Donnerstag, Mai 2, 2024

Paradeissuppen-Attacke auf van-Gogh-Bild

Anti-Öl-Aktivistinnen haben das Gemälde “Sonnenblumen” des Niederländers Vincent van Gogh in London mit Paradeissuppe beworfen.

London, 14. Oktober 2022 | Die beiden Mitglieder der Organisation Just Stop Oil verschütteten am Freitag in der National Gallery den Inhalt zweier Dosen über dem Kunstwerk, das einen Schätzwert von umgerechnet rund 84 Millionen Euro hat. Das Museum teilte mit, dass dadurch lediglich kleinere Schäden am Rahmen entstanden seien.

Das Bild, das einen Schätzwert von umgerechnet rund 84 Millionen Euro hat, sei aber nicht beschädigt worden. “Ist Kunst mehr wert als Leben? Mehr als Essen? Mehr als Gerechtigkeit”, twitterte unterdessen Just Stop Oil. “Die Lebenshaltungskostenkrise und Klimakrise wird durch Öl und Gas getrieben.” Sicherheitskräfte führten die Frauen ab.

(bf/apa)

Titelbild: HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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35 Kommentare

  1. Das Museum gibt an. Das Bild nur am Rahmen beschädigt. Selbst Museen lügen.
    Ich glaube, selbst Gott ist nicht ehrlich.

  2. Dumme Aktion wohlhabender Teenies. Protestaktionen sollten bei den Verursachern der Klimaprobleme stattfinden, vor den Hauptquartieren von Shell, Exxon etc.. Vor den Betonkonzernen, etc.., nicht im Museum. Nebenbei bemerkt, ist der Wandel der Energieerzeugung unterwegs. Würde von heute auf morgen der Ölverbrauch radikal gestoppt werden, hätte das Hunderte Millionen Hungertote zur Folge. Schritt für Schritt, bitte, Aktionen, die das beschleunigen sind wünschenswert, sollten jedoch intelligent geplant werden.

    • bist ned eher du der verursacher?

      du drehst ja deine runden mitn auto
      du baust ja haus
      du warst ja immer gegen alternativen weil das russn gas so billig ist
      du fandest ja den günstigen kraaftstoff an der tankstelle so geil

      und wie kommst auf die “Hunderte Millionen Hungertote” ?
      hast da was zum nachlesen für mich?

  3. Überall auf der Welt wurde falsch betitelt. Nein, die Paradeissuppe schwappten sie auf das Glas vor dem Bild.

    “Paradeissuppen-Attacke auf Glas vor van Gogh-Bild”, würde weniger spektakulär klingen. Das ist schon klar. Insofern im Interesse der Medien und der Aktivistivinnen, wenn die Dramatik erhöht wird, indem das Glas nicht erwähnt wird. Der Sachschaden wird am Ende nicht groß sein. Sie haben gut getroffen und sogar die Wand verschont. 😉

    Im Sinne der Aufmerksamkeit eine gelungene Aktion. Dass es ausgerechnet Campbell-Dosen waren (Warhol), die sich öffneten, gibt dem Ganzen auch einen kunstkritischen Touch. Aber, und das ist mein Kritikpunkt, außer dass es sich um ein Ölgemälde handelte und die Basis des Klebstoffs Petrochemie ist, hatte die Aktion nichts mit Öl zu tun. Darum wird sich die Aktion nicht ins Gedächtnis eingraben und damit sinnlos. Schade drum.

    • Liebe(r) Sinclai, scheint mir auch eher eine gefakte PRAktion zu sein. Wobei noch zu erwähnen wäre, dass die meisten Museen so wertvolle Gemälde in Zollfreilagern oder im Keller “ausstellen”. In den Besucherräumen hängen gut gemachte Replikationen…
      Es muss heller werden!

