Mittwoch, Dezember 4, 2024

Wien Energie zahlte eine Milliarde Euro an Stadt zurück

Die Wien Energie hat die Kreditlinie der Stadt Wien zu drei Vierteln zurückgezahlt. Die zwei Milliarden Euro, die der Wien Energie vom Bund gewährt wurden, mussten bisher noch nicht angerührt werden.

Wien, 31. Oktober 2022 | Das im Besitz der Stadt stehende Unternehmen habe “die aktuelle Marktberuhigung genutzt, um von den in Summe 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung gestellten Liquiditätsmitteln schon 1,05 Milliarden Euro wieder an die Stadt Wien zurückzuzahlen”, sagte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Montag.  Der Kreditvertrag soll nun geändert werden, sodass die Stadt gegenüber anderen Gläubigern nicht mehr nachrangig ist.

Die eher überraschend positive Marktentwicklung und die positive Fortbestehensprognose, die – von KPMG testiert – die finanzielle Stabilität und Zahlungsfähigkeit der Wien Energie bestätigt, ermöglichten jetzt eine Optimierung des Schutzschirms in Bezug auf die Kreditbedingungen zugunsten des Kreditgebers, also der Stadt Wien, hieß es in der Aussendung. In allen Darlehensverträgen sollen nun alle Finanzierungspartner der Wien Energie gleichrangig in Bezug auf die Kreditrückzahlung gestellt werden. Eine Nachrangigkeit der Eigentümerin Stadt Wien als Geldgeberin sei nicht mehr erforderlich und soll daher aus den Verträgen gestrichen werden. Das optimierte Vertragswerk werde dem Wiener Gemeinderat zur Beschlussfassung im November vorgelegt werden.

Geld von Bund bisher nicht gebraucht

Die Wien Energie musste – wie andere Versorger in Europa auch – für den Börsenhandel mit Strom und Gas infolge der Preissprünge hohe Sicherheitsleistungen hinterlegen und konnte diese ab dem Sommer nicht mehr aus eigener Kraft finanzieren. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte deshalb ab Juli per Notkompetenz insgesamt 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt. Der Liquiditätsengpass und die Notkredite des Bürgermeisters wurden Ende August publik, als auch diese 1,4 Milliarden Euro knapp wurden. In der Folge gewährte der Bund über die Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) weitere 2 Milliarden Euro, diese wurden wegen der dann wieder gesunkenen Preise bisher aber nicht gebraucht.

(bf/apa)

Titelbild: ZackZack / Christopher Glanzl

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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