Rauch, brennende Fahrzeuge, getötete Zivilisten und Sirenen: Das Bild in Kiew und andernorts ist wieder dasselbe wie vor Monaten. Kiews Bürgermeister Klitschko rief die Bevölkerung am Montag auf, Schutz zu suchen.
Kiew, 10. Oktober 2022 | Monate nach dem Rückzug der russischen Truppen aus Kiew ist die ukrainische Hauptstadt wieder stark unter Beschuss geraten. Bürgermeister Vitali Klitschko (51) sprach von mehreren Einschlägen im Stadtzentrum und forderte die Menschen auf, Schutz zu suchen.
Just minutes from my home. Just 20 minutes ago. What is #Russia trying to hit? The national university? The park? Or the playground? pic.twitter.com/311EHalGH6
— Lesia Vasylenko (@lesiavasylenko) October 10, 2022
Mehrere Städte unter Beschuss
Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram, Russland wolle die Ukraine „am 229. Tag des Krieges“ zerstören. „Bitte verlassen Sie die Luftschutzbunker nicht. Passen Sie auf sich und Ihre Lieben auf. Lasst uns durchhalten und stark sein“, so Selenskyj.
Auch im westlichen Lwiw oder der Industriestadt Dnipro südlich von Kiew schlugen Raken ein. „Ein massiver Raketenangriff auf das Gebiet, es gibt Tote und Verletzte“, so Walentyn Resnitschenko, Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk. Nikopol und Marhanez wurden ebenfalls getroffen, in der Großstadt Saporischschja gab es einen Luftalarm.
Kyiv was reportedly targeted by Russian strikes this morning, multiple explosions were seen. pic.twitter.com/BC3VCWgiIJ
— OSINTtechnical (@Osinttechnical) October 10, 2022
Laut Behördenangaben verzeichnet die ostukrainische Großstadt Slawjansk bereits vier Tote durch einen Raketenangriff.
Hintergrund der Raketenangriffe dürfte die Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke sein. Der Vizechef des russischen Sicherheitsrats und Ex-Präsident, Dmitri Medwedew, hatte bereits im Vorfeld mit Vergeltung gedroht. Kreml-Diktator Wladimir Putin hatte den Brücken-Angriff auf den ukrainischen Geheimdienst SBU geschoben.
Ukrainischer Außenminister spricht von Terror
Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba, der lange an der Botschaft in Wien stationiert war, spricht derweil von Terror: „Putins einzige Taktik ist Terror gegen friedliche ukrainische Städte, aber er wird die Ukraine nicht zerstören. Das ist seine Antwort auf alle, die mit ihm über Frieden reden wollen: Putin ist ein Terrorist, der mit Raketen spricht.“
Auf Twitter kursieren Videos von brennenden Autos. Es ist in der Tat ein Bild der Zerstörung und des Terrors gegen die Zivilbevölkerung:
Several missile strikes in the center of Kyiv. Burning cars with people who were commuting to work. The strike was deliberately carried out during rush hour on a busy street to inflict maximum losses and intimidate. A pure act of terrorism. pic.twitter.com/KaOwUSMZio
— Maria Avdeeva (@maria_avdv) October 10, 2022
(wb)
Titelbild: ARMAN SOLDIN / AFP / picturedesk.com