Samstag, April 20, 2024

ZackZack am Mittwochmorgen – 16. November 2022

16. November 2022

In Polen herrscht seit einem Raketeneinschlag in einem Dorf nahe der ukrainischen Grenze am Dienstagnachmittag Alarmstimmung. Außerdem: Tote nach Protesten im Iran, Trump tritt wieder an und viel Kritik nach Attacke auf Klimt-Bild.

Wien, 16. November 2022 | Was am Mittwoch wichtig ist:

Zwei Tote nach Raketeneinschlag in Polen

Warschau | Die Explosion in einem polnischen Dorf im Grenzgebiet zur Ukraine ist nach Angaben der Regierung in Warschau von einer Rakete aus russischer Produktion ausgelöst worden. Konkrete Beweise, wer die Rakete abgefeuert hat, gebe es aber noch keine. Der Einschlag in dem Dorf Przewodów habe sich am Dienstag um 15.40 Uhr ereignet, dabei seien zwei Menschen getötet worden, teilte das Außenministerium am Mittwoch mit. US-Präsident Joe Biden soll von einer ukrainischen Flugabwehrrakete gesprochen haben.

Das Land versetzte einen Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft, dies gelte auch für andere uniformierte Dienste, erklärte ein Regierungssprecher am Dienstagabend in Warschau. Es gehe dabei um bestimmte militärische Kampfeinheiten sowie die Kampfbereitschaft von Einheiten der uniformierten Dienste.

Massive Angriffe auf ukrainische Städte

Kiew | Russland hat nach Angaben aus Kiew am Dienstag massive Raketenangriffe auf verschiedene ukrainische Städte geflogen und dabei große Teile der Energie-Infrastruktur beschädigt. Betroffen waren unter anderem Kiew, Lwiw und Charkiw. Den ukrainischen Angaben zufolge fiel in mehr als sieben Millionen Haushalten im Land der Strom aus. Am Nachmittag ertönten laut einer Luftabwehr-App in der gesamten Ukraine Sirenen, kurz darauf waren Explosionen in Kiew, Lwiw und Charkiw zu hören.

G20 verurteilen Angriffskrieg auf Ukraine

Nusa Dua | Die G20-Gruppe führender Industrie- und Schwellenländer hat bei ihrem Gipfel auf Bali trotz großer Meinungsunterschiede zum Ukraine-Krieg eine gemeinsame Abschlusserklärung angenommen. Das bestätigten mehrere Teilnehmer auf der indonesischen Ferieninsel am Mittwoch der dpa. In der Erklärung verurteilte die große Mehrheit der Staats- und Regierungschefs der G20 den seit mehr als acht Monaten dauernden russischen Angriffskrieg aufs Schärfste.

Auch Russlands abweichende Haltung wurde zu Protokoll genommen. Moskau war beim Gipfel nur mit der zweiten Reihe vertreten. Präsident Wladimir Putin verzichtete von vornherein auf den Flug nach Bali, sondern ließ sich von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Lawrow verließ den Gipfel aber schon am Dienstag vorzeitig – viele Stunden, bevor die Erklärung verabschiedet wurde. Vor dem Gipfel war unsicher gewesen, ob ein gemeinsames Abschlusspapier geben würde. Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine ist die G20-Runde gespalten.

Tote nach Protesten im Iran

Teheran | Bei landesweiten Protesten im Iran sind Berichten zufolge mehrere Menschen getötet worden. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldete am Dienstag, dass ein Offizier der Revolutionsgarden im Nordwesten getötet worden sei. In der Provinz Kurdistan gab es Berichten von Aktivisten zufolge Tote aufseiten von Protestteilnehmern und Sicherheitskräften. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Fix: Trump will wieder antreten

Washington | Der frühere US-Präsident Donald Trump will bei der Präsidentenwahl 2024 erneut für die Republikaner antreten. Das kündigte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) bei einem Auftritt in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Staat Florida an. “Amerikas Comeback beginnt genau jetzt”, sagte der 76-Jährige vor geladenen Gästen in einem Saal. Trump hatte die Wahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Seine Wahlniederlage hat Trump bis heute nicht eingeräumt.

Kritik nach Schütt-Aktion

Die Aufregung ist groß, seit Aktivisten ein Klimt-Bild am Dienstag im Wiener Leopold Museum mit Farbe beschüttet haben. Kritik kommt etwa von Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler:”Aktionismus gegen Kunst und Wissenschaft ist der falsche Weg.” Die Aktivisten würden sich mit den “Wurf- und Klebeattacken” letztlich selbst schaden. Die Kulturstadträtin möchte mit dem Bund und mit Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) Kontakt aufnehmen, “um darüber zu sprechen, wie man zukünftig mit solchen Vorkommnissen umgehen und sie idealerweise verhindern kann”.

(red/apa)

Titelbild: JANEK SKARZYNSKI / AFP / picturedesk.com

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

22 Kommentare

  1. Klimaaktivistmus schön und gut, aber bitte nicht auf den Schutzhüllen der Aktieneinlagen, äh Kunstwerke!
    Es scheint die Hans Rauschers dieser Welt sind sich zumindest über Eins einig und zwar, dass Aktivismus nur dann ok und sinnvoll ist wenn er auch Gesellschaftlich verträglich ist und auch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hat offenbar die Situation ganz klar im Blick – “Wie kann ich den unangenehmen Aktivismus verhindern” und nicht etwa “Wie kann ich Klimaaktivismus eine Bühne geben, die so laut ist, dass es sogar bis in die hintersten Winkel der Ischgler Après-Ski Hütten schallt”.

