Donnerstag, März 28, 2024

Umfrage: FPÖ an der Spitze

Die FPÖ gewinnt in den Umfragen weiter dazu. Bei den gewünschten Spitzenkandidaten gibt es allerdings einige Überraschungen.

 

Wien, 09. Dezember 2022 | Die FPÖ baut laut einer neuen „Market“-Umfrage für die Tageszeitung „Der Standard“ ihren Vorsprung weiter aus. 29 Prozent würden derzeit die Freiheitlichen wählen. Die SPÖ folgt auf dem zweiten Platz mit 27 Prozent. Beide Parteien liegen dabei deutlich über ihren Wahlergebnissen aus dem Jahr 2019. Bei der Nationalratswahl erreichte die FPÖ 16 Prozent, die SPÖ kam auf 21 Prozent. Die ÖVP stagniert weiter um die 20-Prozent-Marke herum. Die Kanzlerpartei kommt nämlich auf 21 Prozent bei der Befragung. Der kleine Koalitionspartner, die Grünen, erreichen immerhin zehn Prozent.

Die aktuelle Regierung kommt somit gerade einmal auf 31 Prozent. Die NEOS platzieren sich mit elf Prozent, noch vor den Grünen, auf dem vierten Platz.

Brisante Parteichef-Frage

Brisanter als die Sonntagsfrage ist jedoch eine zweite Erhebung, die Market durchführte: Welchen Personen die jeweilige Parteiführung am ehesten zugetraut werde. Denn für einige Parteichefs sieht es in dieser Umfrage gar nicht rosig aus.

Bei der ÖVP wird Karl Nehammer noch am ehesten der Parteivorsitz zugetraut, allerdings auch aus Mangel an Alternativen. 20 Prozent der Befragten halten ihn für den geeignetsten Kandidaten.

Martin Kocher kommt als Zweiter auf acht Prozent, Karoline Edtstadler, Magnus Brunner und Sebastian Kurz folgen mit fünf Prozent. Allerdings wollen 31 Prozent keinen der Genannten an der ÖVP-Spitze sehen.

Doskozil vor Rendi-Wagner, Hofer vor Kickl

Als SPÖ-Spitzenkandidaten wollen 31 Prozent den Burgenland-Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil sehen. Die aktuelle Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner erhält nur 14 Prozent Zustimmung. Eine Christian Kern-Rückkehr wird von zehn Prozent gewünscht. Noch vor dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig mit sieben Prozent.

Bei der FPÖ kommt es ebenfalls zu einem nicht erfreulichen Ergebnis für den aktuellen Parteichef. Denn an der Freiheitlichen Spitze wünschen sich nur elf Prozent Herbert Kickl. Auf dem ersten Platz liegt nämlich der alte FPÖ-Chef Norbert Hofer mit 18 Prozent. Platz Drei geht an den oberösterreichischen FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner mit sechs Prozent.

Kogler und Meinl-Reisinger Favoriten

Werner Kogler liegt bei den Grünen an erster Stelle mit 20 Prozent. Dicht auf den Fersen ist ihm allerdings die Justizministerin Alma Zadic mit 16 Prozent. Leonore Gewessler folgt auf Platz Drei mit sieben Prozent.

Fest im Sattel, im Vergleich zu den anderen Parteichefs, sitzt hingegen Beate Meinl-Reisinger bei den NEOS. 30 Prozent halten sie für die geeignetste pinke Spitzenkandidatin. Einzig Matthias Strolz kommt mit 16 Prozent über die Wahrnehmungsschwelle.

Befragt wurden 804 Personen repräsentativ für die wahlberechtigte österreichische Bevölkerung.

(bf)

Titelbild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

29 Kommentare

  1. Wird bald losgehen mit hysterischen unqualifizierten einseitigen Bashing und anpatzen der FPÖ durch die Linken Mainstream Gesinnungs Medien.

