz.
    Hoffentlich hält dieses neue künstliche Konflikpotential noch unseren ohnehin schon sehr wackelig gewordenen Frieden noch aus?

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