    • “Aktivisten schaden sich vorallem selbst” – auch eigentlich eine Wahnsinns Aussage.
      Warum bringt unsere Gesellschaft eigentlich immer nur lauter Einfaltspinsel an die Spitze?!

  2. Auch in Deutschland sind in den letzten beiden Jahren Menschen bei Demonstrationen ums Leben gekommen. Hat aber keine S.. interessiert.

  3. Die Russen haben sicher nicht mit diesem Wiederstand der Ukrainer gerechnet. Der Appetit auf weitere Länder haben sie V. Putin damit richtig verdorben. Die NATO ihrerseits würde die russische Armee in einer Auseinandersetzung schneller platt machen als die USA und ihre Verbündeten die irakische Armee 1991.

    • Dabei gibt es in Russland ein sehr bekanntes Sprichwort bezüglich dieses bombengestützten Marktimperialismus, dass da übersetzt in etwa so lautet: “Der Krieg ist ein Rubelfresser.”

    • Mit dem klitzekleinen aber völlig unbedeutenden Unterschied, dass Russland eine Nuklearmacht ist. Wer allerdings im kalten Krieg nicht aufgewachsen ist, kann sich an diese Zeit der permanenten nuklearen Bedrohung nicht erinnern.

      • Ich bin im kalten Krieg aufgewachsen und bin der westlichen Art dankbar mit dem Umgang manch Wahnsinniger von Osten kommend.

  4. Wenn Trump den Krieg gegen Russland beendet, dann soll er mir recht sein. Übel, aber das kleinere.
    Aktuell sieht es aber eher so aus, als würden manche Politiker jede Gelegenheit ausloten, um endlich die Nato (offiziell) in den Krieg hineinziehen zu können. Das müssen sie aber bald tun, solange es bei uns noch Leute gibt, die den Krieg bejubeln.

  5. Und wer hat die Nordsee Ölleitung Northstream 1+2 tausend Kilometer nördlicher im Meer gesprengt? Da hört man nichts mehr davon!

    • Naja, die moralisch Überlegenen werden wohl nicht zugeben, dass sie es selbst waren. Die Argumente, warum Russland das getan haben soll, haben sich ja in Lächerlichkeit aufgelöst.

    • Die Wahrheit passt wahrscheinlich nicht in das mühsam aufgebaute Narrativ. Allerdings kann man damit ziemlich sicher sein, dass es nicht die Russen waren, denn sonst müssten wir wieder medial unterstützt empört sein.

  6. G 20 verurteilten Angriffskrieg auf die Ukraine. Gut.
    Haben dieselben Damen und Herren den Angriffskrieg auf Armenien verurteilt ? Nein.
    Haben Sie den Angriffskrieg der Emirate und Saudi-Arabiens auf den Yemen verurteil ? Nein.
    Waren die anderen Kriege auf dem G 20 Gipfel überhaupt erwähnt worden ? Nein.
    Wie glaubhaft sind die denn ?
    Und wie glaubwürdig sind Medien incl. ZZ, die darüber auch nie berichten ?

    • Kann es sein, dass sie die G20 jetzt mit der UNO verwechseln und ZZ mit einem Medienimperium das Auslandskorrespondenten beschäftigt? Zur Erklärung: Die G20 dient vor allem als Forum zum Austausch über Probleme des internationalen Wirtschafts- und Finanzsystems, für das Armenien und der Yemen wohl eher keine Bedeutung haben. Und ZZ ist ein kleines Medium das ständig unter schwierigsten Bedingungen ums Überleben kämpft und eigentlich, dank dem Herausgeber P. Pilz, der langjährige Erfahrung in der österreichischen Innenpolitik hat, auch auf dieses Thema spezialisiert ist. Also naturgemäß nicht ständig über alle Krisenherde dieser Welt berichten kann weil das schlicht und einfach den Rahmen sprengen würde. Alles klar?

      • Nein, das ist nicht klar. Verwechseln tu ich das auch nicht und die Erklärung zu G 20 ist gut gemeint, war aber nicht nötig. Ich halte fest: ein Krieg wird dort behandelt und verurteilt, alle anderen Kriege nicht. Armenien hat weniger Bedeutung für das Kapital, deshalb werden die Angriffskriege gegen Armenien verschwiegen. Der Angreifer Aserbaidschan hat Bedeutung für die EU, weil durch persönlichen Einsatz von U. vdL dieses grausame Regime jetzt Öl und Gas in die EU liefert. Da spielen dann die “Werte” keine Rolle mehr, auch vergewaltigte Frauen sind dann egal. Beim Yemen ist Saudi Arabien der Kriegstreiber, also schont man diese Kriegsherren, wiederum, weil man etwas von ihnen will.
        ZZ weiss ganz genau was in Armenien und Aserbaidschan gespielt wird und was die aserb.-österr. Handelskammer damit zu tun hat. Auch andere kleine Medien wie z.B. infosperber berichten über diese Kriegsverbrechen. Über Russland und Ukraine weiss man auch über jede Bombe angeblich Bescheid und berichtet. Und solange man über Fussball und Tiergeschichten berichten kann, hat man Kapazitäten frei. Weil grossteils eh nur apa und dp abgeschrieben wird. Und dann halt noch jeder Satz vom Schmid tausendfach kommentiert wird. Alles klar ?

    • Gewisse Gräueltaten werden medial ausgespart, weiß der Kuckuck warum. Den Völkermord der Hutus in Ruanda bekam ich nur mit, weil es mir ein Fremdenlegionär persönlich berichtete und sich fürchterlich aufregte, warum das in Europa nur ein Randthema sei.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!