Freitag, April 19, 2024

Ex-Kanzler Kurz steigt bei Pflege-Start-up ein

Sebastian Kurz’ neueste privatwirtschaftliche Unternehmung seit seinem Abgang aus der Politik: Zusammen mit Alexander Schütz steigt er in ein Pflege-Start-up ein.

Wien, 08. Oktober 2022 | Ziemlich genau ein Jahr nach seinem Rückzug als Kanzler hat Sebastian Kurz (ÖVP) am Samstag eine neue privatwirtschaftliche Tätigkeit angekündigt: Mit seiner Investment-Gesellschaft “AS2K”, die er gemeinsam mit Investor und ÖVP-Großspender Alexander Schütz betreibt, steigt Kurz bei der Pflegeplattform “HeldYn” ein. Nach dem Engagement beim steirischen Start-up “SkinScreener” ist das eine weitere Beteiligung im Gesundheits- und Pflegebereich.

“HeldYn” will eine “innovative Plattform für häusliche Pflege” sein, die mit wenigen Klicks pflegebedürftige Menschen mit professionellen Pflegekräften und Therapeuten zusammenbringen soll. Das Konzept zeige “neue Wege in der Pflege auf”, meinte Kurz in einer Aussendung.

Als Kanzler keine Pflege-Erfolge

Unter seiner Kanzlerschaft hat die Regierung zwar mehrfach große Reformen im Pflegebereich angekündigt, aber noch nicht auf den Boden gebracht. Am 9. Oktober 2021 ist Kurz nach Korruptionsvorwürfen – die er als falsch zurückweist – als Kanzler zurückgetreten und zunächst als Klubchef der ÖVP in den Nationalrat gewechselt. Nach diesem “Schritt zu Seite” zog er sich schließlich Anfang Dezember ganz aus der Politik zurück.

Politisches Echo verhallt

Kurz hat in den vergangenen Monaten sein unternehmerisches Engagement kräftig vorangetrieben: Er machte sich mit der Firma “SK Management GmbH” selbstständig, ist für US-Tech-Investor Peter Thiel in den USA tätig und berät auch selbst Unternehmen.

Politisch präsent ist er freilich immer noch: Ende September wurde Kurz ein weiteres Mal als Auskunftsperson im Korruptions-U-Ausschuss befragt. Erst dieser Tage wurde bekannt, dass mit Markus Gstöttner nun der letzte seiner Vertrauten das Kanzleramt verlässt und vom Kabinett Karl Nehammers in die Privatwirtschaft wechselt.

(pma/apa)

Titelbild: ZackZack/ Christopher Glanzl

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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20 Kommentare

  1. Heute schon gepflegt?
    Das kleine Start Up hat auf Grund des großen allgemeinen Interesses am Pflegethema schon davor über Crowdfunding einen respektablen Betrag einfahren können.
    Für Pflege Kräfte, welche auf Wekvertragsbasis eingesetzt werden, soll deren Leistung angemessen honoriert werden und die persönliche Arbeitszeit selbstbestimmt bleiben!
    Die Zahl der Klienten, welche den Vorteil der Heimbetreuung, zeitlich auf Besuchsbasis ausgelegt, die sich dieses „System“ leisten können, dürfte sehr überschaubar bleiben!

    Die Anzahl der seither gewonnenen Klienten blieb allerdings derart überschaubar, daß Kurz diese tatsächlich noch persönlich besuchen könnte, um ihnen dann die Frage zu stellen: „Heute schon gepflegt?“

    Man hofft qualifiziertes Personal, Personen, welche ihre Angestelltentätigkeit auf Grund des hohen Drucks seitens der Arbeitgeber, an den Nagel gehängt haben, wenigstens für ein paar Stunden pro Woche, wieder gewinnen zu können!

  2. Was investiert er eigentlich, die 20 mio, die er sich mit blau (5 mio) u grün (15mio) genehmigt hat bei den regierungsverhandlungen? Steuergelder, über die er niemandem rechenschaft ablegen muss?

    • Er hat sich während seiner Tätigkeit in der Politik bei Schütz et al. Boni verdient, die er jetzt durch diverse Ventures monetarisiert.

  3. Stelle mir gerade diesen Pflegedienst vor…ist mit Sicherheit was für sehr gut betuchte Klientel wo man bei der “Bestellung” der ausländischen Pflegekraft auch die Augen und Haarfarbe sowie andere “Details” auswählen kann um dann die perfekte Leibeigene fürs jeweilige Ambiente zu haben….

  4. Passt ja wie die Faust aufs Auge. In
    Regierungsverantwortung das
    Sozialsystem/ Gesundheitssystem niederfahren und als Neoliberaler die Pflegebedürftigen als Geschäftsmodell benutzen….

  5. hobts heut scho mittag g´essn?

    er kennt sich also aus in der pflege unser ex-ex-kurz kanzler!

    aber ganz ernsthaft.
    als kanzler wesentlich dafür verantwortlich, dass wir einen pflegenotstand haben und die krankenkassen finanziell ausgeblutet sind, nun zu versuchen mit einer privaten pflegefirma ans grosse geld zu kommen ist ned afoch nur a chuzpe, sondern ein ganz massiver missbrauch von macht und seiner position als ex-kanzler.

    dass so etwas nicht illegal ist, ist eines der probleme unserer gesellschaft.

  6. Jo…Jo…
    Der Kurze steigt ein. Aha. Aber nur wenns genug Kohle für Ihn und sein Lavendel Kind gibt. Der Typ ist auf Lebenszeit unglaubwürdig.

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