Samstag, April 27, 2024

Vorwurf Bestechung und Amtsmissbrauch: Chorherr und Benko am Dienstag vor Gericht

Vorwurf Bestechung und Amtsmissbrauch:

Thema vor Gericht sind kommende Woche Spenden an einen Verein rund um den grünen Ex-Gemeinderat Christoph Chorherr. Die Anklage lautet Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch, sowie Anstiftung dazu und Bestechung. Mitangeklagt sind mehrere Unternehmer, darunter auch René Benko. 

Wien, 04. November 2022 | Am kommenden Dienstag beginnt am Wiener Landesgericht der Prozess gegen den früheren Wiener Gemeinderat und Grünen Stadtplanung-Sprecher Christoph Chorherr und neun weitere Angeklagte, darunter der Unternehmer und Investor René Benko, der Industrielle Michael Tojner und die Immobilienentwickler Erwin Soravia und Günter Kerbler. Bis zum 20. Dezember sind vorerst elf Verhandlungstage anberaumt.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wirft Chorherr Amtsmissbrauch und Bestechlichkeit, den prominenten Unternehmern Bestimmung zum Amtsmissbrauch und Bestechung in unterschiedlichen Beteiligungsformen vor. Die Angeklagten haben bisher die wider sie gerichteten Anschuldigungen bestritten, es gilt die Unschuldsvermutung.

Vorwurf: Vereinsspenden gegen Vorteile bei Immobilienprojekten

Zusammengefasst wird Chorherr angelastet, er habe für das Zustandekommen von verschiedenen Immobilienprojekten in Wien und das Herbeiführen entsprechender Gemeinderatsbeschlüsse Spenden an den Verein S2Arch gefordert, angenommen oder sich versprechen lassen. Chorherr war bis 2018 Obmann des gemeinnützigen Vereins, der in Südafrika zwei Schulen, Behinderten-Einrichtungen sowie mehrere Kindergärten errichtet hat. Benko, Tojner & Co sollen nur deshalb gespendet haben, weil sie sich im Gegenzug vom Amtsträger Chorherr Vorteile bei Widmungsverfahren für Immobilienprojekte versprachen.

Laut WKStA soll Chorherr “Projekte von Einzahlern günstig behandelt” haben. Außerdem soll er über Bauprojekte im Gemeinderat mitabgestimmt haben, obwohl er sich “jeglicher Tätigkeit zu enthalten gehabt hätte”, wie in der Anklage festgehalten wird. Sämtliche Spender sollen laut WKStA gewusst haben, dass der Verein S2Arch im Einflussbereich von Chorherr stand. Chorherr wiederum soll seine finanzielle Beziehung zu den Spendern verschleiert haben.

1,6 Millionen Euro Spenden

Von der Anklage umfasst sind Spenden in Höhe von insgesamt 1,6 Mio. Euro. Jeweils 100.000 Euro sollen Firmen um Benko und Kerbler bezahlt haben, Tojner werden 56.100 Euro, Soravia 15.000 Euro zugerechnet. Die WKStA hat zudem gegen insgesamt 21 Verbände die Verhängung einer Geldbuße nach dem Verbandsverantwortlichkeitsgesetz beantragt, darunter eine Projektgesellschaft der Erste Group, die 2018 gekauft wurde und der ein Gebäude in Wien-Donaustadt gehört.

(red/apa)

Titelbild: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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13 Kommentare

  1. … und Benko am Dienstag vor Gericht?
    Es geht ihm beinahe wie dem Schmid. Gerichtetermine lähmen, “Leistung tragen” wird behindert?

  2. Hier wird man wenigstens nicht wegen nichts gesperrt, wie beim Standard !

    Beispiel 1: “LOL – sehr gut 1a” – gelöscht und gesperrt.
    Beispiel 2: Weil er auf Verschonung hoffen darf, wenn er sich nicht als vergesslich erweist. Auch gelöscht und gesperrt !
    Beispiel 3: Warum kann man keine grünen oder roten Stricherl mehr vergeben ? Auch wieder gesperrt und gelöscht !
    Beispiel 4: Gegen Mietnomaden gibt es noch kein Kraut. Und immer noch gelöscht und gesperrt !

