Samstag, April 27, 2024

Fast zwei Millionen ungeimpfte Italiener müssen Strafe zahlen

Auf italienische Impfverweigerer im Alter von über 50 Jahren und auf das Personal gewisser Berufsgruppen kommt am Donnerstag eine Strafe zu. 

Wien, 1. Dezember 2022 | 1,9 Millionen Italiener die ihre Impfverpflichtung nicht nachgekommen sind, müssen ab heute mit Konsequenzen rechnen. Dabei handelt es sich um eine milde Geldstrafe in Höhe von 100 Euro. Betroffen sind nicht geimpfte Bürger im Alter von über 50 Jahren, sowie das Personal einiger Berufsgruppen, für die in den vergangenen Monaten die Impfpflicht gegen das Coronavirus galt, darunter Sanitäter, Lehrer und Sicherheitskräfte.

Sechsmonatige Frist abgelaufen

Am Mittwoch lief die sechsmonatige Frist ab, die Nichtgeimpfte hatten, um zu rechtfertigen, warum sie nicht der Impfpflicht nachgegangen seien. Viele erklärten, sie seien im Zeitraum zwischen Jänner und dem 15. Juni, dem Tag, an dem die Impfpflicht für 50-Jährige auslief, am Coronavirus erkrankt. Wer nicht erklären kann, warum er nicht drei Mal geimpft ist, muss jetzt eine Strafe von 100 Euro zahlen. Die Regionen mit den meisten Nicht-Geimpften im Vergleich zur gesamten Bevölkerungszahl sind Kärntens Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien, die Apenninregion Abruzzen, sowie Kalabrien in Süditalien, berichteten italienische Medien.

Lockerungen trotz steigender Infektionen versprochen

Die italienische Regierung um die Rechtspolitikerin Giorgia Meloni hatte im Oktober die Impfpflicht für Sanitäter abgeschafft. Gerüchte, laut denen sie die 100-Euro-Strafe aufheben wolle, wurden bisher nicht bestätigt. Meloni hat im Umgang mit der Corona-Pandemie neue Akzente gegenüber der Vorgängerregierung um Mario Draghi gesetzt und versprochen, dass es zu keinen weiteren Restriktionen kommen wird, obwohl die Zahl der Corona-Infektionen wieder steigt.

Demonstration vor Verfassungsgericht

Das Verfassungsgericht in Rom entscheidet am heutigen Donnerstag über die Rechtmäßigkeit der von der Vorgängerregierung eingeführten Impfpflicht und die Suspendierung von Arbeit und Gehältern für Verweigerer. Am Mittwochabend demonstrierten Impfgegner im Namen der “Freiheit zur Selbstbestimmung” vor dem Verfassungsgericht. Etwa 50 Menschen, die aus ganz Italien angereist sind, beteiligten sich mit Plakaten und italienischen Fahnen an der Protestaktion.

(nw/apa)

Titelbild: FILIPPO MONTEFORTE / AFP / picturedesk.com

Nura Wagner
Nura Wagner
Greift der Redaktion unter die Arme so gut sie kann, sei es mit ihren E-Mail-Beantwortungsskills oder mit ihren Russisch-Kenntnissen.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

19 Kommentare

  1. Es gibt auch positive Entwicklungen zum Thema, wenn auch in Deutschland: Dort endet mit 31. 12. 2022 die einrichtungsbezogene Impfpflicht.
    Nun diskutiert man in Deutschland schon in jeder dritten Fernsehtalkshow, wie man denn am besten die damit verlorenen Pfleger:innen wieder zurück in den Beruf holen könnte.

  2. Aha. Man musste sich rechtfertigen, weil man sich keinem verfassungswidrigen Gesetz gebeugt hat, welchem zufolge man sich einen nicht ausreichend getesteten Impfstoff hätte injizieren lassen sollen.
    Und wer sich nicht gerechtfertigt hat, der soll nun blechen. Frau Meloni: Drehns das ab, aber schnell !

  3. Kann mir jemand einen Link geben, wo nach mittlerweile 3 Jahren Studien angeführt sind, die die Wirksamkeit der ” Impfung” nach “nicht geimpft” – “1x geimpft” – “2xgeimpft”, … und Virus-Typ, bezüglich eigener schwerer Krankheitsverläufe, und bezüglich Reduktion der Ansteckung von anderen angeführt sind.
    Jedenfalls ist bekannt, dass auch Geimpfte ansteckend sind, und die Impfung keine Impfung im bisherigen Sinn ist, sondern als Medikament angesehen wird, das den Krankheitsverlauf mildert. Auch gilt man als “gesundet” wenn die Virenlast, die man in sich trägt, ein bestimmtes Maß unterschreitet.

  4. Nach dem Urteil des VfGH, das der Lockdown für Ungeimpfte rechtens ist, habe ich den Glauben an den Rechtsstaat verloren.

    Werden sehen was sonst noch alles möglich ist, europaweit.

    Denke daran, dass der Strompreis ohne Wiederspruch, einfach verdoppelt werden kann.

    Das mit der Strompreisbremse der Bürger zum Sparen angeregt wird, mag ja gut sein, das man die Gewinne der Energieversorger wird aber mit Steuergeld sichert ist pervers, weil wo kommt das Steuergeld her.

    Für ein geglücktes Leben

  5. Unglaublicher Faschismus: Sich vor dem Staat rechtfertigen zu müssen, warum man nicht geimpft sei. Da hilft nur wieder massiv auf die Strasse und diesen faschistoiden Schwachsinn mit dem Druck der Strasse beenden. Nie wieder Faschismus ! Nie wieder Impf-Faschismus !

    • ..u.a.Während sie auf einem von der Polizei gepanzerten Platz demonstrieren, findet die Maxi-Anhörung im Palazzo della Consulta statt, mit etwa vierzig Anwälten, die entschlossen sind, das Dekret 44 von 2021, das die Beschränkung einführte, auseinanderzureißen

      • Wird ja spannend ob das Verfassungsgericht in IT gleich unterlaufen ist wie hier in Österreich. Was aber leider bereits Europäischer-Standard wäre….

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Benkos Luxusvilla in Italien

Denn: ZackZack bist auch DU!