“ImZentrum” befasste sich am Sonntagabend mit dem Wintertourismus. Vor Bildern von „weißen Bändern“ versicherte der Seilbahn-Kaiser, dass die Skigebiete im Moment einwandfrei funktionieren.
Wien, 16. Jänner 2023 | Der Klimawandel macht sich bei den Skigebieten bemerkbar. Auch für die Teilnehmer der “ImZentrum”-Diskussion am Sonntagabend. Der ehemaligen Spitzen-Skifahrerin Michaela Dorfmeister „blutete das Herz“ angesichts der „weißen Bänder“ in den Skigebieten. In ihrer Kindheit in Niederösterreich waren die Pisten noch monatelang mit schneebedeckt. Mittlerweile ist an vielen Stellen Skifahren nicht mehr möglich.
Ein Grad mehr: Schneegrenze steigt um 150 Meter
Ähnlich sieht es der Grüne OÖ-Landesrat Stefan Kaineder. Er machte darauf aufmerksam, dass am 2. Jänner am Feuerkogel auf 1.600 bis 1.700 Metern mit 13 Grad Sommertemperaturen gemessen wurden. Wintersportprojekte in niedrigeren Lagen seien nicht mehr zukunftssicher.
Die Ökonomin Anna Burton belegte dies kurz darauf mit Zahlen. Jedes Grad mehr in den Skigebieten verschiebe die Schneegrenze um 150 Meter nach oben. Derzeit liegt die Schneesicherheitsgrenze bei 1.500 Metern. 70 Prozent der österreichischen Skigebiete liegen unterhalb von 1.700 Metern. Bei einer Erhöhung von 1,5 Grad drohe eine rapide Verkürzung der Wintersaison.
Hörl: Skifahren bis 2050 sicher
Der ÖVP-Tourismussprecher und Seilbahner Franz Hörl wiederum sah die „weißen Bänder“ durch Maschinenschnee in den Skigebieten nicht als Alarmsignal. Vielmehr werde dies derzeit als „Sinnbild einer untergehenden Wirtschaft dargestellt“. Es sei einfach nur „Wasser in einer anderen Form auf einer Wiese“. Die Skisaison klappe dieses Jahr für ihn ganz wunderbar. „Skifahren geht momentan hervorragend in den Skigebieten“, so Hörl während im Laufe der Diskussion ein Skigebiet, das großteils aus grüner Wiese besteht, eingeblendet wurde.
Bis 2050 sei für Hörl das Skifahren sowieso gesichert, das würden sogar die größten Kritiker sagen. Wenn man 200 Höhenmeter bei Skigebieten verliere, würde man das „locker“ mit der Technik ausgleichen können, so Hörl. Bei einer Forderung, die er vergangene Woche äußerte, ruderte Hörl allerdings zurück: dem Werbeverbot für Billigflüge. Der “medial respektlose” Umgang mit dem Thema habe ihn zu dieser Aussage getrieben.
(bf)
Titelbild: Screenshot: ORF