    Den Standard kannst auch vergessen !

  3. Der Herr Papa würde sich im Grabe umdrehen, ob der Malversationen seines mit dem goldenen Löffel aufgezogenen feinen Sohnes…
    Es muss auch hier heller werden!

    • Lieber Beobachter, Frau Karmasin sen. erfreut sich hoffentlich bester Gesundheit, den eingeschlagenen Weg ihrer Tochter mitverfolgen zu müssen, verlangt sicher Kräfte. Chorherr und die türkise Praetorianerin dürften irgendwo falsch abgebogen sein – Motivforschung durch die Grande Dame wäre hier angebracht….auch in deren eigenen Interesse.

      • Liebe Summa summarum, ich könnte mir bei solchen im monetärem Luxus aufgewachsenen Kindern tiefenpsychologische Gründe vorstellen, im Alter endlich einmal (wenn auch verbotener Weise…) deviante Verhaltensweisen zu zeigen. Ich habe das in meiner Kinderzeit bei gutsituierten Nachbarskindern bemerkt. Selbige wurden mit materiellen Gütern überhäuft, diese Zuwendungen waren aber immer an streng konservative Verhaltensforderungen gekoppelt. Diese Kinder waren aber nur kurzfristig erfreut und zufriedenzustellen, was eine noch schnellere und vermehrte “Nachfrage” und Wünsche an weiteren Spielzeugen nach sich zog. Ich hingegen wuchs in materieller Armut auf und musste mir meine Spielzeuge selber anfertigen. War kein Problem für mich und wenn ich mir z.B. ein Gewehr aus einem Stück Holz geschnitzt hatte und selbiges mit Reißnägeln verzierte, fühlte ich mich wie Winnetou und war beglückt. Als die beschriebenen Nachbarskinder mein Gewehr sahen, wollten sie auch so eines haben. Sie bekamen es ganz schnell von ihren Eltern gekauft und schon nach wenigen Tagen verloren sie wieder das Interesse daran.
        Mag vielleicht ein Erklärungsgrund sein. Nicht unterschätzen würde ich aber auch die Macht der Verführung…
        Es muss immer heller werden!

        • ähnlich der quantenphysik? na da bin ich schon sehr gspannt, was passieren wird, wenn da die katz nicht aus dem sack – sondern aus schrödingers kastl raushüpft hehe wenn das besagte kastl auch noch in hilberts hotel stehen mag – na servas! da könn ma uns auf was gfasst machen. juhuuu mia san ja nobelpreis…. gott kennt angeblich gnade – ob die jedoch auch unendlich sein mag?

    • Eigenartig ist nur, dass es fast ausnahmslos Träger des Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich sind. Sollten wir alle so sein?

    • da seh ich schon noch viel tunnel am ende dieses lichts… diese goldene löffel aufgezogenen kenn ich zu hauf. hier in KLOburg ist nämlich ein nest. auch eines der: das machen doch alle…. bei der ganzen gschicht über bestechungen – pardon – vereinsspenden – gesetzesbeeinflussungen – freunderlwirtschaft – vetternwirschaft (eigentlich neffenwirtschaft. drum heissts wahrscheinlich verNICHTEN und nicht und ned verNEFFEN und neff… ). da kann ich mir sogar noch vorstellen, dass da einige verlustprojekte in deren portfolios auch noch steuerlich und gewinnbringend verwurschtet wurden/werden. bauherrenmodelle, verlustbeteiligungen blablabla und da bin ich noch nicht bei den wunderbaren bewertungsschlüsseln, die da dem herrn schelling eingfallen sind – wegen der immofonds warrats a no quesn…. lieber beobachter – dieses: I love you son – I love you too, Dad! das gibts nur in protestantischen us-serien hehe das kann nix werden, wenn WASP-verhalten von katholisch-konservativ-indoktrinieren versucht wird nachzumachen und da auf schmalspur-dallas-jr-ewing… die miss ellie hats doch schon gsagt: LÖWINGERBÜHNE sic! drum wurde sie auch nicht förster(liesl) – sondern kam in der geschützten werkstätte der superfund-baha-blüml-partie unter…. mia ois nimma wurscht und dann hats keiner gwusst oder xehn…

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