      • Meine Rede. Nicht umsonst ist die Geburt eines Kunstfälschers wie Wolfgang Beltracchi , auf Grund des großen Bedarfes an Fälschungen, im Kunstbetrieb selbst zu suchen. Ausserdem schaut das Foto aus als wär’s eine billige Paradeissuppen-Werbung…

  4. Van Gogh macht da schon Sinn. Bei einem Pollock wärs nicht aufgefallen und Andy Warhols Can-Series hätte man einfach neu drucken können…😂

  5. Das ist wieder eine Schleichwerbung für Loctite.
    HENKEL ADHESIVES – WIR MACHEN DIE ZUKUNFT MÖGLICH, dieser Slogan dürfte sich ins Gegenteil verkehren, da der inflationäre Einsatz der Sekundenkleber Gesellschaft und Umwelt schädigt!

  6. Was hat Van Gogh mit der vermeintlichen Kimakatastrophe zu tun? Oder weil es ein Ölgemälde ist…

    • …. irgendwie schon, doch irgendwie nicht, es gibt kein Hainburg, Hainburg ist überall auf der Welt.
      Wie sollen die Aktionen sein, wenn es nicht weh tut, ist es nutzlos und wird nicht gehört?!
      Hab leider auch keine Idee wie man den Forderungen mehr Gewicht verleihen könnte.
      Verkehr und Kunstwerke tun weh, gesittete Demos bekommen grade mal eine Fußnote in den Medien, die Politik lacht….

      • Bei allem Respekt, baer‘s Kommentar trifft auch auf ihren Kommentar zu!
        Derartig sinnlose Aktionen sind nicht zu rechtfertigen. Das sind Amokläufe!

        • … machen Sie einen Vorschlag was die Menschen und die Politik sensibilisieren könnte!
          Hier sind ~270 Gründe warum die das machen, das was wir schon vor 30 Jahren hätten tun sollen….: https://mfe.webhop.me/?s=klima
          Amokläufe sind, meist bewaffnete, Vorgänge die Schaden an Leib und Leben unbeteiligter bedeuten, hier ist niemand verletzt worden, auch das Bild hat keinen Schaden genommen.
          Es ist nicht Zielführend derartig ungeeignete Vokabel zu verwenden, dahingehend ist auch eine “Überzeichnung” nicht angebracht.

      • Da stimme ich schon zu. Es muss nur passen. Was fehlte, war der direkte Bezug zum Öl. So prägt sich das nicht ein. Ist wie ein Happening und bald wieder vergessen.

        Also Bernd Lötsch die Hainburger Au vor einem Kraftwerk schützen wollte, ging er folgendermaßen vor: Er lud Politiker:innen und Bauherren zu einer Bootsfahrt durch die Au ein. Und an der Donau angekommen waren Boote und Bojen mit gasbefüllten Luftballons befestigt. Seillänge 120m. Und die Kundschaft schaute hoch und fragte, was das sein soll. Die Kraftwerkshöhe wurde durch die Luftballonlinie in 120m Höhe simuliert. Und von diesem Tag an war das Projekt Karftwerk Hainburg gestorben. Die Bootsfahrer:innen haben erlebt, was zerstört werden hätte sollen durch den Bau.

        Das war auch Aktionismus. Aber die Aktion hatte einen konkreten und eindeutigen Bezug zum Verhandlungsgegenstand. Der fehlte im Rijksmuseum.

        • …. Hainburg ist überall, nur nicht greifbar, keine Ballons können das Ausmaß der Katastrophen darstellen. Es ist Aktionismus, richtig, richtig ist auch die Hilflosigkeit der Situation gegenüber. Meine Kinder versuchen das anders, mit Informatik und Musik, ist aber auch ähnlich nichtErfolgreich wie die Kleberaktionen.
          Die Medien vergessen schneller als zu Zeiten von Hainburg und Zwentendorf….

          • Aaaalso, wenn man auf dem gebohnerten Steinboden des Rijskmuseums Teer ausgösse und sich darin badete und Federn streute, just vor den strahlend welkenden Sonnenblumen des van Gogh, so wäre ein sinnbildicher Konnex zur erwünschten Botschaft gegeben.

