Donnerstag, März 28, 2024

Tanner gab fünfstelligen Betrag für Bauernbund-Inserate aus

Verteidigungsministerin Tanner scheint sich auch weiterhin um ihren Bauernbund zu sorgen. Eine SPÖ-Anfrage ergab, wie viel über Jahre für Inserate in der Bauernzeitung ausgegeben wurde.

Wien, 03. Jänner 2023 | Das Verteidigungsministerium von ÖVP-Ministerin Klaudia Tanner möchte der „Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtung zur Information der Bevölkerung über den Wirkungsbereich des Ressorts“ nachkommen. Das zumindest ist die Begründung für üppige Inserate des Hauses in der Bauernzeitung.

Ehemalige NÖ-Bauernbund-Chefin bedient Bauernbund

Wie eine SPÖ-Anfrage des Abgeordneten Rudolf Silvan herausfand, zahlte das Ministerium über die letzten drei Jahre insgesamt 67.471,26 Euro für Inserate im Blatt der ÖVP-Teilorganisation Bauernbund. Zumindest sind die Kosten im Laufe der Zeit gesunken. Waren es im Jahr 2020 noch 44.919,42 Euro, hat man im Jahr 2021 14.976,14 Euro und schließlich 2022 „nur“ noch 7.575,70 Euro für Einschaltungen veranschlagt.

Für SPÖ-Silvan ist das eine Zumutung. In einer Aussendung echauffiert er sich: „Dass die ehemalige NÖ-Bauernbundchefin Klaudia Tanner, die nun Verteidigungsministerin ist, in einer Zeitung des ÖVP-Bauernbundes inseriert, geht in Richtung Parteienfinanzierung aus Ministeriumsgeldern und sollte dringend von unabhängiger Stelle auf Rechtmäßigkeit überprüft werden!“

SPÖ vermutete Wahlkampffinanzierung

Bereits im Sommer 2022 gab es Wirbel um die Bauernzeitung. Bei der U-Ausschuss-Befragung der ehemaligen Vizepräsidentin des Bauernbundes, Ex-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger stellte SPÖ-Fraktionsführer Kai Jan Krainer eine Wahlkampffinanzierung über Umwege in den Raum. Die Bauernzeitung als Finanzvehikel der Volkspartei? Jedenfalls waren die Inseratenkosten von Köstingers Ministerium im Wahlkampfjahr 2017 um 300.000 Euro gestiegen – nur kurze Zeit später wurden der ÖVP vom Bauernbund Schulden in derselben Höhe erlassen. Köstinger selbst wies jegliche persönliche Verantwortung für Inseratengeschäfte von sich.

Doch ein Mail ihres Ex-Sprechers Daniel Kosak, das im ÖVP-U-Ausschuss vorgelegt wurde, hatte in den Augen der Opposition einen strengen Geruch. Kosak an die Fachabteilung: „Ich habe heute in einem persönlichen Gespräch einen Gesamtrahmen von rund 110.000 Euro für die Bauernbund-Zeitung vereinbart.“ Krainer sah darin eine Anweisung an die Beamten, die genannte Vereinbarung auch durchzuführen.

Kosak, mittlerweile Karl Nehammers Sprecher am Ballhausplatz, sagte damals dem Ö1 „Mittagsjournal“, dass das Landwirtschaftsministerium in der Bauernzeitung schon seit vielen Jahren inseriert habe, die Kosten in seiner Zeit allerdings reduziert worden seien.

(wb)

Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Ben Weiser
Ben Weiser
Ist Investigativreporter und leitet die Redaktion. Recherche-Leitsatz: „Follow the money“. @BenWeiser4
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50 Kommentare

  1. Haben die Jungbauern schon ihre Schuld beglichen? Hat andernfalls Werner Köhler schon die Exekution beantragt? Exekutionstitel bekommt man doch schnell und leicht, wenn mal die Schuld feststeht.

  2. Ja mei, der Andreas Hofer war ja auch ein Bauer.
    Und was ist so schlecht an einem wehrhaften Bauernstand? Gar nichts.

  3. Gott sei Dank gab es nun bei der Hubschrauberbeschaffung wenigstens keine Korruption mehr?
    Da hat nun die Frau Tanner aber auch wirklich etwas gut?

  4. Bevor man den Wasserschaden trocken legt, falls man das übehaupt je machen will, sollte man vorher besser und umgehend dafür sorgen, dass kein Wasser mehr nachrinnt?

  5. Das muß man schon verstehen, dass es für die Bauern besonders wichtig ist, über das Bundesheer über teure Inserate ganz genau informiert zu sein.

    Das hat schon alles seinen Sinn, was die Bauernbund- äh, Verteidigungsministerin aus Niederösterreich macht.

  6. Die Tanner……was soll man zu dieser Figur noch sagen? Alleine ihr Grinser erzeugt Gänsehaut.

  7. Wahnsinnig wichtig jeder der NÖBauer muss wissen wie ein Flurschaden abgerechnet wird.
    Und wieder auf Kosten der Steuerzahler die ÖVP weis wie sparen geht.😂😂😂

  8. Gibt es tatsächlich noch Wehrbauern in Österreich? Dies wäre aus meiner Sicht das einzige Argument für Iserate des Verteidigungsministeriums in einer Zeitschrift für Landwirte.