  2. Entweder schwenkt die SPÖ auf den Kurs der dänischen Volkspartei um oder sie geht den Bach runter. Der massive Korruptionsverdacht gegen Türkisblau geht den meisten Wählern, speziell am Land, am A.sch vorbei und die wesentliche Mehrheit unserer Medien, die der ÖVP zuzurechnen sind oder ihr sonst nahestehen, hält zusätzlich fest den Deckel drauf. Der Standard, der Falter und Zack-Zack können das, wegen der geringen Auflage- bzw. Reichweite, überhaupt nicht ausgleichen. Es ist zwar traurig, aber Wahlen gewinnt man in Österreich nur mit einer restriktiven Fremden- und Migrationspolitik. Und diese Verwirklichung wird Rendi Wagner leider nicht zugetraut.

    • Wenn Rot nur gewählt wird weil sie rechts einschränken ist das nicht mehr rot. Müssen alle Parteien einen Rechtsruck machen um gewählt zu werden?? Dann haben wir ein sehr grosses Problem in Österreich.

      • Die Mehrheit der Bevölkerung hat ein Problem mit der ungezügelten Migration und der selbstzerstörerischen Sanktionspolitik und tendiert daher nach rechts. Die kleine Gruppe der radikalen Linken glaubt, dass das Volk aus lauter Idioten besteht, ausser sie selbst natürlich. Ich denke, dass die Mehrheit der Bevölkerung immer recht hat und kritisiere diejenigen , die gegen die Mehrheit Bevölkerung regieren. Zumindest ist das mein demokratisches Verständnis, aber davon geht man in Brüssel gerade ab und auch hier im Forum findet man Teilnehmer, die sich zu Besserem berufen fühlen.

        • Die Mehrheit hat immer recht?
          Das meinst Du ernst?
          Ok…….keine weiteren Fragen mehr.
          Ich erinnere an einen A.H……der hatte auch die Mehrheit und hat sie zum Massenmord benützt.

          • Dieser Mann hatte die Mehrheit, weil er recht effektiv alle gegenteiligen Meinungen unterdrückt hat. So wie das eben auch von Brüssel ausgehend mit den kritischen Meinungen gegenüber der aktuellen Sanktionspolitik der Fall ist. Selbst Orban bekommt sein Geld nur, wenn er auf Linie einschwenkt, Rechtsstaat hin oder her.

          • Das hat etwas mit Haltung und nicht mit Linie zu tun.

            Appeasment Politik ist kein Lösung gegenüber diktatorischen Machthabern, auch das hat die Geschichte gelehrt.

  3. Und Hr. Tschischtinnen, was soll jetzt das populistische scheinheilige poltern, was haben Sie dagegen getan als verantwortlicher Innenminister außer die Bevölkerung mit Kurz Behauptungen angelogen das die Balkan Route dicht wäre.

  4. Demokratie und Freiheit ade – Entweder kann die ideologische Grün-Linke in Europa einen Rechtsruck mit zunehmender Überwachung und zunehmender Autokratie gegen den zunehmenden Protest der Bevölkerung verhindern – oder der Rechtsruck findet als Protest der Bevölkerung statt und bringt zunehmende Autokratie, abnehmende Demokratie, zunehmende Überwachung und zunehmende Einschränkung der Freiheitsrechte mit sich. Wie sich der Wähler auch entscheidet, jeder Weg führt in die Scheisse.

  5. Die Schwarmdummheit vom Krone PANDI und KonsortInnen geht schon schnappatmend wegen guter Kickl Arbeit und guten Umfragen los! Und der FPÖ wird Rüppelhaftigkeit und Populismus von solchen ……. vorgeworfen.

      • Doch, ich habe das auch schon mehrfach so beobachten könnten.
        Nur immer wieder mal ein plötzlich positives Infomartionschen… – beispielsweise wir nur jüngst über die Frau Eggstadler…

  6. Vielleicht sollte aich die SPÖ auf ihre ureigenen Werte besinnen und eventuell wäre es an der Zeit das Thema Asyl zu entschärfen. Am Ende hat dann diese Republik, wenn die Wählerschaft nicht mehr weiter weiß, einen Totalschaden in Form von fpÖVP. Das wäre das aller schlimmste Desaster.

