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Vogelgrippe: Bisher schwerster Ausbruch in Europa

Vogelgrippe:

Noch nie gab es einen so starken und ausgedehnten Ausbruch der Vogelgrippe in Europa wie 2021/2022. Über 48 Millionen Tiere mussten sterben. Infektionen unter Menschen sind selten und in Österreich noch nicht vorgekommen – aber möglich.

Stockholm/Wien, 03. Oktober 2022 | Nach Daten der EU-Gesundheitsbehörde ECDC ist der jüngste Seuchenzug der Vogelgrippe die schwerste jemals registrierte derartige Epidemie in Europa. Einem am Montag veröffentlichten Bericht zufolge wurden von November 2021 bis Mai 2022 fast 2.500 Ausbrüche in Geflügelhaltungen festgestellt. 48 Millionen Tiere seien in den Haltungen gekeult worden. Bei Wildvögeln seien mehr als 3.500 Fälle festgestellt worden.

Auch die geografische Ausdehnung des Ausbruchs sei einmalig und erstrecke sich von Spitzbergen bis Portugal sowie bis in die Ukraine. 37 europäische Länder seien betroffen gewesen. Bei anderweitig gehaltenen Tieren, etwa in Zoos, seien fast 190 Fälle registriert worden.

Infektion von Menschen selten

Tier-Grippeviren können laut ECDC sporadisch zu Infektionen beim Menschen und zu milden bis hin zu schweren Erkrankungen führen. Die Viren hätten das Potenzial, sich stark auf die Gesundheit der Bevölkerung auszuwirken, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigten. Trotz der starken Ausbreitung und trotz Vogelgrippe-Infektionen bei Säugetieren habe es in den vergangenen Jahren im europäischen Wirtschaftsraum jedoch keine Übertragung auf den Menschen gegeben.

Weltweit habe es nur eine kleine Anzahl ohne Symptome oder mit milden Verläufen gegeben. Deshalb befinde sich das Risiko für die Bevölkerung auf niedrigem Niveau, wenn auch etwas höher für Menschen, die berufsbedingt infizierten Vögeln ausgesetzt seien. Die EU-Behörde wies darauf hin, dass es wichtig sei, dass sich Menschen mit Atemwegserkrankungen testen, die kürzlich Kontakt mit möglicherweise infizierten Tieren hatten. Auch wenn der Ursprung einer Atemwegserkrankung ungeklärt sei, solle man sich testen. Es sei von größter Wichtigkeit, etwaige Übertragungen früh zu erkennen.

Vier Ausbrüche in Österreich

In Österreich wurde noch nie eine Infektion des Menschen nachgewiesen, betont die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf ihrer Internetseite. Hierzulande hatte es in der Saison 2021/2022 insgesamt vier Ausbrüche in Kleinbetrieben in Ober- und Niederösterreich sowie in der Steiermark gegeben. In diesen Bundesländern sowie in Wien und Kärnten wurden auch insgesamt 37 Fälle der Aviären Influenza bei Wildvögeln festgestellt. Bis 16. März galt eine Stallpflicht für Betriebe mit mehr als 350 Tieren.

(pma/apa)

Titelbild: ZackZack/ Christopher Glanzl

Autor

  • Pia Miller-Aichholz

    Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich

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