Dienstag, Oktober 8, 2024

Sie kleben wieder: Aktivisten starten Protestwoche vor Schulen

Das ist eine Unterüberschrift

Vor gleich drei Wiener Schulgebäuden hielten Mitglieder der “Letzten Generation” Montagfrüh Straßenblockaden ab. Es ist der Auftakt einer ganzen Welle an Aktionen, die die Gruppe für diese Woche angekündigt hat.

Wien, 09. Jänner 2023 | Wie im Vorfeld angekündigt, startete die “Letzte Generation” am Montag ihre Aktionswoche in Wien. Um 7.45 Uhr, kurz vor Schulbeginn nach den Weihnachtsferien, wurden vor Schulgebäuden in der Burggasse, Gymnasiumstraße und auf der Roßauer Lände “verkehrsberuhigte Zonen geschaffen”, wie es die Aktivisten nannten.

Eine Aktion bereits vor Umsetzung verhindert

Die Polizei nannte es anders. Laut den Beamten kam es zu “umfangreichen Verkehrsbehinderungen”. Eine weitere Blockade in der Wiedner Hauptstraße konnten Beamte jedoch bereits vor der Umsetzung verhindern, berichtete Polizeisprecherin Barbara Gass. Die drei Aktionen waren spätestens nach rund einer Stunde beendet. Es kam zu verwaltungsrechtlichen Anzeigen, sagte Gass. Gründe für Festnahmen lagen bei den Einsätzen Montagfrüh nicht vor.

Welle an Störaktionen

“Wir kommen morgen wieder”, twitterte einstweilen die “Letzte Generation“. Die Organisation hatte nach einer mehrwöchigen Pause angekündigt, ab Montag eine Welle an Störaktionen in der Bundeshauptstadt abzuhalten. Die Teilnehmer wollten vor allem durch Festkleben an diversen Fahrbahnen erreichen, dass der motorisierte Verkehr streckenweise zum Erliegen kommt. Zu den Aktionen hatten sich auch Demonstranten von Gruppen aus Graz, Linz und Innsbruck angekündigt.

“Heute sorgen wir für sichere Schulwege”

In einer Aussendung von Montagfrüh forderte die Organisation die Bundesregierung auf, “die eigenen Klimaziele endlich ernst zu nehmen, und umgehend die einfachsten, billigsten Maßnahmen wie Tempo 100 auf der Autobahn” umzusetzen. “Jeden Tag müssen sich unsere Kinder auf dem Weg zur Schule durch eine Verkehrshölle quälen, weil wir Städte immer noch für Autos statt für Menschen bauen. Heute sorgen wir für sichere Schulwege”, wurde eine Aktivistin zitiert.

Ohne rasche und tiefgreifende Maßnahmen wie einen Förderungs- und Verbrennungsstopp fossiler Brennstoffe werden die Pariser Klimaziele laut Expertinnen und Experten nicht zu erreichen sein. Die Umsetzung des Zieles, den globalen durchschnittlichen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, werde von vielen Staaten viel zu schleppend umgesetzt, betont die Wissenschaft. Auch Österreich ist dabei säumig.

(mst/apa)

Titelbild: Letzte Generation

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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