    • Die Umfrage ist durchaus glaubwürdig, auch wenn bei Wahlen andere Ergebnisse rauskommen, weil wählen und sagen, dass man wählt, doch zwei paar Schuhe sind. Dennoch ist das realistisch, weil die ÖVP durchschaubar auf FPÖ schwenkt, um die letzten Felle zu retten. Nimmt man die ÖVP ernst? Nein. Die ÖVP hat jetzt die Punze Korruption drauf. Und man sieht alle Aktionen in diesem Licht. Sie könnten genau das Gegenteil sagen und machen, es würde ihr nicht weniger oder mehr Wähler:innengunst bringen. Egal, was sie tun, man denkt, dass nur ums Überdecken der Korruption geht.

      Die Grünen haben sich selbst durch die Koalition und dem Festklammern daran beschädigt. Wenn Zadic sagt, dass das keine grüne Position war, dann heißt das, dass man schon gar nicht mehr weiß, was die grüne Position ist. Nehammer mitzutragen = mitgehangen.

      Die SPÖ hat sich in den letzten Wochen selbst aus dem Rennen genommen. Ich habe keine Ahnung, warum. Da PRW nun inhaltlich auf Dosko-Linie umschwenkte, hat sie sich unglaubwürdig gemacht. Wie soll sie Rechtspopulismus vertreten? DAS traut ihr nun wirklich keiner zu. Durch diesen Schwenk von einer menschenfreundlichen Politik zu rechtspopulistischem Nachsprech hat die SPÖ jede Position verloren und schwebt nun in der Aussaglosigkeit. Man weiß nicht, wozu man de SPÖ wählen sollte. Statt harter Linie und klarer Kante für ein gerechtes Miteinander schwebt die SPÖ nun in der Aussaglosigkeit. So kann man keine Wahlen gewinnen. Ich vermute, die SPÖ will auch nicht.

      Da die NEOS stets “im Zweifel für die Reichen” plädieren, sind sie in Wahrheit in der Migrationspolitik schon lange auf FPÖ-Kurs. Aber das will niemand sehen und noch weniger sich eingestehen.

      Somit bleibt nur mehr die FPÖ übrig, bei der man klar weiß, was man zu erwarten hat, wenn man sie wählt. Das Vakuum um die FPÖ herum ermöglicht diesen Sog. Und natürlich entsprechend viel Geld, um die eigene Position ins rechte Licht zu rücken. Verdeckt allerdings. Die FPÖ macht ja schon Wahlkampf, nur abseits der großen medialen Berichterstattung.

  7. Die Ausländerhetze und Angstmache scheint für die ÖVP nicht aufzugehen. Die Leute gehen zum Schmid und nicht zum Schmidl…

    • Das sind deren Bewerbungsgespräche bei der FPÖ. Das tun sie, um bei der FPÖ Aufnahme zu finden, für den Fall, dass die ÖVP als kriminelle Organisation den Bach runtergegangen ist.

      • Stimmt, Sachslehner ist das beste Beispiel dafür. Die Frau hat richtig Leadership, sichert sich schon einen gutdotierten Posten bei der Konkurrenz noch bevor das eigene Unternehmen untergeht….das nenn ich Führungsstärke..

    • Das Problem ist tatsächlich, dass durch Kurz die menschenfeindliche Ausrichtung der Politik die Diskurshoheit gewann. Solange diese Diskurshoheit besteht, wandern die Wähler:innen zwischen diesen Parteien hin und her.

      Es ist dumm oder fahrlässig, wenn von den anderen Parteien nicht daran gearbeitet wird, eine menschenfreundliche Diskurshoheit herbeizuführen. Und ja: Man wird da gegen Krone & Compagnon antreten müssen. Solange die Diskurshoheit bei der FPÖ liegt, die gar nichts mehr dazu sagen muss, spielt das die Wähler:innen zu.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!