»Pass Egal Wahl«
Am Dienstag hatten auch jene, die auf dem Papier keine Österreicher sind, die Möglichkeit, für ihren Präsidentschaftskandidaten abzustimmen. Mit einem eindeutigen Ergebnis.
Wien, 05. Oktober 2022 | 8.549 Menschen haben am Dienstag bei der “Pass Egal Wahl” ihre Stimme für die Kandidaten der Bundespräsidentschaftswahl abgegeben. Die von “SOS Mitmensch” organisierte Veranstaltung soll auch Menschen ohne Staatsbürgerschaft eine symbolische Wahlgelegenheit bieten.
VdB klarer Gewinner
Dabei konnte Alexander Van der Bellen fast drei Viertel der Stimmen auf sich vereinigen. Er kam auf 73 Prozent, gefolgt von Dominik Wlazny mit 15 Prozent. Wlazny schnitt insbesondere bei Schülern gut ab. Michael Brunner und Walter Rosenkranz kamen jeweils auf 3 Prozent. Gerald Grosz, Heinrich Staudinger und Tassilo Wallentin erreichten jeweils 2 Prozent.
4.760 stimmten aus Solidarität ab
Die Stimmen wurden an Standorten in allen Bundesländern gesammelt. Tatsächlich haben aber nur 3.789 Nicht-Staatsbürger bei der Wahl abgestimmt, da von den 8.549 Teilnehmern 4.760 österreichische Staatsbürger sind, die aus Solidarität abgestimmt haben. Der Großteil dieser Solidaritätsstimmen käme von Schülern, an deren Schulen „Pass Egal Wahlen“ abgehalten wurden.
SOS Mitmensch betont in seiner Aussendung daher, dass das Ergebnis dieser Wahl nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft sei.
Pass Egal Wahl endet mit neuer Rekordbeteiligung! Mehr als 8.500 Menschen gaben ihre Stimme für die Präsidentschaftskandidaten ab. Das ist die größte #PassEgalWahl der Geschichte! Van der Bellen erhielt 73%, Wlazny 15%, Brunner & Rosenkranz 3%. https://t.co/yOH9xoYlEX pic.twitter.com/fboy2NYU32
— SOS Mitmensch (@sosmitmensch) October 4, 2022
Trotzdem ist die Wahl für die Veranstalter ein “Riesenerfolg”, da man eine Rekordbeteiligung verzeichnen konnte. Wie schon die Jahre zuvor wollte man ein Zeichen gegen Ausgrenzung setzen. “Demokratie lebt von Beteiligung, nicht von Ausschluss. Es braucht ein Umdenken der Politik, weg von Spaltung hin zu einer Demokratie, die alle hier lebenden Menschen miteinschließt, sonst steht die demokratische Legitimität auf dem Spiel“, betont SOS Mitmensch-Sprecher Pollak.
(mst)
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