    • Wehrbauern sind die heutigen Jungbauern, die sich gegen eine Rücküberweisung der in betrügerischer Absicht abgesahnten Corona-Gelder zur Wehr setzen…

    • Vielleicht trauen die “black holes” ( kreiert von Bastelfan ) dem Braten nicht und möchten ihre Wähler aus der Bauernschaft an ihre Wehrhaftigkeit erinnern. Man stelle sich vor, ihre Landesmutti wird abgewählt und die Sozialisten geraten an die Macht. Da brauchts dann nach Vorbild der USA ein Geschwader an auffahrenden Wutbauern die ihre Antwort auf den offensichtlichen Wahlbetrug präsentieren. Nur sinds dann hierzulande keine Pick ups, Doppelläufige und Cowboystiefel sondern Traktoren, Heugabeln und Gummistiefel. Dazu kommen dann wahrscheinlich noch Kruzifix schwingende Schwarzkuttler die dann wie Donnie the Trump Öl ins Feuer gießen. Der Johanna, ehrenamtliche Schutzheilige der Tiefprovinzler, täts bestimmt die eine oder andere Träne der Rührung rausquetschen. 🥺

  9. direkt aus sebastians “dream-team”

    Klaudia Tanner – Bundesministerin für Landesverteidigung
    Klaudia mit K (!) darauf legt sie grossen Wert.

    Bei der Vorstellung seines „Dream-Teams“ wurde Kurz nach den Qualifikationen von Frau Tanner – vorher Direktorin des niederösterreichischen Bauernbundes – als Verteidigungsministerin gefragt. Antwort:

    „Sie hat den richtigen Habitus“.

    Das hat sich offensichtlich auch bis zu EADS herumgesprochen.
    Die Verteidigungsministerin zeigte sich gegenüber dem Luftfahrtkonzern kämpferisch:
    „Airbus wird mich noch kennenlernen.“

    Einen vereinbarten Termin mit der Frau Minister hat der Eurofighter-Hersteller dann platzen lassen.

    Vielleicht ist eine Qualifikation aus Bauernbund und Niederösterreich doch nicht ausreichend genug. Dass ihre Bestellung vielleicht etwas mit ihrer Verwandtschaft mit dem Mastermind des Kanzlers (Stefan Steiner) zu tun hat, ist sicher nur ein böses Gerücht.

    https://www.hagerhard.at/blog/2020/06/dream-team/

  10. Österreich darf gespannt sein, wie sich die Vaupen nach dem desaströsen Auffliegen dieser separaten, interministeriell sumpfigen Geldkreisläufe in “super-sauberen Geldwaschmaschinen” neue zivilgesellschaftl. akzeptable “Einnahmequellen” im Rahmen des novellierten Parteinenfinanzierungsgesetzes erschließen werden, um ihre Tröge weiterhin zu füllen. Es wird wohl noch so einige UA’s bedürfen, um diese neuen situationselastisch angepassten Schweinereien dann wieder ans Tageslicht zu bringen. Leading Staff in den divers benötigten Sektionsleitungen, Generalsekretariaten im gesamten staatlichen Verwaltungsaparat, in der Justiz und Exekutive ist ja überreichlich vorhanden / plaziert, wird medial gewogen auch camoufliert. (Ich schlage daher also vor, dass der nächste Betriebsausflug der Vaupen staatsfreundlich gesellschaftsfeindlichen Bagage wieder einmal an einem Fluß(gestade) stattfinden wird… Handys im übermütig feuchtfröhlichen Schwank aber bitte immer reichlich mit dabei haben!!!)

    • drum hat die ms elli die geheimdienstverschlüsselungssoftware angschafft (ca 600 k sic!) und macht jetzt auf mountain view in diex hehe grad in kärnten hat man dank der HAAB-gschicht extra erfahrungen mit supersauberen-geldwaschanlagen generiert UND auch schienen für noch mehr intransparenz gelegt. UND was die beteiligungen anbelangt: hab ich mich heut lustigerweise angfangen damit zu beschäftigen: https://www.firmenabc.at/oesterreichische-beteiligungs-ag_eXn -> grossartig, wenn man sich da ein bisserl durchwurschtlt

  11. Dort wo ÖVPler auf verantwortungsvollen Posten sitzen riecht es immer verdammt nach ÖVP.

    • die pestilenz des speckgürtels. weil früher hiess es ja: vienna ventosa aut venenosa – jetzt staut sich der gstank in KLOburg

    • das deppate is nur: nicht jeder haufen, der stinkt, ist illegal. weil mittlerweile gilt ja: was nicht explizit verboten ist – gilt quasi als aufforderung. speziell im umgang mit NÖ-landesverwaltungsbediensteten ist auffällig, dass die immer ganz genau wissen, wofür sie NICHT verantwortlich sind. damit sind die verwantwortungsresourcen sehr beschränkt. diese leistungsträger müssten gem. der landesverfassung mit fleiss, sorgfalt und ÜBERPARTEILICHKEIT zu werke gehn. ausserdem: ob der akademischen grade dieser amtspersonen – ist da jeder angehalten in ganz einfacher sprache zu kommunizieren – weil bauernseppeln. daher: muss man für die inserate schalten – weil…..

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