Wie in jedem Quartal fragt die SPÖ die einzelnen Ministerien, wie hoch die PR-, Agentur- und Inseratekosten waren. Gewesslers Klimaministerium gab in drei Monaten am meisten aus – deutlich.
Wien, 05. Dezember 2022 | Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Informationskampagnen sind für Ministerien fast unverzichtbar. Reihenweise fallen daher auch bei den türkis-grünen Ressorts Kosten in Millionenhöhe an. Wie eine parlamentarische Anfrage des SPÖ-Abgeordneten Philip Kucher nun zeigt, sind die Ausgaben im Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne) allerdings besonders hoch.
5,2 Millionen für Inserate, PR und Agenturen
In ihrer Beantwortung listet Gewessler für das dritte Quartal, vom 1. Juli bis 30. September 2022, 5,2 Millionen Euro für Inserate und Agenturleistungen auf. Drei Themen standen für das Klimaministerium, zumindest nach der Höhe der Inserate gerechnet, besonders im Fokus: „Raus aus Öl und Gas“, das „Klima-Ticket“ und „Sicherheit am Schulweg“.
So wurden etwa für die „Raus aus Öl und Gas“-Kampagne laut Anfragebeantwortung im dreimonatigen Zeitraum Informationskampagnen in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro geschalten. Für „Sicherheit am Schulweg“ rund 325.000 Euro.
Auch die Agenturkosten schießen ins Auge. In Form eines Rahmenvertrages rief man Kreativ-Leistungen für die Informationskampagne zum “Reparaturbonus” in Höhe von 421.308,85 Euro von der Agentur Jung von Matt ab. Weitere 48.437,11 Euro wurden an die Agentur für die Informationskampagne „Raus aus Öl und Gas“ überwiesen.
Von der Agentur Lockl & Keck rief man aus dem Rahmenvertrag 51.000 Euro für PR-Agenturleistung ab. Weitere 182.000 Euro bezahlte man dem Konsortium „RAINBOWS Informationsmanagement GmbH und Lockl & Keck GmbH sowie weiteren Subauftragnehmern“ für ein „Bewusstseinsbildungsprogramm und Veranstaltungsmanagement für die Klimaschutzinitiative klimaaktiv/klimaaktiv mobil“.
Geschäftsführender Gesellschafter von Lockl & Keck ist der ehemalige Alexander Van der Bellen-Wahlkampfleiter und ORF-Stiftungsratsvorsitzender Lothar Lockl. Bereits im März gab es Kritik an den Aufträgen des Klimaministeriums an Lockl.
Fast drei Millionen Unterschied
Deutlich werden die – vergleichsweise hohen – Ausgaben des Klimaministeriums bei einem Blick auf die anderen Ressorts. Gewesslers Ministerium gab im dreimonatigen Zeitraum fast drei Millionen Euro mehr für Inserate und Agenturleistungen als das zweitplatzierte aus. Das Verteidigungsministerium kommt auf 2,5 Millionen Euro für Inserate und Co.
Das Bundeskanzleramt folgt auf Platz drei mit 2,4 Millionen Euro. Allerdings machen 2,345 Millionen Euro davon die Impfkampagne aus. Bei sonstigen Inseraten gab man sich ansonsten mit 51.000 Euro somit sparsamer.
(bf)
Titelbild: ZackZack / Christopher Glanzl