            Die Aktion wäre nicht weniger spektakulär, aber sie beinhaltete eine sinbildliche Verbindung zum Anliegen. “Erotizise Intelligence!”, formulierte es David Coupland in Generation X. In diesem Sinne plädiere ich für intelligente Aktionen. Sich in Teer wälzende Aktionist:innen würden zudem auch die nötige Erotik beisteuern. 😉

            Ein solches Bild, würden wir für immer in uns abspeichern.

          • Oder: Gas ist ja geruchlos. Dass wir Gas riechen, wenn wir Gas riechen, liegt daran, dass der Geruch beigemischt wird. So wird Gas sicherer, weil physisch wahrnehmbar. Man könnte auch den Gasgeruch verbreiten an verschiedenen Orten, ohne dass Gas da ist. Auch da wäre ein direkter Bezug da. Klar, nur in beschränktem Ausmaß, Panik muss berücksichtigt werden etc.

            Es ist schon möglich, sinnbildlich und wahrnehmbar das Abstrakte zu konkretisieren. Man muss sich nur um einiges mehr Gedanken machen. Es würde sich lohnen.

          • Jaja. Das stimmt. Und ehrlich gesagt, schaffe ich es mit wissenschaftlich distanziertem Blick, mir diese Daten und Fakten reinzuziehen. Ich schaffe es nicht, mich emotional reinzuhängen. Das würde mir den frühzeitigen Erstickungstod psychisch bescheren.

            Aktionen sind nicht für den distanzierten Blick gedacht. Sie wollen emotional berühren. Und darum müssen sie Emotionen ansprechen KÖNNEN, die wir aushalten.

            Gas ist übel. No doubt.

          • Darum plädiere ich für intelligente Erotisierung 😀

            Doch können wir. Aber es verlang einem viel ab. Erst Distanz bei Aufnahme. Dann reflexive Verarbeitung mit Bauchweh, dann wieder Fassen und optimistisch werden. Das tut sich kaum wer an. Und schon gar nicht, wenn man nach getaner Arbeit zu Boden sinkt. Da wird eher Abwehr kommen.

          • Erotisierung unserer Lebenswelt, eine absolut geniale Idee!
            Vielleicht ist das ein Weg nicht auf den Boden zu sinken und der kommenden Dinge harren…., Abwehr ist wahrscheinlich, Menschen mögen keine Veränderungen. Konservativ ist das Lebenselixier…

          • Nein. Auch Frauen lieben es, ins Schaumbad zu steigen, die Schaumpartys überhaupt. Nein, das würde schon alle Geschlechter ansprechen. Da sehe ich keine Probleme.

            Dass wir versagen mit dem Klima ist nur allzu wahr. Die Katastrophen kommen von allein, dass wir in der Katastrophe leben, merken viele erst, wenn sie persönlichen Schaden erleiden. Das Problem ist, dass sich manche am Weltuntergang ergötzen, gerade vor Weihnachten werden diesbezügliche Filme gelauncht, weil sie sich da am besten verkaufen. Auch im Weltuntergang, im Jüngsten Tag, liegt Erotik (ungeheurer Zerstörungswut). Darum muss man dem auch eine andere weniger faschistische (zerstörische und aggressiv-sadistische) entgegen setzen.

            Erotisiert wird das Böse, das Unheilbringende. Das ist, was zu Zerstörtung führt. Unweigerlich.

          • Geschlechter und “Weltuntergang”, beide haben was gemeinsam, Männer greifen in das Leben der Frauen ein, wir alle in unsere Zukunft, leider.
            Schöne gute Nacht noch!

      • Z. B. die Zufahr zu den Büros von Shell etc. blockieren, vor den ölmultis grosse Leinwände aufstellen und öffentlich Filme von der Umweltzerstörung zeigen. Von mir aus auch die Autos der Manager mit Paradeisersuppe überschütten und sich daran festkleben. Aber Jahrhundertkunstwerke in Ruhe lassen. Damit erzeugt man eigentlich nur Feinde der Bewegung in der Bevölkerung. Man braucht aber die breite Bevölkerung wenn man was erreichen will.

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