Donnerstag, Mai 2, 2024

Kurz will Schmid klagen

Die Rundumschläge von Sebastian Kurz werden immer wilder. Nun will er Thomas Schmid klagen, wie er am Donnerstag auf Facebook mitteilte.

Wien, 20. Oktober 2022 | Es geht Schlag auf Schlag seit Dienstag. Nachdem bekannt wurde, dass Thomas Schmid den Kronzeugenstatus erwerben möchte und in 15 Vernehmungen Sebastian Kurz in der Inseratenaffäre schwer belastete, rückt der Ex-Kanzler nun im Stundentakt aus, um sich zu revanchieren.

Kurz sieht Kartenhaus zusammenstürzen

Nachdem Kurz-Anwalt Werner Suppan am Mittwoch der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ein heimlich aufgenommenes Tonband übergeben haben soll, in dem Kurz mit Schmid zwei Wochen nach der ÖVP-Hausdurchsuchung telefonierte, meldet Kurz sich am Donnerstag auf Facebook. Schmid dürfte zu diesem Zeitpunkt bereits vermutet haben, dass Kurz das Gespräch möglicherweise aufzeichnen würde. In seiner Vernehmung gab Schmid an, dass er mit Wanzen des Bundeskanzlers bereits vor der Hausdurchsuchung rechnete.

Auf der Plattform erhob Kurz erneut schwere Vorwürfe gegen Schmid, nachdem er bereits am Mittwoch dort gegen ihn wütete. Das Tonband, das er übergeben hatte, würde den Ex-ÖBAG-Chef „entlarven“ und würde “auch tief in den Charakter eines Menschen blicken, der gegen andere falsche Vorwürfe erfindet, in der Hoffnung, selbst straffrei als Kronzeuge davonzukommen.“

Sobotka und Kurz wollen “rechtliche Schritte” einleiten

Eine Verteidigungsstrategie, die auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der ebenfalls von Schmid belastet wurde, und zwar in der Causa Alois-Mock-Institut, wählte. Sobotka explodierte am Mittwoch auf Facebook gegen Schmid. Ebenso wie Sobotka kündigte Kurz an, dass er sich „rechtlich gegen Thomas Schmid zur Wehr setzten“ werde. Für Kurz sei durch seine heimliche Aufnahme, das „Kartenhaus“ von Thomas Schmid zusammengestürzt. Warum Kurz allerdings das Tonband erst jetzt an die WKStA weiterleitete und nicht bereits vor einem Jahr, ist bis jetzt noch nicht beantwortet.

Derzeit befindet sich Kurz mit dem ehemaligen Nehammer-Berater Kai Diekmann am Tegernsee beim Unternehmertag.

Für Sobotka, Kurz und Schmid gilt die Unschuldsvermutung.

(bf)

Titelbild: ZackZack / Christopher Glanzl / Screenshot Facebook / Montage

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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64 Kommentare

  1. Ich verstehe überhaupt nicht ,welche Journalisten noch zu einem Hintergrund Gespräch mit Kurz kommen.
    Hats da einen Titel gegeben?
    1. Lesung aus meinen Telefonaten.
    Lest er das nächste Mal aus seinem Tagebuch vor…..?
    Der Thomas war schon beim Wandern und danach im Zelt immer soooo gemein zu mir.

    Unser Journalismus sollte sich genau überlegen, ob er hier nicht wieder einmal von Kurz missbraucht wird.

  2. Warum Kurz das Tonband erst jetzt an die WKStA weiterleitete ist klar, denn die Veröffentlichung von aufgenommenen Telefonaten ist verboten und nur im Falle eines Beweisnotstandes straffrei.

  3. Jo, bastel, anpatzer vom dienst, stell dich vor das gericht, dort werden dir hemd und hose ausgezogen, und die prozesskosten und den schmid anwalt wirst du berappen
    🤗

    • Wen will er klagen? Ich stelle mir das schwierig vor. Was in einer Einvernahme zu Protokoll gegeben wurde, kann nicht klagbar gegen die Person sein, die aussagte. Schließlich ging diese Person damit nicht an die Öffentlichkeit. Dass Kurz klagen will, heißt noch nicht, dass er es tun wird. Kurz schäumt jetzt, weil sich ein anderer an ihm abputzt, wie sich bisher immer abgeputzt hat an anderen.

      • Lieber plot_in, klagbar ist grundsätzlich alles, was als klagenswert vom Kläger angesehen wird. Die damit befasste Staatsanwaltschaft entscheidet dann, ob es einen Anfangsverdacht gibt und dann überhaupt zu einem ordentlichen Gerichtsverfahren kommt, oder die Causa eingestellt wird. Die Öffentlichkeit spielt dabei a priori keine Rolle.
        Es muss heller werden!

      • Sie sollten in die Kabaretszene einsteigen! Ein Talent, Fakten so aufzubereiten, dass man entweder sprachlos wird oder losbrüllt vor Lachen, ist am Markt selten und begehrt. Dazu ist Ihre Formulierungskunst ein Alleinstellungsmerkmal. Freue mich immer, wenn Sie gnadenlos die Dinge beim Namen nennen👏⚘👌

  4. Aussage von Kogler vor Jahren : “Wir die Grünen , sind Garant für saubere Politik” ? Aber Hallo Kogler , bist du dir im klaren das du die korrupten Machenschaften der Türkis-Schwarzen ÖVP mitträgst oder ist dir jetzt schon alles Wurscht ? Wach wieder einmal auf aus deinem Koma , ich weis ja nicht was du heimlich zu dir nimmst , auf jeden Fall setz es ab , es tut dir nicht gut !!

    • vieleicht mit der miss ellie und co in monaco und spielen: jr ewing im retro-dallas-clan für arme (pöhse) – weils grad auf netflix den denverclan wieder gäbe oda so ähnlich. superfunds und schmalspurheros auf cätsch the hätsch…

  5. Jetzt geht des los.

    ‘I zag eich olle au …’
    ‘I vaklog eich auf ois wos hobts …’

    Und so geht des Dilemma für die Bevölkerung in die Verlängerung – und die Regierung reibt si die Händ, weil auch sie sich in die Verlängerung rettet und sich vor Neuwahlen verkriecht.

  6. Kaufhaus in Krise
    Auch für Kurzfreund Benko wird es enger. Für die nächste von ihm geforderte Galeria/Kaufhof Subvention wird es diesmal notwendig werden, Eigenkapital einzubringen! Karten auf den Tisch! Die auch in Deutschland gern gepflegte Freunderlwirtschaft nützt nichts mehr, wenn sich der Wind dreht!

    Der Versuch, auch aus der Kronenzeitung ein Beinschabtool zu machen ist gescheitert. Noch haben die Dichand‘s das Sagen. Sonst wäre der heutige Artikel „Kaufhaus in Krise“ in der heutigen Krone nicht mehr erschienen!

  7. Da schlägt ja ein ” Unschuldiger” sehr wild um sich. Inkl. der Show vor ausgewählten Journalisten wo Kurz sich als Hörspiel Star dargestellt hat. Nachzulesen( hören) Mediathek Ö1

    • Nein danke, mein Bedarf ist gedeckt. Ich bin froh wenn der Mann endlich aus der Öffentlichkeit verschwindet, diese “One Man Show” ist derartig widerwärtig, pfui.

  8. So wie Kurz seine Verteidigungsschlacht anlegt, muss man damit rechnen, dass er wieder ein Bundesland aufhetzt und seine Fans die WKStA stürmen…

  9. hintergrundgespräche, halbwahrheiten, lügen.
    alles nix neues und eine bisher funktionierende masche des ex-ex-kanzlers.
    ob es auch diesesmal funktioniert?

    was ich ja auch lustig find und bisher eigentlich niemand angesprochen hat – kurz hat ja auch immer behauptet, dass er inhalte seines handy regelmässig löscht. und plötzlich hat er da doch noch was passendes. da frag ich mich, ob nicht doch noch auch was anderes irgendwo herumkugelt?
    als staatsanwalt tät ich da glatt auf die idee kommen danach zu suchen.

    https://www.hagerhard.at/blog/2020/02/bundeskanzler-sebastian-kurz-ist-ein-luegner/

    • Ja, das ist auch noch so ein Aspekt, der eigentlich näher beleuchtet gehört. Danke. Wenn er grad das nicht gelöscht hat und “zum richtigen Zeitpunkt” ausspielen kann, deutet die Aufnahme auf eine Erpressungsvorbereitungshandlung hin. Und somit könnte ein Erpressungsversuch ein weiterer Anklagepunkt werden. Ein Schuss ins eigene Knie.

      • Der Inhalt des Gespräches ist von sich ständig wiederholenden Suggestivfragen geprägt! Kurz selber suggeriert, mantrahaft, unzählige Male, eingebaut in gut vorbereitete Formulierungen, daß er nichts mit der Sache zu tun gehabt hätte.
        Nach den unzähligen mantrahaften Wiederholungen glaubt er selber mittlerweile fest an diese, meiner Meinung nach nicht überzeugend geglückte, Eigenversion.

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